Perjentunnel: 170 Mio. Euro für Vollausbau

Die Arbeiten für den Bau der zweiten Röhre des Perjentunnels starten am 8. Februar.
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LANDECK/ZAMS (otko). Die Vorarbeiten für den Bau der zweiten Röhre des Perjentunnels sind voll im Laufen. Vergangene Woche erhielt die Schweizer Firma Marti Tunnelbau AG, die in Graz eine Niederlassung betreibt, den Zuschlag für den Bau samt Deponierung des Materials.
Im Rahmen einer Infoveranstaltung informierte ASFINAG-Projektleiter Richard Loidl vergangenen Samstag zusammen mit Bgm. Siegmund Geiger die Anrainer. Insgesamt investiert die ASFINAG bis 2025 170 Millionen Euro in den vierstreifigen Vollausbau der S16 Arlberg Schnellstraße zwischen Zams und Landeck-West. "Vor zwei Jahren wurde entschieden eine zweite Röhre zu bauen. Derzeit rollen rund durchschnittlich 14.000 Fahrzeuge in 24 Stunden durch den Perjentunnel und erst ab 20.000 Fahrzeugen ist nach den gesetzlichen Vorgaben eine zweite Röhre vorgeschrieben", erläuterte Projektleiter Loidl.
Erfahrungen aus der Vergangenheit bei einer Tunnelsperre zeigen, dass für die fünf Kilometer lange Umleitungsstrecke eine Stunde Fahrzeit eingerechnet werden muss. In den Siedlungsräumen von Landeck und Zams wären rund 11.000 Anrainer vom Ausweichverkehr betroffen. Auch die Erreichbarkeit des Bezirkskrankenhauses Zams wäre bei Staus eingeschränkt. Nach einer längeren Diskussion konnte das Verkehrsministerium zu einer Vorreihung des Projekts zweite Röhre Perjentunnel überzeugt werden. Zuvor war lediglich ein Flucht- bzw. Rettungsstollen geplant.

Deponie in Zams-Ost

Nachdem bereits im vergangen Jahr die neue 166 Meter lange Sannabrücke gebaut wurde, beginnen ab 8. Februar die Arbeiten für den Bau der zweiten Tunnelröhre. "Der Vortriebsbeginn ist für Ende April/Anfang Mai geplant. Die Beweissicherungen sind bereits am Laufen. Der Sprengvortrieb von beiden Portalseiten ist für ca. ein Jahr anberaumt", informiert Loidl. Der Materialabtransport erfolgt über das hochrangige Straßennetz auf der S16 und A12. "Der Firma ist es vertraglich vorgeschrieben, dass keine Transporte durch das Siedlungsgebiet von Landeck und Zams erfolgen dürfen", betonte der Projektleiter.
Genaue Details zur Deponierung des Aushubmaterials wurden nicht verraten, da dafür die beauftragte Baufirma zuständig sei. Bgm. Geiger brachte einen Deponiestandort östlich des Hubschrauberlandesplatzes in Zams ins Gespräch. Der Gemeinderat wurde damit aber noch nicht befasst.

Ab 2025 vierspurig

Der Innenausbau des neuen Tunnels mit Betonschale, Beleuchtung und den Sicherheitseinrichtungen erfolgt ab dem Jahr 2017. "Die voraussichtliche Freigabe mit Gegenverkehr ist für den 14. Dezember 2018 geplant", weiß Loidl. Rund 104 Millionen werden investiert. Von Jänner bis Dezember 2019 wird dann die Bestandsröhre saniert, was noch einmal Kosten von 26 Millionen Euro verursacht.
Der weitere Zeitplan sieht dann 2023/24 den Bau der neuen Lötzgalerie in Zams vor. 2025 wird dann die Bestandsgalerie saniert. Die Kosten für Neubau und Sanierung belaufen sich auf 40 Millionen Euro. "Aus budgetären Gründen muss die ASFINAG die Kosten strecken. Falls Finanzmittel vor 2023 frei sind, könnte auch früher mit dem Bau der Lötzgalerie begonnen werden", weiß Loidl.
Die Fragen der Anrainer drehten sich vor allem um den Lärmschutz und die Bauabwicklung. "Die Lötzgalerie wird nicht geschlossen. Da es sich dann um einen Tunnel handeln würde, ist vom Ministerium eine Lüftung vorgeschrieben. Das würde das drei- bis vierfache an Kosten verursachen. Natürlich kommen auch Lärmschutzwände", versicherte Loidl.

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