Alte Römerstraße auf historischen Karten

„4 Karten durch die Jahrtausende“ der Via Claudia Augusta zur Ferienregion Tirol West „an des Landes Eck“ zeigen jetzt unter anderem wie man sich die Region rund um Landeck vor den Römern, am Ende der Römerzeit und um 1787 vorstellen darf, als die in der Römerzeit schon einmal bestehende Arlbergroute reaktiviert wurde. | Foto: Via Claudia Augusta
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  • „4 Karten durch die Jahrtausende“ der Via Claudia Augusta zur Ferienregion Tirol West „an des Landes Eck“ zeigen jetzt unter anderem wie man sich die Region rund um Landeck vor den Römern, am Ende der Römerzeit und um 1787 vorstellen darf, als die in der Römerzeit schon einmal bestehende Arlbergroute reaktiviert wurde.
  • Foto: Via Claudia Augusta
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LANDECK/FLIEß. Für jene, die der Via Claudia Augusta entlangreisen gibt‘s einen Radführer, einen Wanderführer oder einen Auto-Reiseführer. Für Gäste und Einheimische, die die Ferienregion Tirol West, ihre Geschichte und andere Besonderheiten erfahren und entdecken möchten, gibt es künftig „4 Karten durch die Jahrtausende“, die die Region zu drei verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte zeigen und außerdem mit einer aktuellen Karte den Weg zu den Besonderheiten weisen. Nach der ersten fertigen Karte zur Naturparkregion Reutte, die vor zehn Tagen präsentiert wurde, ist die Karte zu TirolWest die zweite Karte die fertig ist. Insgesamt sind von der Donau bis zur Adria bzw zum Po 30 Karten geplant.
"Die bestehenden Führer für Touren-Radler, Fern-Wanderer und Auto-Reisende sind für Entlangreisende gemacht", erklärt Christoph Tschaikner, Geschäftsführer der Via Claudia Augusta. "Jetzt haben wir auch eine Karte, die ideal ist, für Gäste, Bevölkerung, Ausflügler, die insbesondere die Region und ihre Geschichte entdecken möchten, von der die Via Claudia Augusta ein wichtiger Teil ist." Die „4 Karten durch die Jahrtausende“ zu jeder Region entlang der Via Claudia Augusta, die derzeit sukzessive entwickelt werden, sind nicht einfach die x-te Karte der Region. Sie zeigen jede Region zu drei verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte und wie sie sich heute präsentiert.

Schneller Einblick

"Die drei „historischen Karten“ geben einen schnellen Einblick in die Geschichte der Region", erklärt Eva Lunger, Sprecherin der Tiroler Arbeitsgruppe Kultur-Bildung der Via Claudia Augusta, die selbst mitgewirkt hat. "Bilder sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Bilder vermitteln Inhalt auch viel schneller und ohne Aufwand. Es gelingt damit auch neue Zielgruppen anzusprechen, die sich noch nicht oder weniger für Geschichte interessieren", freut sich Lunger. Die historischen Karten sind auch ein praktischer Schnell-Einstieg für Geschichte-Interessierte aus anderen Gegenden, die zwar über allgemeines geschichtliches Wissen und Verständnis verfügen, aber denen der Einblick in die regionalen Besonderheiten der Geschichte fehlt. "Die historischen Karten sind außerdem ein interaktives Bildersuchrätsel, das nicht zuletzt auch für aufgeweckte Kinder geeignet ist", erzählt Tschaikner, der das schon mit einem Prototypen der Karte und einigen Kindern ausprobiert hat.
Natürlich reichen die drei historischen Karten allein nicht aus. Die Interessierten wollen ja auch wissen, wo es in der Region heute etwas zu entdecken gibt und wie man dort hingelangt. Die vierte der „4 Karten durch die Jahrtausende“, die Karte von heute, zeigt deshalb die verschiedenen Routen auf denen man die Via Claudia Augusta, die Geschichte der Region und andere Besonderheiten entdecken kann, per Rad, zu Fuß, wie die meisten Römer, oder motorisiert.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

"Die '4 Karten durch die Jahrtausende' sind ein gutes Beispiel für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den im Rahmen des Vereins Via Claudia Augusta Tirol zusammenarbeitenden Bereichen Geschichte, Kultur und Tourismus, zum allseitigen Nutzen, freut sich Dr. Walter Stefan, Obmann des Vereins Via Claudia Augusta Tirol. Der Tourismus hilft Bewusstsein für Geschichte und Kultur zu schaffen und für geschichtliche und kulturelle Besonderheiten zu interessieren. Geschichte und Kultur helfen dem Tourismus ein besonderes Produkt zu schaffen.
Zwei von vielen geschichtlichen Besonderheiten im Vergleich zu anderen Regionen: Die Region ist besonders reich an vorrömicher Geschichte. Auf praktisch allen sonningen Anhöhen oder Plateaus wurden vorrömische Siedlungsreste geortet oder es gibt Hinweise darauf. Die hochstehende Kultur der Zeit dokumentiert das Museum Fließ, mit einer Ausstellung, wie man sie in der Größe und Qualität sonst nur in größeren Städten findet. Eine der drei historischen Karten wurde aufgrund der besonderen Bedeutung der Epoche in der regionalen Geschichte der vorrömischen Zeit gewidmet. Die Region rund um Landeck war auch offenbar – durch die Lage an der transeuropäische Straße – besonders gegenüber Neuem aufgeschlossen und deshalb früh christianisiert, was die frühchristlichen Ursprünge der Pfarrkirche Landeck und der Maaßkirche in Fließ zeigen.
Gedruckt gibt es die Karten unter anderem beim Tourismusverband, im Schloss Landeck und im Dokumentationszentrum Via Claudia Augusta in Fließ. Darüber hinaus werden die Karten auch digital zur Verfügung gestellt und verteilt. Man kann die Karten also auch am Desktop-Computer betrachten oder mit der Karte am Smartphone die Region erfahren — per Rad, wie die meisten Römer, zu Fuß oder auch motorisiert.

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