Nachtleben
"Luisa" ist nun auch hier in Landeck

Katharina Hölbing, Frederik Lordick, Emma Egger und Waldemar Schubert stellten die Initiative im LanTech in Landeck vor. (v.l.)  | Foto: Thurner
  • Katharina Hölbing, Frederik Lordick, Emma Egger und Waldemar Schubert stellten die Initiative im LanTech in Landeck vor. (v.l.)
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LANDECK. Die Interessensvertretung "Innsbruck Club Commission" bot Anfang Oktober in Kooperation mit ExpertInnen vom Verein "Frauen gegen verGEWALTigung", dem "Frauenhaus Tirol" und der "Drogen Arbeit Z6" eine Schulung für Gastronomen, Hotel-, Bar- und ClubbesitzerInnen und MitarbeiterInnen aus dem Bezirk Landeck um über die Initiative „Luisa ist hier" zu informieren und konkrete Umsetzungstipps zu geben. 

Wer ist Luisa??

"Luisa ist hier" ist ein Codewort, welches ein niederschwelliges Hilfsangebot schafft und damit das Nachtleben für alle sicherer gestaltet. Insofern dient dieses Projekt der Prävention von sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt im Nachtleben, welches den BetreiberInnen und MitarbeiterInnen in Bars und Clubs lösungsorientierte Hilfe schaffen soll.
„Ist Luisa hier?“: Mit dieser Frage können sich Betroffene bei sexueller Belästigung oder sexualisierter Gewalt diskret an MitarbeiterInnen von (Nacht)lokalen wenden. Nach dem erfolgreichen Start in Innsbruck wurde das Projekt nun auf ganz Tirol ausgeweitet.

Existente Problematik 

"Sexualisierte Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem, 35 Prozent der Frauen in Österreich wurden schon einmal sexuell belästigt. Viele Frauen schweigen über das Geschehe. Wir sollten darüber reden und dieses Tabu lösen. Mit der landesweiten Umsetzung von ‚Luisa ist hier!‘ schaffen wir ein niederschwelliges und unmittelbar wirksames Hilfs-Angebot. Es geht darum mehr Sicherheit im Nachtleben zu erreichen und Zeichen zu setzen", erklärt Soz.Päd. Katharina Hölbing vom Verein "Frauen gegen verGEWALTIGung" einleitend.  Anschließend klärte Sozialarbeiter Waldemar Schubert von der "Drogen Arbeit Z6" über Wirkungen verschiedenster Substanzen, die den Weg ins (Nacht)leben finden, auf Menschen wirken. Dabei stellt eine unfreiwillige Verabreichung einer Substanz, wie etwa von K.O. Tropfen, eine schwere Körperverletzung dar. Mit der Informations- und Aufmerksamkeitskampagne NO!K.O. soll auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. 
Abschließend klärte Frederik Lordick von der "Innsbruck Club Commission"  über den praktischen Ablauf von "Ist Luisa hier?" auf und gab Handlungsempfehlungen ab. Sollte eine hilfsbedürftige Person mit diesen Worten zum Personal kommen, ist es wichtig der betroffenen Person bestmöglich zu helfen und diese zu begleiten. Auch andere Gäste sollten aufmerksam durchs (Nacht)leben schreiten und notfalls Schritte einleiten oder Personal ansprechen und Hilfe holen. Vertrauenswürdige Kooperationen zwischen Securtiypersonal, Taxiunternehmen und den Mitarbeitern der Gastrobetriebe sind dabei essentiell. 
Projektleiterin Emma Egger sieht noch großes Ausweitungspotential in Tirol: "Es geht in diesem ersten Schritt darum 'Samen' zu sähen. Gerade in den Skigebieten ist es teilweise noch etwas schwierig Betriebe für die Initiative zu gewinnen. Augen werden vor existenten Problemen verschlossen oder abgeschoben. Es geht nicht darum mit dem Finger auf jemanden zu zeigen sondern Verantwortung gegenüber den BesucherInnen zu übernehmen und Lösungsvorschläge anzubieten.

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