Pater Hans Schmid wird im Oktober 80

Pater Hans Schmid strahlt Lebensfreude aus: Am 13. Oktober wird im die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatgemeinde See verliehen.
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  • hochgeladen von Dr. Johanna Tamerl

SEE (jota). Dem Missionar aus See wird am 13. Oktober die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Pater Hans Schmid, der derzeit in seiner Heimatgemeinde See weilt, kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Am 18.10. wird der Herz-Jesu-Missionar 80 Jahre alt. Schmid strahlt Ruhe und Zufriedenheit aus, ein Lächeln auf seinen Lippen zeugt von der tiefen Freude, Menschen helfen zu können, was er sein ganzes Leben lang macht. Im Spätherbst geht es zurück nach Brasilien. 
Sechs Jahre war Pater Hans Schmid in Afrika, 40 Jahre verbrachte er in Brasilien, davon stand er 10 Jahre auf der Todesliste. Pater Hans Schmid wird nachdenklich. "Überleben ließen mich in dieser Zeit die Solidaritätsbezeugungen der Menschen von hier und Unterschriften für mich", so Pater Schmid, der auch über den Staat Österreich Unterstützung erhalten hatte. "Sonst wäre mir sicher etwas passiert, es berührt mich noch heute, was die Leute für mich getan haben und immer noch tun", ist Schmid dankbar. Oft war Schmid angeklagt, stand vor verschiedenen Richtern oder unter Hausarrest. Alleine der Umstand eine Versammlung mit landlosen Arbeitern zu machen, rief das Militär auf den Plan, weil es verboten war. 
Schmid lebt in der Nähe von Fortaleza, in einem Ort mit 40.000 Einwohnern und 10.000 Gefangenen. Der Nordosten des Landes zählt zu den ärmsten Regionen Brasiliens. 
In seinem Leben hat Pater Schmid über 100 Brunnen gebaut und Gemeinschaftsgärten errichtet. "Das ist es, was die Menschen vor Ort brauchen", ist Schmid überzeugt. "Dann können sie selber etwas anbauen und davon leben. Der schönste Beweis, dass es Gott gibt, ist, wenn man für den Nächsten etwas tun kann!"
Schmid legt selbst Hand an, hilft selbstlos und aus tiefstem Glauben. Schmid war von seiner politischen Gemeinde zu einer unerwünschten Person erklärt worden. "Die Rücknahme dieser Erklärung zählt zu einem meiner schönsten Erlebnisse", erklärt Schmid. 
Sein derzeitiger Bischof lässt ihm freie Hand. "Das war nicht immer so. Einmal bekam ich Seelsorgeverbot aus Ungehorsam, nur weil ich die Frage stellte, wo Spendengeld verblieben war!" Die Geschichte der Indianer in Brasilien beschäftigt Pater Schmid sehr. Es sei für diese Menschen immer noch sehr schwierig. Auch das Umweltproblem, wie die Abholzung des Amazonas, bringt tiefgreifende Schwierigkeiten. 
Auf die Frage, was sich Pater Schmid zu seinem Geburtstag wünscht, kommt die Antwort:"Ein Stück Heimat! Es ist das schwierigste, man weiß nach so langer Zeit nicht mehr, wo man daheim ist." Dazu passt der Spruch in seiner Kapelle, die auf seine Idee und Initiative auf der Alpe Gampertun 1988 errichtet und 1989, also vor 30 Jahren, eingeweiht wurde: "Rufe es hinaus in das Echo der Zeit, wir haben Heimat nur in der Ewigkeit!" 
Pater Schmid will auf jeden Fall so lange wie möglich nach Brasilien, seine Projekte fort- und weiterführen. Spendengelder kommen garantiert dorthin, wo sie am dringendsten benötigt werden. "So lange es geht, möchte ich gemeinsam mit weiteren Mitbrüdern nach dem Rechten sehen", so ein dankbarer Hans Schmid, der auf ein bewegtes, nicht immer leichtes, aber erfülltes und zufriedenes Leben zurückblicken kann.

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