So schrill wurde auf der Wiener Regenbogenparade 2018 gefeiert
Wien unter dem Regenbogen: Die 23. Wiener Regenbogenparade ging am Samstag erfolgreich über die Bühne. Laut den Organisatoren der Homosexuelleninitiative HOSI nahmen rund 200.000 Menschen teil. Ein Rekord!
WIEN. "Free Hugs!" Die gab es bei der 23. Wiener Regenbogenparade zuhauf. Auch abgesehen von den kostenlosen Umarmungen war die Stimmung ausgelassen. Glaubt man den Veranstaltern, der Homosexuelleninitiative HOSI, so feierten am Samstag rund 200.000 Menschen am Wiener Ring. Das wäre ein neuer Besucherrekord. Toleranz, Gleichberechtigung und Respekt war das Credo.
Die Ringstraße war bereits ab 11.30 Uhr für den Verkehr gesperrt. Um 14 Uhr ging es vor dem Rathaus mit dem Umzug los. Die Abschlusskundgebung fand um 19.30 Uhr am Rathausplatz im "Pride Village" statt. Bis dahin blieb der Ring auch gesperrt. Die bunte Parade zog bewusst andersrum um die Ringstraße – also gegen die Fahrtrichtung. "Andersrum ist nicht verkehrt" war auch das Motto der mittlerweile etablierten Straßenparty im 6. Bezirk vergangenes Wochenende.
Kern, Meinl-Reisinger und Czernohorsky dabei
Unter den angekündigten Rednern: SPÖ-Chef Christian Kern, der im Jahr 2016 als erster Bundeskanzler auf einer Regenbogenparade eine Rede hielt, sowie Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SP) und die Gemeinderäte Peter Kraus und Jennifer Kickert (beide Grüne). Songcontest-Gewinnerin Conchita Wurst wird danach auftreten. An der Parade teilgenommen haben auch die NEOS – mit Chefin Beate Meinl-Reisinger an vorderster Front.
Regenbogen für mehr Toleranz
Trotz der Partystimmung hat die Regenbogenparade einen ernsten gesellschaftlichen Hintergrund: Wien gilt zwar in der LGBT-Community (lesbisch, schwul, bisexuell und transgender) als Vorzeigestadt der Gleichberechtigung, doch nur weil während der "Pride Week" – deren Höhepunkt die Regenbogenparade markiert – ordentlich Regenbogen-Flagge gezeigt wird, ist noch lange nicht alles eitel Wonne. "Schwul" sei nach wie vor ein Schimpfwort und gerade in Migranten-Communitys und bildungsfernen Schichten tue man sich heute mit Toleranz schwer, sagte etwa Organisator Christian Högl vor einem Jahr.
Vienna Pride 2018: Die Regenbogenparade in Bildern
(c) Andreas Edler und Max Spitzauer
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