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Reportage: "Die Angst vorm Wolf geht um in Österreich"

Wanderschäfer Thomas Schranz aus Tösens mit Schaf und Herdenschutzhunden auf der Weide. | Foto: Gabriel Müller
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  • Wanderschäfer Thomas Schranz aus Tösens mit Schaf und Herdenschutzhunden auf der Weide.
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BEZIRK LANDECK, TÖSENS. Die Debatte um die Rückkehr des Wolfes und ihre Folgen spitzt sich zu. Kann Herdenschutz die Weidewirtschaft retten? Dazu spricht auch der Schäfer Thomas Schranz aus Tösens. Mehr dazu in der Servus Reprotage am 29. Juli um 21:10 Uhr auf ServusTV.

Die Angst der Almbauern ist groß

48 sichere Nachweise von Wölfen wurden 2021 in sieben Bundesländern gemeldet. Im Vorjahr haben sich etwa 40 Wölfe und Welpen in Österreich aufgehalten und 330 Nutztiere gerissen. Es ist zu erwarten, dass die Zahlen in Zukunft steigen werden, denn im Jahr 2021 häufen sich bereits zu Beginn der Weidesaison die Vorfälle: Seit Beginn der Almsaison verzeichnet das erste Halbjahr 2021 bereits mehr als 150 tote Schafe. Auch im Bezirk Landeck gab es heuer bereits unzählige Risse, die von Wölfen und Bären verursacht wurden. Im Verwalltal wurden bereits vorzeitig die Sachfe von der Alm abgetrieben – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.

Dr. Klaus Hackländer von der BOKU Wien in der Servus Reportage: Die Angst vorm Wolf geht um in Österreich am Donnerstag, 29.07. ab 21:10 Uhr. | Foto: ServusTV / Mabon Film
  • Dr. Klaus Hackländer von der BOKU Wien in der Servus Reportage: Die Angst vorm Wolf geht um in Österreich am Donnerstag, 29.07. ab 21:10 Uhr.
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Die Angst der Almbauern ist groß. Sie suchen nach Möglichkeiten, ihre Nutztiere zu schützen. Schließlich ist Österreich von wolfsreichen Ländern umschlossen und ein Wolf kann innerhalb von 24 Stunden etwa hundert Kilometer zurücklegen. In Deutschland leben zum Beispiel zwischen 400 und 500 Wölfe, in Italien sogar zwischen 1.000 und 2.000. Laut einer Studie des Wildbiologen Dr. Klaus Hackländer könnten in 15 Jahren bis zu 500 der Raubtiere bei uns leben. Die Population wächst jährlich um 30 Prozent – auch wenn sie im Monitoring nicht gleich aufscheint. Deshalb brauche es jetzt die Umsetzung eines Managementplans, allem voran Herdenschutz, wie zum Beispiel Schutzzäune sowie die Ausbildung von Herdenschutzhunden und Hirten.

„Der Wolf ist nicht gefährdet und die Populationen in Europa wachsen, somit ist der strenge Schutz einfach nicht mehr argumentierbar. Das ist die eine Sache. Und die zweite Sache ist, dass man einfach akzeptiert, dass der Wolf tatsächlich in Österreich Realität ist. Ob man will, oder nicht“,

so Dr. Hackländer, Leiter des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der BOKU Wien.

Wanderschäfer Thomas Schranz aus Tösens mit Schaf und Herdenschutzhunden auf der Weide. | Foto: Gabriel Müller
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Herdenschutzhunde und Lamas

Außerdem lernen wir den Schäfer Thomas Schranz aus Tösens kennen, der mit zwei türkischen Herdenschutzhunden und zwei Lamas versucht, seine Herde bestmöglich zu schützen.

„Ein Allheilmittel ist das Lama nicht, auch nicht der Hund. Aber zumindest habe ich etwas versucht. Wir müssen einfach schauen, dass wir irgendwo Alternativen suchen.“

Nun gilt es, die Ausbildung von Herdenschutzhunden und Hirten voranzutreiben und gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um ein möglichst konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf zu unterstützen.

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