Ermittlungen
Sechs verendete Tiere gefunden – Verdacht auf Tierquälerei in Landeck

Verdacht auf Tierquälerei: In einem Stall in der Stadt Landeck dürfte sich ein qualvolles Tierleid abgespielt haben (Symbolbild). | Foto: Othmar Kolp
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LANDECK (otko). Vier Schafe und zwei Ziegen mussten in einem Landecker Stall einen qualvollen Tod erleiden. Dies bestätigt nun ein Gutachten der AGES. Den Tierbesitzern droht ein Verfahren wegen Tierquälerei. Die Ermittlungen laufen.

Grausames Tierleid abgespielt

Ein Fall von Tierquälerei sorgt derzeit für Empörung in der Stadt Landeck. Dort dürfte sich ein grausames Tierleid abgespielt haben. Ein Spaziergänger, der einen unangenehmen und üblen Geruch aus einem Stall wahrgenommen hatte, erstattete Anzeige bei der Polizeiinspektion Landeck. Bei der Nachschau durch die Polizei fanden die Beamten, denen bereits der Verwesungsgeruch entgegenschlug, insgesamt sechs Tierkadaver, die in Säcke abgepackt waren. Amtstierarzt Eduard Martin wurde dann ebenfalls zugezogen:

"Vier verendete Schafe und zwei Ziegen wurden vorgefunden. Der Verwesungsprozess war bereits stark eingesetzt. Die Tiere dürften schon mehrere Tage bzw. Wochen tot gewesen sein."

Solche unschönen Einsätze sind auch für die Polizei und den Veterinär nichts Alltägliches im Bezirk Landeck. "Es war ein sehr krasser Fall. Gott sei Dank ist so etwas bei uns eine Ausnahme", betont  Eduard Martin.

Verdacht auf Tierquälerei: In einem Stall in der Stadt Landeck dürfte sich ein qualvolles Tierleid abgespielt haben (Symbolbild). | Foto: Othmar Kolp
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Tiere qualvoll verdurstet und verhungert

Der Amtstierarzt sammelte die Kadaver ein und schickte umgehend Proben – wie in solch einem Fall vorgehen – zur Analyse an die Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) in Innsbruck, um die Todesursache zu ermitteln.
Nach zwei Wochen traf nun das Ergebnis des AGES-Gutachtens am 20. April ein.

"Mein ursprünglicher Verdacht wurde bestätigt. Das gilt für alle sechs Kadaver. Es liegt hier eine hochgradige Vernachlässigung vor, die zum Tod geführt hat", so der Amtstierarzt.

Die sechs Tiere seien "höchst qualvoll" verendet. Dies geschah durch den Entzug von Nahrung und Flüssigkeit. Dazu kam auch noch ein Befall durch Parasiten.

Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Christoph Patigler:  "Für mich ist der Fall klar und der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen." | Foto: LPD Tirol
  • Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Christoph Patigler: "Für mich ist der Fall klar und der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen."
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Ermittlungen laufen

Verdächtig sind zwei Einheimische – ein 57-jähriger Vater und sein 24-jähriger Sohn, bestätigt Bezirkspolizeikommandant Christoph Patigler.

"Wir gehen hier vom Anfangsverdacht der Tierquälerei aus und es wird wohl nichts anders infrage kommen. Für mich ist der Fall klar und der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen. Die Anzeige wegen Tierquälerei und die Ermittlungen sind im Laufen, wobei die beiden mutmaßlichen Täter bei einer ersten Befragung noch nichts  zugegeben haben und sich bisher bedeckt halten."

Allerdings wurde das Vater-Sohn-Duo noch nicht mit den Labor-Ergebnissen konfrontiert. "Wir haben das Gutachten noch nicht im Haus. Danach wird es zu einer weiteren Einvernahme kommen." Nach Abschluss der Ermittlungen folgt eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft Innsbruck. Beim Gerichtsdelikt Tierquälerei droht eine hohe Geldstrafe bzw. eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Tierquälerei: Braucht es noch strengere Strafen?


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