Bergbahnen Nauders eröffneten neues Seilbahncenter

Foto: Bergbahnen Nauders/Chris Walch
76Bilder
  • Foto: Bergbahnen Nauders/Chris Walch
  • hochgeladen von Othmar Kolp

NAUDERS (otko). Trotz der Brandkatastrophe während der Bauarbeiten wurde der ohnehin schon enge Zeitplan eingehalten. In nur acht Monaten Bauzeit verwandelte sich der Einstieg in das Skigebiet zu einem modernen und multifunktionalen Komplex. Davon überzeugten sich zahlreiche Gäste bei der Eröffnungsfeier vergangenen Freitag. Touristiker, Seilbahner, Wirtschaftstreibende und LH Günther Platter gratulierten den Nauderern für die Meisterleistung. Pfarrer Christoph Giewald erteilte im Rahmen der Festreden dem Seilbahncenter seinen Segen.
Die ersten Bilder nach dem Feuer vom 21. Oktober 2015 am Seilbahncenter waren niederschmetternd: Dach und Bahnhof wurden total zerstört. Es galt, die komplette Seilbahntechnik sowie den Einstiegsbereich innerhalb weniger Wochen zu erneuern. Hinter dem geplanten Termin zum Saisonauftakt stand ein großes Fragezeichen. Doch mit enormem Zusammenhalt wurde das Unmögliche geschafft und Übermenschliches geleistet. Am Donnerstag um 17.00 Uhr erteilte das Ministerium den Bescheid für die Bergkastelbahn.

Übermenschliches geleistet

"Ich habe sofort gesagt, dass wir pünktlich aufsperren. Der Schaden für die Region wäre nicht tragbar gewesen. Mit viel Glück, Einsatz und Engagement ist es gegangen", betonte Heinz Pfeifer, Geschäftsführer der Bergbahnen Nauders. Anlagenteile wurden europaweit gefertigt und dann vor Ort zusammengebaut. Teilweise waren bis zu 100 Arbeiter auf der Baustelle. "Die Behörden, alle Firmen, Handwerker und Spezialisten unternahmen alles, um uns positiv zu begleiten. Die Firmen haben sogar Nacht- und Wochenendschichten eingelegt. Auch die Bevölkerung ist zusammengerückt und es ist ein Wir-Gefühl entstanden“, blickt Pfeifer zurück.
Auch Bgm. Robert Mair, der zugleich Bergbahn-Geschäftsführer ist, dankte allen Firmen und Behörden für die großartige Zusammenarbeit. "Ich lege mit Wehmut im Februar mein Amt aus Altersgründen zurück", sagte ein sichtlich gerührter Bürgermeister. Für Geschäftsführer Manfred Wolf war das Wort des Jahres in Nauders "Gemeinsam schaffen wir es", obwohl man öfters gezweifelt habe. "Die letzten sechs Wochen sind wie in einem Katastrophenfilm verlaufen, der aber ein Happy End hat", so Wolf.
LH Günther Platter zeigte seinen großen Respekt: "Ich bin Optimist, aber ich habe niemals daran gedacht, dass man dies schafft. Die Nauderer sind ein besonderer Menschenschlag und ein einzigartiges Signal wurde gesendet." Zudem sei das neue Seilbahncenter ein klares Bekenntnis zum Tourismus und ein riesiger Schritt für Nauders.

Hochwertiges Bauwerk
Das Seilbahncenter ist das neue Aushängeschild des Skigebietes. Optisch besticht es durch seine markante Aluminium-Hülle in Form eines Kristalls. Geplant wurde das Projekt vom Innsbrucker Architekturbüro „Kraft : Werk Architektur“ unter der Leitung von Erich Pommer mit dem Arch. René Ehm. Das Seilbahncenter bietet neben einem Bistro-Restaurant und einem Sportshop mit Verleihmöglichkeit vor allem ein groß angelegtes Komfort-Skidepot. Dazu sorgt der zeitgemäße Eingangsbereich mit modernen Indoor-Kassen und Rolltreppen für ein angenehmes Ambiente. Daneben erhält Nauders mit der Stieralm auch ein neues gastronomisches Highlight am Berg.
Die Geamtkosten von Seilbahncenter, Stieralm und Pistenbau belaufen sich inklusive dem Wiederaufbau auf 16,4 Mio. Euro. Die Schadenssumme von 6,5 Mio. Euro ist von einer Versicherung gedeckt.

Umfassende Serviceleistungen

Durch den Neubau der Talstation der Bergkastelbahn stehen den Gästen eine ganze Reihe innovativer Dienstleistungsangebote zur Verfügung. Das Seilbahncenter bietet neben einem Bistro-Restaurant und einem Sportshop mit Verleihmöglichkeit vor allem ein groß angelegtes Komfort-Skidepot. Dazu sorgt der der zeitgemäße Eingangsbereich mit modernen Indoor-Kassen und Rolltreppen für angenehmes Ambiente. Außerdem wurde die Parkplatzsituation rund um die Talstation optimiert. Neben dem Seilbahncenter erhält Nauders mit der Stieralm auch ein neues Glanzlicht am Berg. Das neue Restaurant verbindet Moderne mit gelebter Tradition und setzt ein gastronomisches Ausrufezeichen im Bergkastell-Gebiet. In diesem Bereich schafft das Projekt weitere Pistenflächen für die Zu- und Abfahrt von der Stieralm.

Alles schnell und sicher verstaut

Ein Schmuckstück innerhalb des Seilbahncenters stellt das neue Skidepot mit derzeit rund 1.000 Einstellplätzen auf zwei Ebenen dar. Im Endausbau nach zwei bis der Jahren stehen 3.000 Kästen zur Verfügung. Ski/Snowboard, Stöcke, Schischuhe, Helm und Handschuhe finden allesamt Platz in den modernen Kästen mit einem elektronischen Schließsystem. Zusätzlich sind diese mit einer automatischen Boden-Spülung, einer Schuhheizung sowie einem Belüftungs- und Trockensystem ausgestattet. Für die Gäste bringt diese neue Einrichtung eine enorme Komfortverbesserung: Direkt in der Talstation befindet sich genügend Stauraum für die Ausrüstung von zwei Personen sowie eigene Vorrichtungen für das Skimaterial von Kindern. Auch das lästige Schleppen zum Auto oder zur Unterkunft entfällt, morgens schlüpft man in vorgewärmte Skischuhe. Für das An- und Ausziehen stehen ausreichend Sitzmöglichkeiten bereit. Die einzelnen Depots können direkt beim Vermieter gebucht werden.

Für den kleinen und großen Hunger

Den neuen gemütlichen Treffpunkt im Seilbahncenter Nauders markiert das Bistro-Restaurant Arsangs in bester Lage. 80 Sitzplätze im modernen Innenbereich und 25 Plätze auf der Sonnenterrasse stehen den Gästen täglich von 7.30 Uhr bis 18.30 Uhr zur Verfügung, ebenso gratis Wlan, welches es in der gesamten Tal- und Bergstation gibt. Die Auswahl reicht von kleinen Köstlichkeiten wie belegten Brötchen bis hin zu Salaten, Schnitzel, Burger oder anderen Speisen. Als Highlight gilt der Tafelspitz vom heimischen Rind im Heumantel. Täglich wird zudem ein Business-Menü geboten. Eine Konditorin versorgt die Gäste mit frischen, selbstgemachten Kuchen. Spezielle Kindergerichte, schmackhafte Suppen, Kaffee-Spezialitäten sowie die kleine Eiskarte ergänzen das hochwertige Angebot. Für all jene, bei denen es schnell gehen muss, gibt es Coffee to go. Auch alle Speisen können mitgenommen werden. Das Bistro ist ganzjährig geöffnet und präsentiert sich im Sommer als eine attraktive Raststätte an der Reschen-Strecke. Übrigens: der Name Arsangs leitet sich aus dem Flurnamen ab und ist für die Bewohner von Nauders ein Stück Geschichte. Der nahegelegene Bach trägt dieselbe Bezeichnung.

Sportshop mit Service und Verleih

Alle Wintersportler werden auch den Sportshop unmittelbar neben dem Indoor-Kassabereich zu schätzen wissen. Dieser bietet modernste Servicetechnik und Verleih des neuesten Equipments mit Testmöglichkeit direkt im Skigebiet. Neben Ski und Snowboards stehen auch Rodeln und Langlauf-Ausrüstungen zum Verleih bereit.

Neue Einstiegshalle

Als Folge des Brandes galt es die komplette Seilbahntechnik sowie das Dach zu erneuern. Diese wurde in einer Rekordzeit geplant und eingebaut. Die Bahnhofshalle der Gondeln präsentiert sich nun am neuesten Stand der Technik und wesentlich geräumiger. Die Kabinen selbst blieben zum Glück weitestgehend verschont, hier tauschten die Bergbahnen Nauders nur wie geplant die Sitzbänke aus, was eine wesentliche Komfort-Steigerung bei der Auffahrt bedeutet.

Gastronomisches Highlight am Berg

Im Skigebiet wurde über den Sommer die unbewirtschaftete Stieralm revitalisiert. Dabei blieb der Hüttencharakter erhalten, die Alm verfügt aber nun über jeglichen zeitgemäßen Komfort. So verspricht das Bedienungsrestaurant einzigartiges Ambiente in faszinierender Panoramalage. Rund 200 Sitzplätze im Innen- sowie 200 im Außenbereich bieten genügend Platz. Das neue Juwel mitten im Skigebiet lädt bei qualitativ hochwertiger Kulinarik zum genüsslichen Einkehrschwung ein. Angenehmer Nebeneffekt für Wintersportler: Mit der Revitalisierung der Stieralm wurden zusätzliche Pistenflächen im Ausmaß von vier Kilometern geschaffen.

Technische Daten Seilbahncenter:

Baubeginn: 13. April 2015
Übergabe/Eröffnungstermin: 10. Dezember 2015
Bauzeit: ca. acht Monate (sechs Wochen Wiederaufbau nach Brandereignis)
Verwendete Baustoffe:
- 2.200 m³ Beton
- ca. 280.000 kg Bewehrungsstahl
- ca. 700 m³ Leimholz für die Dachkonstruktion
- 780 m² Aluminium an den Fassaden und 1200 m² am Dach
Umbauter Raum gesamt: 17.200 m³, davon 9.200 m³ Bestand und 8.000 m³ Neubau
Gesamtnutzfläche: ca. 3.050 m² innen

Fakten Seilbahncenter

3.000 Skidepots im Endausbau
Sportshop und Verleih
Restaurant Arsangs
Großzügiger Eingangsbereich mit Rolltreppen/Aufzügen
Indoor-Kassen
Investitionssumme: ca. 5,6 Mio. Euro (+6,5 Mio. Euro Wiederaufbaukosten nach Brand)

Fakten Stieralm

Erhaltung bzw. Revitalisierung der bestehenden Stieralm
Errichtung als gastronomischer Hüttenbetrieb
Traditionelle Architektur mit Almhüttencharakter
Gastronomisches Highlight im Skigebiet
Neue Pisten mit Beschneiung für Zu- und Abfahrt von Stieralm
Winter und Sommer geöffnet
Einbindung in das touristische Sommerangebot
Ausflugsziel für Wanderer und Mountainbiker
Ausgangspunkt für eine mögliche Höhenloipe und Winterwanderwege
Investitionssumme: ca. 4,3 Mio. Euro (inkl. Pistenbau und Beschneiung)

Fakten Skigebiet Bergkastel
absolute Schneegarantie dank privilegierter Höhenlage
Pistenangebot von 1.400 bis 2.850 m Seehöhe
lückenloses Beschneiungssystem
170 Mitarbeiter
12 Liftanlagen
75 Pistenkilometer

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.