Rettungspaket
Eine Million Euro für den Venet – Landeck stimmte zu

Der Landecker Gemeinderat stimmte mit den Stimmen der ÖVP mehrheitlich für das Venet-Rettungspaket. | Foto: Othmar Kolp
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LANDECK (otko). Der Landecker Gemeinderat stimmte mehrheitlich für ein Darlehen in der Höhe von 495.000 Euro für die Venet Bergbahnen AG. Die Opposition (SPÖ, FPÖ und Grüne) fordert die Schließung.

Ohne Liquiditätssicherung folgt der Konkurs

Über die Höhe der Summe zur Sicherung der Liquidität der Venet Bergbahnen AG gab es zuletzt nur Spekulationen – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten. Am Freitagabend (7. August) wurde dann bei der außerordentlichen Gemeinderatssitzung in Landeck die Katze aus dem Sack gelassen. Die Gemeinden Landeck und Zams müssen als Hauptaktionäre 900.000 Euro abdecken. Weitere 100.000 Euro soll der TVB TirolWest in das Seilbahnunternehmen pumpen.

ÖVP-Finanzreferent Stadtrat Herbert Mayer: "Ohne finanzielle Unterstützung droht der Konkurs." | Foto: Othmar Kolp
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"Ohne diese finanziellen Mittel droht der Konkurs", brachte es Finanzreferent Stadtrat Herbert Mayer auf den Punkt. Mit der Summe von einer Million Euro werden der Abgang 2019/20, der prognostizierte Abgang 2020/21 sowie Investitionen von 111.000 Euro abgedeckt. Der Anteil der Stadtgemeinde Landeck gemäß ihrer Beteiligung beträgt 495.000 Euro, jener der Gemeinde Zams 405.000 Euro. Die Gemeinden übernahmen die Haftung und die Darlehenstilgung. Bei der Abstimmung votierte die ÖVP mit ihrer absoluten Mehrheit für den Antrag der Darlehensaufnahme für die Venet Bergbahnen AG. Die Opposition mit sieben Mandataren aus SPÖ, FPÖ und Grünen stimmte geschlossen dagegen. Nach der Abstimmung verließen die Madatare der SPÖ und der Grünen geschlossen die Gemeinderatssitzung.

Der Landecker Gemeinderat stimmte mit den Stimmen der ÖVP mehrheitlich für das Venet-Rettungspaket. | Foto: Othmar Kolp
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In der Dimension nicht mehr leistbar

ÖVP-Finanzreferent Mayer erläuterte in seinem Statement in der vorhergehenden Diskussion die Hintergründe: "Der Winter am Berg war nicht gut und es war bald für mich klar, dass es am Venet eine Finanzspritze für die Liquidität braucht. Durch die Corona-Zeit gibt es im Finanzhaushalt der Stadt allerdings derzeit viele Unbekannte." Nun gelte es aber eine sachliche und nüchterne Lösung zu finden. "Wir wissen alle, dass der Winterbetrieb der Kostentreiber ist. Auch Kosten für die Konzessionsverlängerung stehen an. Auf die großen Kostensteigerungen müssen die Gesellschafter nun reagieren. Die Budgetentwicklung der Stadt lässt dies nicht mehr zu und wir können es uns in dieser Form nicht mehr leisten." Das bedeute aber nicht, dass er gegen den Berg sei. "Wir müssen nun die Kostenfaktoren genau anschauen und eine seriöse Entscheidung treffen. Alle Optionen gehören genau angeschaut und es gilt einen gemeinsamen Lösungsvorschlag bis ins 1. Quartal 2021 zu finden", so Mayer.

Opposition: Harsche Kritik

SPÖ-Fraktionssprecher Manfred Jenewein meinte, dass er bei den Zahlen "die Krise" bekomme. Corona sei aber nicht hauptverantwortlich für den Abgang. Ab Mitte März sei am Venet sowieso kein Geld mehr zu verdienen. "Die vorgelegten Zahlen beim Infoabend waren erschreckend. Der VenetBob verzeichnete im Sommer 2019 nur 3.000 Fahrten, in der Gastronomie im Panno und auf der Zammer Alm wurde ein riesiges Minus geschrieben. Die Gipfelhütte ist gerade noch über Null", kritisierte Jenewein. Zum Abgang im letzten Geschäftsjahr von 490.000 Euro kämen noch weitere laufende Zuschüsse hinzu, die die Gemeinden leisten. "Es geht hier um knapp 900.000 Euro und es fehlt hier komplett die Transparenz. Wir flicken jetzt nur wieder Löcher, ohne gescheite Unterlagen zu haben", begründete Jenewein die SPÖ-Ablehnung.

GR Manfred Jenewein (SPÖ) sparte nicht mit Kritik an den Zahlen und an der Transparenz. | Foto: Othmar Kolp
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Finanzreferent Mayer konnte die Summe von 900.000 Euro aber nicht nachvollziehen. SPÖ-GRin Simone Plangger merkte an, dass Vorstand Werner Millinger auf Urlaub sei, anstatt für Fragen zur Verfügung zu stehen.

FPÖ-Stadrat Roland König fordert auch die Schließung des Venets als Option zu berücksichtigen. | Foto: Othmar Kolp
  • FPÖ-Stadrat Roland König fordert auch die Schließung des Venets als Option zu berücksichtigen.
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Ähnlich sah es auch FPÖ-Stadtrat Roland König: "Wir sind weit von Transparenz entfernt. Es braucht auch eine Variante, die eine komplette Schließung enthält."

Für GR Ahmet Demir sind die "Zahlen sind exorbitant hoch". | Foto: Othmar Kolp
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Für den Grünen Mandatar Ahmet Demir sind "die Zahlen exorbitant". "Dadurch werden andere Projekte unmöglich gemacht. Wir können nicht Brot und Spiele für solch eine kleine Gruppe veranstalten."

Szenarienanalyse wird erstellt

Der interimistische Stadtchef und Venet-Aufsichtsratsvorsitzende Vizebgm. Thomas Hittler (ÖVP) wies die Kritik der Intransparenz von sich. "Der Abgang ist so aber nicht mehr hinnehmbar. Wir haben alle Zahlen bei den Infoveranstaltungen präsentiert. Die SPÖ tut nur mehr kritisieren und nichts arbeiten." Zudem würden Jenewein und der Zammer Landtagsabgeordnete Benedikt Lentsch mit ihren Aussagen den Berg und die Stadt schädigen.

Vizebgm.  Thomas Hittler wies die Kritik der Instransparenz zurück. | Foto: Othmar Kolp
  • Vizebgm. Thomas Hittler wies die Kritik der Instransparenz zurück.
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Es gebe aber auch erfreuliche Nachrichten: "Bis Ende Juli hatten wir 6.000 bezahlte Fahrten beim VenetBob. Es wird bis Oktober eine klare Szenarienanalyse für die Anlagen und Gastronomie erstellt und dann über die Zukunft entschieden", so Hittler.

Venet-Diskussion endete mit einem Eklat
Akutes Liquiditätsproblem bei der Venet Bergbahnen AG


Zams stimmte für das Venet-Rettungspaket


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