Attraktivere Öffi-Tarife für Pendler gefordert
Parkplatznot in den Außenbezirken: Grüne wollen eine 365-Euro-Jahreskarte für Ost-Österreich.
WIEN. Ein ganz normaler Tag im Juni: Von 299 Pkw bei der U6-Station Alterlaa hatten 158 kein Wiener Kennzeichen. Der grüne Bezirksrat Michael Beer hat nachgezählt. Ähnliches spielt sich tagtäglich auf einem Parkplatz auf der anderen Seite Wiens ab: Bei der Albert-Schultz-Halle in Donaustadt, gleich bei der U1-Station Kagran, bleiben hauptsächlich Pendler stehen. Das Gleiche in Floridsdorf.
Auch tägliche Staus auf der Tangente zeugen von vielen Pendlern. Immerhin fahren täglich 365.000 Autofahrer nach Wien.
Alles Gründe, warum die neue Tarif-Reform des VOR jetzt Kritiker auf den Plan ruft. Vor allem bei den von Einpendlern betroffenen Bezirken gäbe es Verbesserungspotenzial. Die Fahrt von Mödling nach Meidling kostet beispielsweise nach Inkrafttreten der Reform statt 2,20 Euro doppelt so viel –
nämlich 4,40 Euro.
Andere Strecken wie von Perchtoldsdorf nach Liesing – also vom ersten Außenring Wiens in die Stadt – werden dafür erheblich verbilligt. Hier kostet die Jahreskarte künftig 605 Euro statt 780 Euro.
Skepsis beim VOR
Die Grünen wollen trotzdem ein alternatives Tarif-Konzept. Gewünscht wäre ein Modell, das sich an der Jahreskarte in Wien orientiert: Für 365 Euro kann man die Öffis in der Ostregion nutzen. So sollen insbesondere Pendler vom Angebot überzeugt werden.
Beim VOR gibt man sich skeptisch. „Dass Politiker andere verkehrspolitische Vorstellungen haben, ist wenig überraschend“, so Pressesprecher Georg Huemer. Dass es einen einheitlichen Tarif über drei Bundesländer hinweg geben solle, sei kaum machbar. Und da die Nutzer unterschiedlich lange Strecken zurücklegen würden, auch unfair.
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Hintergrund
Bericht: Neue Öffi-Tarife in der Verkehrsverbund Ost-Region ab Juli
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