Gemeindeversammlung
Budgetdisziplin ist in Tösens nötig

Die finanzielle Lage der Gemeinde Tösens wurde der Bevölkerung präsentiert. | Foto: Othmar Kolp
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TÖSENS (otko). Die Gemeinde Tösens ließ die Finanzlage durch Experten prüfen. Das Ergebnis wurde bei einer Gemeindeversammlung präsentiert.

Verschuldungsgrad von 87 Prozent

Im Zuge des Nationalratswahlkampfs geriet die Finanzlage der Gemeinde Tösens in den medialen Fokus. Vorwürfe, in der Kinderbetreuung einsparen zu wollen, kamen von der Jetzt – Liste Pilz per Mail an Bgm. Bernhard Achenrainer und sorgten für entsprechenden Ärger. Im Bericht zur Finanzlage der Tiroler Gemeinden 2018, die von der Gemeindeabteilung beim Land Tirol veröffentlicht wurde, war der Verschuldungsgrad der Ober Gerichter Gemeinde auf 87 Prozent angestiegen.

Keine Engpässe zu erwarten

Im Zuge einer gut besuchten Gemeindeversammlung wurde die Tösner Bevölkerung am 3. Dezember über die finanzielle Lage informiert. Als Referenten konnte Dorfchef Achenrainer dazu Christoph Carotta vom Dienstleister GemNova begrüßen, der die Finanzgebahrung der Kommune im Vorfeld umfassend analysiert hatte. "Bei den Einnahmen wird es auch bei einer vorsichtigen Schätzung bis 2028 eine Steigerung geben. Zudem werden Einsparungen vorgenommen und Schulden zurückbezahlt. Dem gegenüber wird es auch bei den Ausgaben keine gravierenden Steigerungen geben. Aufgrund von Pensionierungen werden sich auch die Personalkosten verringern", erläuterte der GemNova-Referent für Kommunalfinanzen und neue Gemeindebuchhaltung "VRV".
Aktuell hat die Gemeinde einen Schuldenstand von 1,028 Millionen Euro. Aufgrund der Umstellung der Gemeindebuchhaltung von der bisherigen Kammeralistik auf die "kommunale Doppik" muss auch eine Eröffnungsbilanz erstellt werden. Für Tösens wurde hier eine Zahl von 9,058 Millionen Euro an Vermögen ermittelt. "Diese Zahl ist aber mit Vorsicht zu genießen, da man mit diesen buchhalterischen Werten nichts anfangen kann. Man kann keine Gemeindestraße, Schule oder den Hochbehälter verkaufen", stellte Carotta klar. Wichtig sei vor allem die laufende Gebarung und was am Ende des Jahres für Geld für Investitionen übrig bleibe. Nach einem kurzen Schuldenaufbau im heurigen Jahr sollten die Schulden "dramatisch zurückgehen".
"Wichtig ist die Liquidität und in den nächsten neun Jahren steht eine Million Euro für die Rückzahlung der Schulden und für Investitionen zur Verfügung. Tösens wird aber nicht auf allen Hochzeiten tanzen können. Als Fazit bleibt zu sagen, dass bei Budgetdisziplin und laufender Überwachung keine Engpässe zu erwarten sind und der finanzielle Ausblick positiv ist", verwies Carotta.

Nicht bei Kindern sparen

Bgm. Achenrainer betonte, dass ein halbes Jahr lang die Zahlen aufgerollt und alles aufgedeckt wurde: "Es ist alles mit der Gemeindeaufsicht der BH Landeck abgesprochen und kontrolliert. 2018 hatten wir mit dem Kindergarten ein größeres Projekt gehabt, bei dem auch viele Förderungen geflossen sind. Das Dorf wächst und wir sollten das nicht auf dem Rücken der Kinder austragen", verteidigte Achenrainer das neue Kinderzentrum samt Tagesbetreuung. Rund 2,7 Millionen wurden investiert, davon trägt Tösens eine halbe Million Euro.

Gewerbegebiet und Bauhof

Im Zuge der Gemeindeversammlung wurden neben dem "Audit Familienfreundliche Gemeinde Tösens" auch Infos zur Trinkwasser-, Abwasser- und Müllentsorgung gegeben. Auch das geplante Gewerbegebiet im Ortsteil Steinbrücke wurde vorgestellt. "Mit der Ansiedlung von Firmen und der Schaffung von 60 bis 70 Arbeitsplätzen gibt es zusätzliche Einnahmen aus der Kommunalsteuer. Derzeit läuft das Widmungsverfahren", so Achenrainer. Geplant ist mittels Baurecht auch die Umsetzung eines Gemeindebauhofs.

Bildung: Tösens investierte 2,7 Mio. Euro

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