Hochwasser am Inn
Hoher Wasserpegel sorgt für angespannte Lage

Aufgrund der starken Schneeschmelze und durch lokale Gewitter erreicht der Pegel des Inns hier in Prutz mittlerweile 311cm. Aus der Schweiz wird noch mehr Wasser erwartet. | Foto: Schwarz
  • Aufgrund der starken Schneeschmelze und durch lokale Gewitter erreicht der Pegel des Inns hier in Prutz mittlerweile 311cm. Aus der Schweiz wird noch mehr Wasser erwartet.
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BEZIRK LANDECK (das). Schneeschmelze und lokale Gewitter lassen in Tirol die Pegel von Bächen und Flüssen dramatisch ansteigen. Im Bezirk Landeck erreichen die Pegel des Inns teilweise die Marke eines 30-jährlichen Hochwassers. Eine Entspannung der Lage wird für morgen, Donnerstag erwartet.

Insbesondere bei den Messtellen der Kajetansbrücke in Pfunds (455cm), in Prutz (311cm) und Landeck/Perjen (579cm) befinden sich die Messwerte knapp unter der "HW30" Marke. Bei der Wehranlage Runser Au hat die Tiwag die Schleusen geöffnet, die Stromproduktion wurde bis auf Weiteres unterbrochen. In Schönwies wurde aufgrund der aktuellen Hochwassersituation des Inns, der Fuß- und Radweg zwischen Auffahrt Starkenbach und Milser Tunnel auf unbestimmte Zeit gesperrt. Von Überschwemmungen oder Infrastrukturschäden ist derzeit aber nichts bekannt. „Einsatzorganisationen wie Feuerwehren und Wasserrettung sind in Bereitschaft. Neben der Zentrale in Innsbruck sind auch die Bezirksstellen der Leitstelle Tirol besetzt“, betont LHStv Geisler

Sehr seltenes Ereignis

Für Klaus Niedertscheider, Leiter des Sachgebiets Hydrographie des Landes Tirol, ist die Ursache des Hochwassers ungewöhnlich: "Diese besondere Situation am Inn rührt daher, dass das Hochwasser eigentlich aus der Schneeschmelze hervorgegangen ist." Dass dieses Schmelzwasser den Inn auf den Pegel eines 30-jährlichen Hochwassers oder sogar mehr anschwellen lässt, sei etwas "sehr seltenes und haben wir in den Beobachtungen noch nie festgestellt".

Lage bleibt angespannt

Eine ähnliche Situation gab es laut dem Experten im Jahr 2008 im Bereich Innsbruck, wobei es hier nur eine Wasserführung über dem fünfjährlichen Hochwasser gegeben hätte. Die Lage bleibe jedenfalls angespannt: "Es zeigt die Tendenz in den Prognosen, dass noch mit einem Anstieg zu rechnen ist. Dieser Anstieg wird in den nächsten Stunden bzw. Tagen stattfinden, da aus der Schweiz noch Wasser kommen wird. Im Oberland haben wir derzeit eine Wasserführung, die liegt im Bereich des 10-jährlichen bis 30-jährlichen Hochwassers."

Verhaltens- und Sicherheitshinweise für die Bevölkerung:

  • Bei Fragen gilt für die Bevölkerung, sich am besten direkt mit ihrer Gemeinde vor Ort in Verbindung zu setzen. Zudem sind einige Selbstschutzmaßnahmen zu beachten:Informieren Sie sich bei der Gemeinde hinsichtlich der Situation!
  • Meiden Sie Uferbereiche von Bächen und Flüssen!
  • Behördliche Straßen-, Brücken- und Wegesperren sind jedenfalls zu beachten!
  • Befolgen Sie die Anweisungen der Hilfskräfte!
  • Bringen Sie Fahrzeuge vorsorglich aus Tiefgaragen bzw. in sichere Bereiche!
  • Räumen Sie Gegenstände, die nicht nass werden sollen, aus dem Keller!
  • Rufen Sie im Notfall die Feuerwehr, wenn Personen oder Tiere in Gefahr sind!

Aktuelle Pegelstände in Tirol

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