"Diese Fälle gibt's jeden Tag!"

Walter Gaim: "Wenn man alles mit Gewalt zusammenlegen muss, kann das nur zu einer Verschlechterung führen!" | Foto: Archiv
  • Walter Gaim: "Wenn man alles mit Gewalt zusammenlegen muss, kann das nur zu einer Verschlechterung führen!"
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FLIEß/LANDECK (Me.). Ein Fließer bestellte am 23. November einen Krankentransport von Innsbrucker nach Fließ für seine kranke Frau.
Der Fließer schildert: "Ich rief um 14.41 Uhr die Leitstelle an. Die teilte mir mit, dass uns das nächste freie Fahrzeug abholen würde. Einige Minuten später kam zufällig eine Rettung aus Landeck." Die Anfrage des Landecker Wagens bei der Leitstelle, ob er die Fließer gemeinsam mit einem Patient aus Galtür, der schon im Wagen war, mitnehmen dürfte, lehnte die Leitstelle ab.

Die Leitstelle Tirol-GF Ing. Gernot Vergeiner und Mag. Ing. Martin Eberharter verteidigen die Vorgangsweise:
Der vorgebuchte Innsbrucker Rettungstransport hätte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Tragstuhlpatienten aufgenommen und war mit drei Besatzungsmitgliedern dienstplanmäßig gemeldet. Die Mitnahme der Fließer Patientin mit dem Landecker Wagen hätte "das Zurücklassen der Begleitperson oder des Auszubildenden zur Folge gehabt." Außerdem hätte ein Transport beider Patienten samt dem Fließer Begleiter aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden dürfen. Laut dem Fließer seien seine Frau und er um 17.30 Uhr zu Hause gewesen. Die Leitstelle widerspricht: Der Fahrer habe die Zieladresse in Fließ schon um 17.02 Uhr.

Mit System "nicht glücklich"

Unzufrieden mit der Umstellung des Tiroler Rettungsdienstes ist Rotkreuz-Bezirksobmann Walter Gaim: "Das was ständig publiziert wird, stimmt nicht und ist eine hinterfotzige Argumentation!", ist Gaim wütend. Alles "mit Gewalt zusammenzulegen" könne nicht funktionieren, Gaim:
"Fälle wie der in Fließ gibt's jeden Tag!" Das Problem der nicht funktionierenden zentralen Verwaltung der Notfallrettung und der Krankentransporte von der Leitstelle sieht Gaim in der Größe der Leitstelle: "Vor der Umstellung konnte man in den regionalen Leitstellen noch individuell auf die Patienten eingehen.
Probleme bei der Einhaltung der Termine für Krankentransporte bestätigt auch Landecks Rot-Kreuz-GF Otmar Juen.

Mit dem neuen System sei man was die Wartezeiten angeht "nicht glücklich", müssen doch die Fahrer nun auch Strecken nach Innsbruck fahren.
Landesrat Dr. Bernhard Tilg bestätigt den BEZIRKSBLÄTTERN zum Vorfall der Fließer Patientin: "Die Beschwerde nehme ich sehr ernst. Ich darf versichern, dass wir ausnahmslos jeder Beschwerde nachgehen, da es Ziel sein muss, aus Fehlern zu lernen."

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