Tagespflege
Neue Seniorenstube in Stanz als Ort der Begegnung

Freuten sich über das gelungene Projekt Seniorenstube Stanz: Leiter Christoph Heumader, Bgm. Ferdinand Beer und Verbandsobmann Thomas Lutz (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
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STANZ (otko). Nach einjähriger Bauzeit nimmt die Tagespflege in der Seniorenstube Stanz im renovierten Widum mit Anfang Juli den Betrieb auf.

Gelungenes Projekt der Dorfbelebung

In den mustergültig renovierten Widum in Stanz bei Landeck zieht ab Juli wieder neues Leben ein. Mit der Inbetriebnahme der Tagespflege wird im Bereich des Gemeindeverbandes Soziale Dienste „St. Josef“ – Grins ein weiterer Baustein für eine wohnortnahe Versorgung geschaffen.
"Die Seniorenstube war eine Vision und ein Wunschprojekt meines Vorgängers Martin Auer. Wir haben die einmalige Gelegenheit genutzt und einen Baurechtsvertrag mit der Pfarre abgeschlossen. Es ist ein Projekt für die Zukunft und wir sind hier Vorreiter. Zusammen mit der Schule und dem Kinderspielplatz haben hier ein generationenübergreifendes Haus ", betonte Bgm. Ferdinand Beer am 17. Mai bei einem Rundgang mit Verbandsobmann Bgm. Thomas Lutz und Leiter Christoph Heumader. Die neuen Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Stanzer Widums bieten neben einem Gruppenraum für Aktivitäten auch einen Ruheraum, eine Küche sowie eine Nasszelle mit einer barrierefreien Dusche. Die Gemeinde stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung und übernimmt den Betrieb. Die Betreuung der KlientInnen erfolgt durch die Sozialen Dienste "St. Josef" – Grins.

Die neue Seniorenstube befindet sich im Erdgeschoss des rundum sanierten Widums. | Foto: Othmar Kolp
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Wohnortnahe Versorgung

"Von den 16 durch den Strukturplan Pflege des Landes genehmigten Tagespflegeplätzen im Gemeindeverband stehen nur drei der Bevölkerung im Vorderen Stanzertal zur Verfügung. In der Seniorenstube in Kappl sind es fünf weitere für das Paznaun. Mit diesen Einrichtungen können wir die pflegebedürftige Bevölkerung in unserem Verbandsgebiet wohnortnah und mit kurzen Reisezeiten betreuen", so Obmann Lutz. Die Soziale Dienste „St. Josef“ – Grins mit 117 MitarbeiterInnen bieten alle Leistungen an – dazu zählen die Mobilen Dienste, die Tagespflege sowie 64 Pflegeplätze und 14 betreute Wohnungen in Grins. Zudem gibt es noch in jeder der acht Verbandsgemeinden (Stanz, Grins, Pians, Tobadill, See, Kappl, Ischgl und Galtür) einen Pflegeverein.

Freuten sich über das gelungene Projekt Seniorenstube Stanz: Leiter Christoph Heumader, Bgm. Ferdinand Beer und Verbandsobmann Thomas Lutz (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
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Erfahrungen aus Kappler Pilotprojekt

Die neue Einrichtung wurde anhand der in der Seniorenstube Kappl gewonnenen Erfahrungen errichtet und geht auf eine Initiative des vormaligen Leiters Gottlieb Sailer zurück. "Sailer war vom Gedanken geprägt möglichst nahe an den Menschen zu sein. Mit dem Konzept trat er 2016 an das Land heran und das Pilotprojekt in Kappl in inzwischen sehr erfolgreich", zeigte sich Leiter Heumader erfreut.
Die Tagespflege in den Seniorenstuben Kappl und Stanz ist eine Form der wohnortnahen Tagesbetreuung für SeniorInnen, die in Kleingruppen von etwa drei Personen im eigenen Wohnort angeboten wird und vom Mobilen Dienst der Organisation begleitet und betreut wird. Durch die kleinere Gruppengröße und dem Angebot in der gewohnten Lebensumgebung wird die Hemmschwelle zur Teilnahme deutlich gesenkt.

Seniorenstube Kappl: Pilotprojekt wurde eröffnet

Ein Stück Normalität anbieten

Coronabedingt musste allerdings die geplante Eröffnung von Februar auf Juli verschoben werden. "Es gibt bereits Interessenten und wir werden nun die Struktur beleben. Allerdings sind die Leute aufgrund der Corona-Krise in Sachen Begegnung momentan sehr verhalten. Gerade für ältere Leute wollen wir nun wieder ein Stück Normalität anbieten", so Heumader.
Betreut werden die NutzerInnen von ausgebildeten Fachkräften Mobilen Dienstes der Soziale Dienste „St. Josef“ – Grins, die in der ambulanten Pflege tätig sind und dadurch die KlientInnen zum Großteil bereits kennen. Die Qualifikation der MitarbeiterInnen kann je nach Gruppenzusammensetzung individuell gestaltet werden, und richtet sich in erster Linie nach den Bedürfnissen der KlientInnen beziehungsweise nach den Richtlinien der Tagespflege des Landes Tirol. Für eine Betreuung in den Seniorenstuben ist der Bezug von Pflegegeld beziehungsweise ein gestellter Antrag Voraussetzung.

Foto: Othmar Kolp

Entlastung für pflegende Angehörige

"Durch dieses entlastende Angebot der Tagespflege vor Ort können die SeniorInnen länger in ihrem gewohnten Lebens- und Sozialraum verbleiben. Die KlientInnen profitieren sehr stark durch den sozialen Kontakt innerhalb der Gruppe und durch die Normalität und Alltäglichkeit, die durch das Setting in der Heimatgemeinde auch im Sinne des 'Alterns in Würde' ermöglicht wird", erläutert Heumader. Mit diesem Angebot für hilfs- und pflegebedürftige Personen sowie für die pflegenden Angehörigen kann davon ausgegangen werden, dass der Einzug in eine stationäre Betreuung verzögert wird und somit wesentliche Kosten für die öffentliche Hand eingespart werden können, wie zum Beispiel gegenüber der Einzelbetreuung oder allfälligen Aufenthaltskosten in einem Wohn- und Pflegeheim.
Aufgrund der Verkürzung der Wegzeiten, des gewohnten Lebensumfelds und der leichten Erreichbarkeit ist die Gruppenbetreuung vor Ort somit speziell im ländlichen Raum für viele Personen eine geeignete Alternative zur klassischen Tagespflege in einem Alten- und Pflegeheim oder sonstigen zentralen Einrichtungen.

Renovierter Widum und neuer Dorfplatz in Stanz als Vorzeigeprojekt


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