Old Lügenbold
Wild West Feeling und Lügengeschichten in Grins

Old Lügenbold - szenische Lesung im Bang-ART-li mit Markus Linder, Edi Jäger und Uli Brée.  | Foto: Max Moschen
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  • Old Lügenbold - szenische Lesung im Bang-ART-li mit Markus Linder, Edi Jäger und Uli Brée.
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GRINS. Der Kulturverein 'Mein Grins'  hat sich zum Ziel gesetzt das kulturelle Dorfleben in Grins aufzumischen und einen Obst-Bangert, liebevoll das Bang-ART-li genannt, in einen Ort der Kultur verwandelt. Vergangenen Sonntag fand dort die szenische Lesung 'Old Lügenbold' mit Uli Brée, Markus Linder und Edi Jäger statt und entführte in die bizzaren Phanatsiewelten Karl Mays. 

Die Legende des viel gereisten Schriftstellers

Dieser Abend wurde organisiert vom Verein Mein.Grins, unter Obmann und Kabarettist Gabriel Castañeda im Obst-Bangert von Künstler Christian Moschen mit tatkräftiger Unterstützung vieler Helfer und Vereinsmitglieder. Die szenische Lesung versprach ungeahnte Einblicke in das Leben des Karl May, einer der wohl meistgelesenen und produktivsten Autoren im Deutschen Sprachraum. Berühmt durch seine 'Reiseerzählungen', die vorwiegend im Nahen Osten und dem Wilden Westen des 19. Jahrhunderts angesiedelt sind, litt besagter wohl eher am Münchhausen Syndrom als am Reisefieber, den tatsächlich unterwegs war Karl May quasi nie. Aufgedeckt wurden so mache Skurilitäten aus dem Leben des Literaten. Als einsamer junger Mann flüchtete er sich in die Phantasie und erfand für sich selber Rollen. So stelle er sich als Doktor Heilig vor, verkaufte Pelz als Hermes, beschlagnahmte Falschgeld als Oberleutnant, oder gab an ein Großgrundbesitzer aus Martinique zu sein. Als Hochstapler und Betrüger entlarvt handelte sich Old Lügenbold so manche Haftstrafe ein. Doch während dieser fand er einen Weg seine überbrodelnde Phantasie sinnvoll zu nutzen. Karl May begann Romane zu schreiben und erfand seine erfolgreichen Figuren Old Shatterhand, Winnetou, Sam Hawkins und Co. In seinen Augen waren seine Charaktere immer Wirklichkeit und behauptete in seinen Abenteuern mit seinen Helden Pfeilwunden, Grizzleybären Angriffe und den Wundbrand dank Schießpulver überlebt zu haben. 

Wild West Trio 

Die Idee zu dieser etwas anderen Geschichtsstunde hatte Vorstadtweiber-Autor Uli Brée und vereinte geschickt die Talente des Winnetou Fan und Musikkabarettisten Markus Linder und die des Salzburger Schauspielers Edi Jäger.  An diesem Abend im Bang-ART-li verkörperte Uli Brée den großen Dichter. In einer angenehmen Erzählart hauchte er den Zitaten und Erlebnissbeschreibungen Karl Mays Leben ein. Markus Linder sorgte  für die musikalischen Einlagen und Effekte und als echter Karl May Kenner für so manchen besserwisserischen Spruch.  Edi Jäger, der Erzähler, geleitete das Publikum durch die Fährtensuche und wilde Biografie des großen Old Lügenbold. Mit schauspielerischen Einlagen und begleitet von unvergesslichen Melodien durfte jeder Zuschauer sich selber sein eigenes Bild des Schriftstellers im Kopf ausmalen. Denn Literatur ist letztlich immer Schwindel und Phantasie...

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