Sportzentrum Galtür
Hotel soll Hallenbad-Abgang verringern
GALTÜR (otko). Beim Sport- und Kulturzentrum in Galtür soll auf einer Baurechtsfläche ein JUFA-Hotel realisiert werden.
Gemeinde kaufte Sportzentrum
Die Gemeinde Galtür hat mit 1. Dezember 2014 das "Sport- und Kulturzentrum Silvretta" samt Hallenbad, einem Restaurant, dem Saal Silvretta, Tennis- und Squashplätzen sowie 6.000 Quadratmetern Grund in ihr Eigentum übernommen. Die Anlage wurde vom Vorbesitzer, der Galtürer Bergbahnen GmbH & Co KG, für 1,2 Millionen Euro veräußert. "Allerdings war dies nicht ganz freiwillig, da die Bergbahnen unter Druck gestanden sind. Durch den jährlichen Abgang waren Mittel für Investitionen gebunden", erläutert Bgm. Anton Mattle. Nach dem Kauf der Freizeiteinrichtung wurde nun intensiv über Sparpotentiale und Attraktivierungsmöglichkeiten nachgedacht und nach einem Partner gesucht.
Abgang nicht tragbar
"Das Hallenbad wurde im Jahr 1969 gebaut und zuletzt im Jahr 2000 renoviert. Nach 20 Jahren steht nun wieder eine Großinvestition an. Geplant sind der Ausbau eines Wellnessbereichs sowie die Modernisierung der Technik, wie z. B. die Versorgung mit Gas sowie eine Wärmerückgewinnung. Diese Investition ist für die Gemeinde zu tragen, aber der jährliche Abgang von rund 200.000 Euro ist einfach zu viel", informiert Mattle.
Nach einer Analyse der Hotellandschaft im Paznaun kam man zur Erkenntnis, dass Hallenbäder tragbar sind. Daraufhin wurde mit zehn Unternehmern Kontakt aufgenommen, die aber prinzipiell nicht interessiert waren. Durch einen Vortrag in einem steirischen JUFA-Hotel kam der Bürgermeister schließlich mit der JUFA-Gruppe in Kontakt und man einigte sich auf eine Zusammenarbeit. Diese betreibt an 50 Standorten in in Österreich, Deutschland, Ungarn und Liechtenstein Hotels.
JUFA-Hotel und öffentliches Hallenbad
Künftig soll es im bisherigen Sport- und Kulturzentrum eine klare Struktur mit einem Hotel (Baurechtsfläche) und einem öffentlich zugänglichen Hallenband samt Wellnessbereich geben. Auf der Fläche der alten Tennishalle soll ein JUFA-Hotel mit 120 bis 150 Betten entstehen. Für ein Baurecht über 20 Jahre erhält die Gemeinde einen Baurechtszins. Zudem soll die Firma JUFA pro belegtem Zimmer pro Tag einen bestimmten Betrag abführen. "Damit hätten wir einen guten finanziellen Sockel. Zudem sollen im Bereich Mitarbeiter Synergien erzielt werden. Schlussendlich hoffen wir auf eine Kostendeckung und einer deutlichen Reduzierung des Abgangs", verweist der Dorfchef.
Am Standort des Schützenheims und der Kegelbahn ist eine Tiefgarage geplant. Diese soll sich dann auch für die Verkaufsstände der Internationalen Almkäseolympiade eignen. Die Schützen bekommen wieder einen eigenen Raum.
"Wir sind definitiv im Finale und haben uns mit der JUFA-Gruppe über die Eckpunkte verständigt. Die Zahlen sind ausverhandelt und werden nun dem Gemeinderat präsentiert. Es gibt aber noch keinen unterschriftsreifen Vertrag", betont Mattle.
Neue Gästeschicht für Galtür
Einige Galtürer Hoteliers zeigen sich aber kritisch gegenüber den Plänen der Gemeinde und befürchten Nächtigungsrückgänge. "Die Jugend passt zu Galtür. Die JUFA-Gruppe betreibt ein gutes Modell samt professionellem Marketing und bringt eine Gästeschicht her, die sonst nicht in unseren Tourismusort kommt", entgegnet Mattle. Das Projekt wurde bereits in einer Gemeindeversammlung vorgestellt. Die nächsten Standorte von JUFA-Hotels befinden sich in Steinach am Brenner und Bartholomäberg (Vorarlberg). "Natürlich habe ich mit dem dortigen Bürgermeistern telefoniert und mich umfassen informiert", so Mattle abschließend.
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