Nun ist es fix: Schanigärten bleiben ganzjährig geöffnet
Ganzjährige Öffnung, Heizstrahler und zwölf statt sechs Quadratmeter - die Wirtschaftskammer konnte sich bei den Verhandlungen um eine ganzjährige Öffnung der Schanigärten durchsetzen.
WIEN. Monatelang wurde in Wien eine Ausdehnung der Öffnungszeiten der Schanigärten diskutiert. Nun ist die Entscheidung zugunsten der Unternehmer, für die die Wirtschaftskammer verhandelte, gefallen: Ab sofort kann in Wien die Melange auch im Winter im Freien genossen werden. Damit das Kaffeekränzchen nicht ungemütlich wird, stimmte die Stadt auch der Benutzung der umstrittenen Heizstrahler zu. Ein Zugeständnis, dass nicht bei allen Bezirksvorstehern auf Verständnis stößt.
"Es gibt in der Inneren Stadt einen aufrechten Beschluss, dass wir uns klar gegen eine Winteröffnung der Schanigärten aussprechen, insbesondere aufgrund der extrem umweltschädlichen Außenheizungen", so etwa Markus Figl, Bezirkschef der Inneren Stadt, die besonders von der neuen Regelung betroffen ist, da sich 440 der 1.800 Wiener Schanigärten im Ersten befinden. "Diese Position wurde auch in Gesprächen mit Wirtschaftstreibenden, Bürgerinitiativen und den Bewohnern bestätigt. Die Position des Bezirks als direkter Vertreter der Bewohner werde ich auch in die Begutachtung einbringen", so Figl weiter.
Die Wirtschaftskammer fordert schon seit Jahren eine ganzjährige Öffnung der Schanigärten. Im April nahm sich die SPÖ-Stadträtin Renate Brauner der Forderung an und brachte mit einer umfassenden Befragung den Stein ins Rollen. An der Umfrage, die in Form von versendeten Fragebögen durchgeführt wurde, nahmen die Fachgruppen Gastro/Kaffehäuser der Wirtschaftskammer, die Bezirksvorsteher, die Wirtschaftsagentur, Wien Tourismus und die Wiener Linien teil. Nahezu zeitgleich startete auch die Wirtschaftskammer Wien eine Befragung der rund 7.000 Gastronomen zum Thema Ausweitung der Öffnungszeiten. Die Umfrageergebnisse dienten als Verhandlungsbasis von Wirtschaftskammer und Stadt. Offensichtlich hat die Wirtschaftskammer hart verhandelt: Nicht nur eine ganzjährige Nutzung inklusive Heizstrahler wurde erreicht, sondern auch eine Verdoppelung der erlaubten Winter-Schanigartenfläche von sechs auf zwölf Quadratmeter.
Die Freude in der Wirtschaftskammer ist groß: „Nach Rauchverbot, Allergenverordnung und Registrierkasse ist das erreichte Ergebnis ein ganz wichtiges, positives Signal für die Gastronomie. Wien will Weltstadt sein, eine antiquierte Verbotspolitik passt da nicht ins Bild", sagt Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft.
Übrigens: Laut der Wirtschaftkammer sprachen sich im Vorfeld auch die Wiener zu 59 Prozent für Winterschanigärten aus.
Hintergrund
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