Reschenstraße
Grünes Licht für neue Unterführung in Prutz

35 Millionen Euro werden vom Land Tirol in die neue Unterführung samt Kreisverkehr an der Reschenstraße investiert. | Foto: Othmar Kolp
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PRUTZ (otko). Alle Bewilligungen für den Bau der 35 Millionen Euro teuren Unterführung auf der B 180 Reschenstraße liegen vor. Derzeit laufen die Ausschreibungen, Baubeginn ist im Juli.

Land zieht Großprojekt vor

Seit über 30 Jahren wird um eine Verkehrslösung an der viel befahrenen Kreuzung an der B 180 Reschenstraße in Prutz gerungen. Immer wieder kam es zu gefährlichen Situationen – auch Schulkinder müssen die Kreuzung am Zebrastreifen überqueren. "Das Thema ist 1988 zum ersten Mal in einem Gemeinderatsbeschluss aufgetaucht. Damals erhielt die Putzer Nationalrätin Regina Heiß vom Bürgermeister Nigg den Auftrag bei zuständigen Verkehrsminister in Wien zu intervenieren. Die Lösung für die Kreuzung scheitere in den 1990er Jahren aber an den Kosten", erinnert sich Bgm. Heinz Kofler im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN.
Nach einer neuerlichen Verschiebung auf unbestimmte Zeit aufgrund des Baus der Schlossgalerie auf der L 76 gab es dann aber im Mai 2020 eine überraschende Wendung. Um die Wirtschaft zu unterstützen und zugleich auch die Verkehrssicherheit und Lebensqualität der Bevölkerung zu erhöhen, zog das Land Tirol das Verkehrs-Infrastrukturprojekt „Unterführung Prutz“ an der B 180 Reschenstraße zeitlich vor. Insgesamt 35 Millionen Euro werden investieren.

Die viel befahrene B 180 Reschenstraße wird künftig in Prutz kreuzungsfrei. | Foto: Visualisierung Land Tirol
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Positiver Genehmigungsbescheid

Seit vergangenem Jahr laufen nun die Vorarbeiten auf Hochtouren. Die Pläne wurden bereits im Sommer 2020 eingereicht. Im Herbst fanden die wasser-, naturschutz- und forstrechtlichen Genehmigungsverhandlungen an der BH Landeck statt – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
"Wir haben inzwischen alle Bescheide erhalten und sämtliche Bewilligungen für den Bau liegen vor", zeigt sich Projektleiter Robert Zach, stellvertretender Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße des Landes Tirol, erfreut. Innerhalb weniger Monate wurde das Großprojekt verhandelt und schließlich bewilligt. Dies war allerdings nicht immer so. Bei der Verhandlung nach dem Straßenrecht hat es vonseiten der Anrainer einen erheblichen Widerstand gegeben. Ein Grundeigentümer musste sogar enteignet werden. Zufrieden mit dem positiven Bescheid ist auch der Prutzer Dorfchef: "Die Finanzierung ist gesichert und das passt so."
Nun steht die Ampel für die Umsetzung auf Grün. "Seit Jänner bereiten wir die Ausschreibungen vor, die aufgrund der Größe des Projekts EU-weit erfolgen müssen. Die Ausschreibungsunterlagen werden dann im März veröffentlicht. Nach der Vergabe soll der Baustart im Juli erfolgen", informiert Zach.

Robert Zach: "Die Großbaustelle wird im  Juli 2001 starten und wir wollen bis Sommer 2024 fertig sein." | Foto: Carolin Siegele
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Noch wenig Beeinträchtigungen in Bauphase eins

Mittels einer 920 Meter langen Unterführung mit Auf- und Abfahrten, die sieben Meter unter dem derzeitigen Niveau geplant ist, soll die bislang ampelgereglete Kreuzung auf der Reschenstraße komplett umgebaut werden. Die Kaunertalstraße und der Prutzer Innbrücke werden mit einem Kreisverkehr verbunden. Die Betriebe nordöstlich des Knotens werden über eine Begleitfahrbahn an die Reschenstraße angeschlossen.
In der ersten Bauphase gibt es zunächst nur kleinere Verkehrsbeeinträchtigungen. "Zu Beginn wird abseits der bestehenden Straße gearbeitet. Südlich der Kreuzung werden die Lärmschutzwände verlegt. Dadurch schützen wir die Anrainer bestmöglich vor Baulärm und Emissionen. Auch die bestehende Zufahrt zum SPAR-Markt wird um 30 Meter nach Norden verlegt. Zudem wird ein Mittelstreifen zum Einfädeln gebaut, was künftig die Verkehrssicherheit erhöht. Die Niederwasserperiode im Winter 2021/22 wird dann für die Errichtung der Baustraße am Inn genutzt", erläutert Zach. In der zweiten Bauphase werden dann die Baupfähle gebohrt und im Anschluss beginnen nach der Verlegung der Straße die eigentlichen Grabungsarbeiten für die Unterführung. Ab dann soll es verschiedene Verkehrsführungen geben, wobei aber immer zwei Fahrstreifen zur Verfügung stehen sollen.

Bgm. Heinz Kofler: "Natürlich wird es die kommenden drei Jahre eine Challenge." | Foto: Othmar Kolp
  • Bgm. Heinz Kofler: "Natürlich wird es die kommenden drei Jahre eine Challenge."
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Großbaustelle als Herausforderung

Nächste Woche soll es laut Zach ein Gespräch mit Vertretern der Gemeinde zur Abstimmung geben. Themen sind unter anderem der Tourismus, Radweg oder Gewerbe. Auch für Dorfchef Kofler ist die erste Bauphase nicht so dramatisch. "Wir haben inzwischen eine Gruppe mit einem Querschnitt aus der Bevölkerung installiert, um die Verkehrsregelung durchzudenken. Natürlich wird es die kommenden drei Jahre eine Challenge und je mehr Leute mitdenken, desto besser ist es." Die Großbaustelle soll bis Sommer 2024 abgeschlossen sein.

In den kommenden Jahren wird die B 180 bei Prutz zur Großbaustelle. | Foto: Othmar Kolp
  • In den kommenden Jahren wird die B 180 bei Prutz zur Großbaustelle.
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35 Millionen Euro für Unterführung in Prutz

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