Projekt "Grünlandverbesserung - klimafitte Wiesen"
Grünflächen nachhaltig auf Vordermann bringen

Bezirksbauernobmann von Landeck Elmar Monz, Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler, Grundbesitzer Stefan Gebhart mit Sohn Leo, Bauernbunddirektor BR Dr. Peter Raggl, Bauernbund-Bezirksgeschäftsführer Ing. Mag. (FH) Peter Frank, Albert Erhart vom Maschinenring und Peter Schlatter, Ortsbauernobmann von Fließ (v.li.)  beim Lokalaugenschein in Fließ. | Foto: Siegele
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  • Bezirksbauernobmann von Landeck Elmar Monz, Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler, Grundbesitzer Stefan Gebhart mit Sohn Leo, Bauernbunddirektor BR Dr. Peter Raggl, Bauernbund-Bezirksgeschäftsführer Ing. Mag. (FH) Peter Frank, Albert Erhart vom Maschinenring und Peter Schlatter, Ortsbauernobmann von Fließ (v.li.) beim Lokalaugenschein in Fließ.
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FLIEß/BEZIRK LANDECK (sica). Wetterextreme in den vergangenen Jahren haben zu nachhaltigen Trockenschäden und Mindererträgen auf Wiesen geführt. Das Projekt "Grünlandverbesserung" soll das Potenzial der Flächen wieder herstellen und auf kommende Klimaextreme vorbereiten.

Langfristige Schäden durch Klimaextreme

"Heuer sehen die Wiesen auf den ersten Blick eh ganz gut aus", erwähnt Ortsbauernobmann von Fließ, Peter Schlatter "In anderen Jahren leuchteten die Flächen schon rot vor Trockenheit!"

Ortsbauernobmann Peter Schlatter. | Foto: Siegele
  • Ortsbauernobmann Peter Schlatter.
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Damit weist er beispielsweise auf das extreme Trockenjahr 2018 hin, an das sich viele gut erinnern können. "2018 hatten Bauern auf Flächen, bei denen zusätzlich keine Beregnung möglich ist, einen Ausfall von 50 bis 70 Prozent beim ersten Schnitt zu verzeichnen. Beim zweiten Schnitt kam es teilweise zum Totalausfall", blickt Bauernbund-Bezirksgeschäftsführer Peter Frank auf die damalige Lage zurück.

Bauernbund-Bezirksgeschäftsführer Peter Frank: „Die regionale Kreislaufwirtschaft fängt auf der Wiese an. Wenn der Stadel leer ist, und der Stall voll Vieh, dann muss man handeln.“ 
 | Foto: Siegele
  • Bauernbund-Bezirksgeschäftsführer Peter Frank: „Die regionale Kreislaufwirtschaft fängt auf der Wiese an. Wenn der Stadel leer ist, und der Stall voll Vieh, dann muss man handeln.“
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Durch die immer steigende Temperatur bleibt die Lage problematisch. "Der bisher heißeste Tag in Fließ wurde im Vorjahr an der Wetterstation bei der Neuen Mittelschule aufgezeichnet. Am 26. Juni wurde eine Temperatur von 36,4 Grad gemessen." In der extremen Südhanglage wie beispielsweise in Fließ knallt die Sonne richtig auf die Grünflächen, Grasnarben werden ausgebrannt. Das führt nicht nur kurzfristig zum Ausfall des Ertrags, auch langfristig gesehen vermindert sich die Heuernte dadurch. Im Zuge der Konjunkturoffensive 2020 soll nun das Potenzial auf den Wiesen wiederhergestellt und die Flächen auf kommende Klimaextreme vorbereitet werden.

Grundbesitzer Stefan Gebhart mit Sohn Leo beim Lokalaugenschein in Fließ mit Bauernbundobmann LH Stv. Geisler und Bauernbunddirektor Raggl. (v.li.) | Foto: Siegele
  • Grundbesitzer Stefan Gebhart mit Sohn Leo beim Lokalaugenschein in Fließ mit Bauernbundobmann LH Stv. Geisler und Bauernbunddirektor Raggl. (v.li.)
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Projekt "Grünlandverbesserung"

Auch wenn heuer die Wetterlage bislang etwas günstiger ist, kämpft die Natur mit Bodenschäden, die sie nicht selber reparieren kann. "Die Böden haben in den letzten Jahren sehr unter Trockenheit gelitten, Ziel des Projektes ist, das Grünland zu revitalisieren.", betont Bauernbunddirektor Bundesrat Peter Raggl beim Lokalaugenschein in Fließ.

Bauernbunddirektor BR Peter Raggl: „Trotz des guten Wachstums heuer sieht man deutlich die hinterbliebenen Schäden. Die Natur kann sich in diesem Fall nicht selbst kurieren.“ | Foto: Siegele
  • Bauernbunddirektor BR Peter Raggl: „Trotz des guten Wachstums heuer sieht man deutlich die hinterbliebenen Schäden. Die Natur kann sich in diesem Fall nicht selbst kurieren.“
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Für Bauernbundobmann Landeshauptmann Stellvertreter Josef Geisler ist klar: "Wichtig ist, dass wir mit diesem Projekt die Bauern unterstützen, damit sie möglichst viel und vorallem qualitativ hochwertiges Futter produzieren können. In den kommenden zwei Jahren werden dabei soviele Flächen wie möglich saniert."

LHStv. Bauernbundobmann Josef Geisler: „Die Ausbringung geeigneten Saatguts gepaart mit modernen Bewässerungsanlagen stellt die Futtermittelgewinnung der Bauern sicher.“ | Foto: Siegele
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Auf der begutachteten Wiese in Fließ sind zwischen 60 und 70 Prozent offener Boden. Beim Projekt werden Pflanzenbestände wieder hergerichtet und durch eine umbruchlose Möglichkeit der Samenausbringung typische Gräser der Region gestärkt. Dabei gibt es drei Samenmischungen zur Auswahl, in Fließ kommt beispielsweise eine Mischung für trockene Lagen zum Einsatz. Glatthafer oder Knauelgras werden dabei genau so wie die Luzerne, die "Königin der Futterpflanzen" ausgesät, da diese Pflanzen mit trockenem Boden umgehen können.

Beim Lokalaugenschein in Fließ. | Foto: Siegele
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"Ein wichtiger Schritt für eine gute Futterqualität, die auch noch Generationen nach uns zu Gute kommt!", betont Bezirksbauernobmann Elmar Monz und auch Peter Frank ist sich sicher: "Die regionale Kreislaufwirtschaft fängt auf der Wiese an! Wir sind guter Dinge, dass wir mit diesem Projekt die Grünlandbestände nachhaltig auf Vordermann bringen können."

Bezirksbauernobmann Elmar Monz: „Eine hohe Futterqualität nützt uns allen. Den Bauern gibt sie eine gute Grundlage, um erfolgreich zu wirtschaften, und die Konsumenten profitieren in Form von hochwertigen und wohlschmeckenden Produkten aus der Region.“ 
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Wiesen-Sanierung in den nächsten zwei Jahren

Das Land Tirol unterstützt die Landwirte im Zuge seiner Konjunkturoffensive in den Jahren 2020 und 2021 mit jeweils 500.000 Euro. „Über 1000 Hektar Grund aus allen Tiroler Bezirken wurden für die Grünlandverbesserungs- Aktion 2020 angemeldet“, freut sich Bauernbund-Bezirksgeschäftsführer Peter Frank über das offensichtliche Interesse der Bauern.

Auf der begutachteten Wiese sind massive Schäden erkennbar - Zwischen 60 und 70 Prozent ist offener Boden. | Foto: Siegele
  • Auf der begutachteten Wiese sind massive Schäden erkennbar - Zwischen 60 und 70 Prozent ist offener Boden.
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Die Anmeldung für die erste Antragsphase endete am Montag, die zweite Antragsphase wird im Herbst stattfinden. Die Bauern müssen einen Selbstbehalt von maximal 100 Euro pro Hektar bei der Nachsaat und 250 Euro pro Hektar bei der Neuanlegung bezahlen. Das Land übernimmt 160 Euro pro Hektar bei der Nachsaat und 250 Euro pro Hektar bei der Neuanlegung. Voraussetzung für die Förderung ist die Teilnahme am ÖPUL-Programm sowie die Haltung von Nutzvieh. Die Bauern verpflichten sich mit ihrer Beteiligung am Projekt zu einer Fortbildung zum Thema Grünlandverbesserung.

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Wie funktioniert's?

Ab Mitte August wird die Saat heuer ausgebracht.

Das Saatgut wird mit speziellen Maschinen eingeschlitzt. | Foto: Siegele
  • Das Saatgut wird mit speziellen Maschinen eingeschlitzt.
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In Zusammenarbeit mit dem Maschinenring werden im ersten Arbeitsschritt mithilfe eigener Gerätschaften, mit welchen genau die Kilogramm des Saatguts pro Hektar eingestellt wird, die Samen in den Boden eingeschlitzt, im zweiten Schritt wird nachgewalzt. Bei der Nachsaat werden etwa 20 Kilogramm pro Hektar benötigt, bei einer Neuanlage einer Grünfläche werden zwischen 30 und 35 Kilogramm pro Hektar ausgebracht.

Für den zweiten Arbeitsschritt ist vorne eine Walze befestigt. | Foto: Siegele
  • Für den zweiten Arbeitsschritt ist vorne eine Walze befestigt.
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Erstes Weidegespräch beim Projekt klimafitte Weidewirtschaft

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