Das war Michael Häupls Abschiedsrede im Gemeinderat

Auf Wiedersehen: Nach Häupls Rede am Donnerstag gab es Standing Ovations im Gemeinderat. | Foto: PID/Jobst
3Bilder
  • Auf Wiedersehen: Nach Häupls Rede am Donnerstag gab es Standing Ovations im Gemeinderat.
  • Foto: PID/Jobst
  • hochgeladen von Andreas Edler

WIEN. Um 9 Uhr wurde am Donnerstag die Sitzung des Wiener Gemeinderats eröffnet. Erster Tagespunkt: Die Abschiedsrede von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), die als Tagesordnungspunkt "Mitteilung" geführt wurde. 

Mit den Worten "Herr Bürgermeister, the floor is yours", übergab der Vositzende Thomas Reindl das Wort an Häupl, der in knapp 40 Minuten ein Resumee über Wien, seine Rolle als Bürgermeister, aber auch internationale Zusammenhänge zog. Mit den Worten "Ich bedanke mich für die Zeit, die ich mit Ihnen verbringen durfte. Auf Wiedersehen", trat Michael Häupl vom Rednerpult. Es folgten Applaus und Standing Ovations. 

Das sagte Michael Häupl bei seiner Abschiedsrede:

• "Es macht nachdenklich. Vor 35 Jahren wurde ich als Gemeinderat vereidigt. Ich will keinen Rechenschaftsbericht ablegen. Das Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit ist bei einem Gang durch unsere Stadt deutlich zu sehen."

• "Ich war nie ein Kind von Traurigkeit. Auch nicht verbal. Wenn ich in dieser Zeit jemanden gekränkt haben sollte, dann entschuldige ich mich dafür. Es war nie meine Absicht."

• "Der Beitritt Österreichs zur EU war und ist für Österreich und die Stadt Wien  eine einzigartige Chance. Die haben wir genutzt und gemeistert. Wir sind hineingewachsen in dieses Haus Europa. Die Rolle von Städten in diesem gemeinsamen Europa ist neu. Vor den Verträgen von Lissabon war diese Rolle eine andere.

• "Kritik und Auseinandersetzung sind wichtig. Doch die Union ist das größte Friedensprojekt in der Geschichte dieses Kontinents. Es ist es wert, hart dafür zu arbeiten. Die Alternative wollen wir mit Sicherheit nicht."

• "Die Kommunikation hat sich radikal verändert. Heute kann jedes unserer Handys mehr, als ein Computerraum in unserer Studentenzeit. Die Digitalisierung ist die größte industrielle Revolution, mit der wir nun konfrontiert sind. Sie verändert die Produktion und die Distribution. Die Dame an der Kassa des Supermarkts wird es nicht mehr geben. Der ganze Dienstleistungsbereich, aber auch Ausbildungs- und Forschungsbereich – alles verändert sich radikal. Die artifizielle Intelligenz ist näher als wir glauben. "

• "Wir haben uns wegen der Digitalisierung entsprechend zu wappnen. Insbesondere gegen Missbrauch. Und wir haben den digitalen Analphabetismus zu bekämpfen. Wir können Menschen nicht in diesem Entwicklungsprozess zurücklassen."

• "Zur Lebensqualität möchte ich auch etwas sagen. Wir sind wegen der Mercer Studie immer kritisiert worden, dass diese Studie nur die Manager und Vermögenden erfasst. Aber die Studie der Universität Wien zur Lebenszufriedenheit hat weit mehr Probanden.  Mercer erinnert mich zu sehr an das Schulzeugnis. Da hat man nur eine Note, aber das wars. Aber die Uni-Studie weist nicht nur darauf hin, was gut ist, sondern auch daraufhin, wo es Verbesserungspotential gibt, was die Bedürfnisse der Bevölkerung sind. Wir wollen letztlich Wien noch besser machen."

• "Seit 94 bis heute hatte die Stadt Wien etwa 20 Prozent Bevölkerungswachstum. Als ich Bürgermeister wurde, war die Stadt am Schrumpfen. Die Herausforderungen einer wachsenden Stadt nehme ich lieber an, als die einer schrumpfenden Stadt."

• "62 Prozent der Wiener wohnen im geförderten Wohnbau. Es gibt keine Stadt der Welt, wo dieser Wert so hoch ist.  Rund 50 Prozent öffentlicher Verkehr heute. Zu 20 Prozent Individualverkehr. Jahreskarte mit 1 Euro eingeführt. Das ist Lebensqualität, um den uns sehr sehr viele beneiden." 

• "2008 und 2009 waren äußerst schwierige Jahre. Jährlich Verluste der Stadt. Unser politischer Ansatz war: Herausinvestieren aus der Krise und nicht Hineinsparen in eine andere. Aus heutiger Sicht war das ein gutes keynesianisches Konzept. Die Wirtschaft wächst. Die Arbeitslosenzahlen sind rückläufig. Aber jetzt gilt es, dass man die Schulden wieder zurückzahlt. Es wurden aber auch nachhaltige Werte damit geschaffen."

• "Eine Worte möchte ich auch zur sozialen Frage loswerden, zu Migration und Integration. Es ist unbestreitbar, wer welche Aufgaben hat. Den Zuzug nach Wien zu regeln ist schwierig. Wir haben keine Außengrenzen. Die Frage des Zuzugs in Europa ist eine europäische Angelegenheit. Der Druck ist jetzt etwas geringer, und ich hoffe, dass man endlich versteht: Ja, wir wollen Menschen leben, die mit Leib und Leben bedroht sind. Aber wir wollen wissen, wer das ist, der zu uns kommt. Eine Situation wie 2015 ist nicht mehr wünschenswert und darf sich nicht verwandeln. Aber damals hätte man nichts anderes machen können. Ich wüsste nicht, was wir gemacht hätten, wenn sie nicht nach Deutschland weitergefahren wären. Das sage ich in aller Offenheit. Ja zur Hilfe zu Menschen, die bei uns Hife suchen. Aber auch ja, zur Kontrolle derer, die zu uns kommen, damit wir letztlich auch wissen, wem wir helfen." 

• "Bei einigen möchte ich mich noch bedanken: Bei den Mitarbeitern der Stadt Wien zuvorderst. Sie leisten hervorragende Arbeit. Sie sind großartig – wenn sie wollen. Das lässt den Umkehrschluss zu. Und, entgegen all den Unkenrufe: Sie sind seit den 90er Jahren in ihrer Zahl gleich geblieben. Und das bei 20 Prozent Zuzug."

• "Bei Ihnen im Hohes Haus möchte ich mich sehr bedanken. Zunächst bei meinen politischen Freunden, aber auch beim Regierungspartner. Es war über weite Strecken eine tolle Zeit. Aber wie Politik eben so ist: Nicht jeder Tag war super. Nicht jeder Tag ist ein Sonnentag, aber ihr habt's mir sehr viele beschert.Es waren gute Zeiten. Aber natürlich sage ich: Eine absolute Mehrheit der SPÖ ist mir immer noch lieber." 

• "Ich bedanke mich auch bei den Vertretern der Opposition. Ein Mehr an Gemeinsamkeiten würde der Stadt gut tun. Bei allem Verständnis für die Rolle, die eine Regierung und die die Opposition einzunehmen hat: Man darf nur das Monopol auf gescheid sein nicht übertreiben."  

• "Natürlich bei allen Wienerinnen und Wienern. Für die Kritik, die sie an uns geübt haben und uns damit angespornt haben. Ohne diesen Typus Wiener, wären wir nicht so gut. Ich danke den Wienern, dass sie mir so lange das Vertrauen eingeräumt haben."  

• "Ich bedanke mich für die Zeit, die ich mich ihnen verbringen durfte. Auf Wiedersehen."   

Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Anzeige
2:28
2:28

Mauro Mittendrin
Mauro Mittendrin und Coca-Cola auf der Suche nach den besten Pizzen Wiens

Wenn auch du zu jenen gehörst, die um nichts auf der Welt auf Pizza verzichten möchten, hast du die Qual der Wahl. Immerhin ist Wien eine sehr große Stadt, insbesondere was die Anzahl der Pizzerien angeht. Wenn der Hunger nach einer guten Pizza groß ist, besteht die wohl größte Herausforderung darin, den besten Pizzakoch zu finden. Dabei stellt sich gleich einmal die Frage: Wo gibt es denn überhaupt eine gute Pizza? Damit du nicht in der nächstbesten Pizzeria Gast wirst, haben Mauro Mittendrin...

Anzeige
Tschechien hat Urlaubern viel zu bieten. Ob als Individualtourist, Familie mit Kindern oder in einer Gruppe – der Aktivität sind keine Grenzen gesetzt. | Foto: Petrohrad FP
15

Erlebniswandern in Tschechien
Sportliche Erlebnisse in Tschechien

Eine der schönsten Wanderregionen Tschechiens liegt direkt an der Grenze zum Waldviertel, die Region Böhmisch-Kanada, die großteils bewaldet ist und von vielen Teichen und Felsen geprägt wird. Wie überall in Tschechien steht auch hier ein dichtes und bestens markiertes Netz an Wander- und Fahrradwegen zur Verfügung. Sehenswert ist zum Beispiel der Besuch der Burgruine Landštejn, die an der Grenze von Niederösterreich, Böhmen und Mähren liegt und einen beeindruckenden Rundumblick bietet....

Anzeige
Katharina Unger von Livin Farms zählt zu den Pionierinnen der Insektenzucht. | Foto: ParisTsitsos
4

Frau in der Wirtschaft Wien präsentiert
Wiens Visionärinnen: Proteinexpertin Katharina Unger

"Frau in der Wirtschaft Wien" präsentiert Wiens Visionärinnen: Diese Frauen machen Zukunft! Diesmal: Insektenexpertin Katharina Unger von Livin Farms. In der alternativen Futtermittelindustrie haben Insekten einen hohen Stellenwert. Katharina Unger von Livin Farms erklärt: "Insekten bieten eine große Proteinausbeute und sind unabhängig von Landressourcen." Die Unternehmerin entwickelt, baut und vertreibt gemeinsam mit ihrem Team aus 25 Mitarbeitern in ganz Europa Insektenmastanlagen und...

Anzeige
A & D Cleaning setzt nicht nur auf CO₂-neutrale Reinigungsdienste, sondern bringt auch ein breites Spektrum an Zertifizierungen mit, darunter ISO 9001. | Foto: A & D Cleaning GmbH
3

A & D Cleaning GmbH in 1220 Wien Donaustadt
Ihre Experten für Hygiene und Reinheit

Das Reinigungsservice A & D Cleaning bietet Gewerbetreibenden, Institutionen und privaten Haushalten ein breites und modernes Spektrum an Dienstleistungen – damit es nicht nur sauber, sondern auch hygienisch rein ist. In Wien und Umgebung steht der Name Reinigungsservice A & D Cleaning für maßgeschneiderte Reinigungslösungen für private und gewerbliche Flächen. Das Unternehmen bietet erstklassige Reinigungsdienste an, die höchsten Ansprüchen an Sauberkeit, Hygiene und Umweltschutz gerecht...

Anzeige
Wenn Frauen mit Frauen trainieren, dann kann das nur eines bedeuten: Spaß an der Fitness. MrsSporty in Margareten hat für jede Frau ein maßgeschneidertes Trainingsangebot.

MrsSporty in 1050 Wien
Anmelden und einen Monat geschenkt bekommen

Zwei Monate in Wohlfühlatmosphäre trainieren, aber nur eines zahlen? Die ersten 50 Anmeldungen können dieses sensationelle Aktionsprogramm bei MrsSporty in Margareten in Anspruch nehmen. Pünktlich zum Start des Frühlings erwacht bei vielen Frauen das Bedürfnis nach sportlicher Betätigung, um etwas für sich und ihre Gesundheit zu tun. Wie die Natur erwacht auch der menschliche Körper aus seinem Winterschlaf und verlangt danach, gefordert und bewegt zu werden. Und dazu bedarf es nicht einmal...

Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien

Newsletter-Gewinnspiel
Wir verlosen einen Malkurs für 4 Personen

Wer schon immer einmal die Gelegenheit erhalten wollte, einen Malkurs zu besuchen, der sollte sich die Chance nicht entgehen lassen und sich für den Wiener Newsletter anmelden. Malen wie ein Profi? Mit unserem neuen Newsletter-Gewinnspiel haben alle Abonnenten und diejenigen, die es noch werden wollen, die Möglichkeit, einen Malkurs in der Maya Galerie Wien zu gewinnen. Maryam Mansouri ist eine bekannte iranische Malerin und Künstlerin, deren Werke bereits in verschiedenen Ländern der Welt...

Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Tschechien hat Urlaubern viel zu bieten. Ob als Individualtourist, Familie mit Kindern oder in einer Gruppe – der Aktivität sind keine Grenzen gesetzt. | Foto: Petrohrad FP
Katharina Unger von Livin Farms zählt zu den Pionierinnen der Insektenzucht. | Foto: ParisTsitsos
A & D Cleaning setzt nicht nur auf CO₂-neutrale Reinigungsdienste, sondern bringt auch ein breites Spektrum an Zertifizierungen mit, darunter ISO 9001. | Foto: A & D Cleaning GmbH
Wenn Frauen mit Frauen trainieren, dann kann das nur eines bedeuten: Spaß an der Fitness. MrsSporty in Margareten hat für jede Frau ein maßgeschneidertes Trainingsangebot.
Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.