Schafbauer und WWF weisen Anschuldigungen von Bauernbund zurück
"Deklarierung als 'Show' ist eine Frechheit"

Schafbauer Thomas Schranz und der WWF weisen die Anschuldigung, eine 'Showalm' für einen Medientermin errichtet zu haben, entschieden zurück. | Foto: Gabriel Müller
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BEZIRK LANDECK (sica). Schafbauer Thomas Schranz und der WWF weisen den Vorwurf vom Bauernbund, für einen Medientermin eine "Showalm" errichtet und wieder abgebaut zu haben entschieden zurück.

Anschuldigungen werden aufs Schärfste zurückgewiesen

"Der WWF weist die Anschuldigungen des Bauernbunds auf das Schärfste zurück", betont Florian Kozák, Pressesprecher WWF Österreich. "Schafbauer Thomas Schranz arbeitet seit Jahren mit viel Leidenschaft und gegen große Widerstände daran, die Machbarkeit von Herdenschutzmaßnahmen zu demonstrieren. So ist auch die im Zuge eines Medientermins von ihm präsentierte und mit Elektrozaun geschützte Koppel – entgegen der bewussten Falschbehauptung des Bauernbunds – keineswegs wieder abgebaut worden. Sie befindet sich nach wie vor an Ort und Stelle in der Pfundser Tschey und ist einsatzbereit für den Fall einer Wolfspräsenz in der Region.", heißt es von Seiten des WWF.

"Anschuldigungen sind eine Frechheit"

Empört über die Anschuldigungen von Seiten des Bauernbundes zeigt sich Schafbauer Thomas Schranz. Durchaus verwundert über die Tatsache, dass sich Bezirksbauernobmann Elmar Monz selbst vom Abbau der Koppel überzeugt habe: "Es handelt sich hier um meine eigenen Fläche, die ich eingezäunt habe und wo auch bereits letztes Jahr meine Schafe weideten. Hier habe ich lediglich zu Demonstrationszwecken, wie eine Nachtkoppel aussehen kann, eine solche zusätzlich errichtet. Diese ist allerdings noch vor Ort und bleibt auch stehen, bis die Schafe auf der nächsten Fläche eingezäunt werden. Auch die Schafe weiden nach wie vor auf der sogenannten 'Showalm'." Den Vorwurf, die Koppel auf einer gut erreichbaren Fläche errichtet zu haben, begründet der Schafbauer mit der besseren Erreichbarkeit für Medienvertreter. "Deshalb habe ich diese Schafgruppe zur Erklärung ausgewählt und bin nicht auf eine Alm gegangen, wo man zuvor eine dreiviertel Stunde mit dem Auto fahren und anschließend eine Stunde über steile Hänge aufsteigen muss. Das wird doch wohl verständlich sein. Wenn das als 'Show' deklariert wird, ist das eine bodenlose Frechheit!" Vom WWF sei Schranz tatsächlich entlohnt worden, allerdings nicht um, wie von Bauernbunddirektor Peter Raggl erwähnt "für drei Tage eine Disney-Showalm mit einem Bilderbuch Herdenschutz zu errichten, die dann zwei Tage nach dem Medientermin nicht mehr existiert“, sondern lediglich für die Organisation und den Aufwand der Vor- und Nachbereitung sei er entschädigt worden.

Schafbauer Thomas Schranz und der WWF weisen die Anschuldigung, eine 'Showalm' für einen Medientermin errichtet zu haben, entschieden zurück. | Foto: Gabriel Müller
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Gemeinsam konstruktive Lösungen finden

"Anstatt den Naturschutz abzuwerten und Herdenschutz schlechtzureden, sollte sich der Bauernbund gemeinsam mit dem WWF an konstruktiven Lösungen beteiligen. Der WWF Österreich hat bereits mehrere Herdenschutz-Pilotprojekte in den Bundesländern mitfinanziert, obwohl in erster Linie die öffentliche Hand aufgrund des europarechtlichen Schutzes der Wölfe in der Pflicht steht. Andere Alpenländer wie die Schweiz zeigen seit Jahren vor wie es geht.", betont der WWF.
"Wölfe sind und bleiben nach europäischem Recht streng geschützt, wie die EU-Kommission erst kürzlich klargestellt hat. Daher müssen auch Nutztiere wie Schafe und Ziegen bestmöglich geschützt werden. Unterstützung hierfür wäre vor allem von Seiten des Bauernbundes, der Landwirtschaftskammer und der Politik notwendig. Denn selbst Abschüsse könnten nicht verhindern, dass immer wieder Wölfe durch unser Land ziehen und ungeschützte Nutztiere erbeuten. Herdenschutz ist und bleibt daher alternativlos. Dafür braucht es eine Widerbelebung des Hirtenwesens, die rasche Ausbildung von Herdenschutzhunden und mehr Förderungen und bessere Information für die betroffene Almwirtschaft."

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