Silvrettaseilbahn AG
Skigebiet Ischgl bleibt diesen Winter geschlossen
ISCHGL (otko). Der Aufsichtsrat der Silvrettaseilbahn AG trifft sich heute zur Sitzung. Dort wird eine finale Entscheidung getroffen. Laut Vorstand Günther Zangerl dürfte es aber nur noch eine Formsache sein, dass das Skigebiet in dieser Wintersaison nicht mehr öffnet.
Winterstart mehrmals verschoben
Noch im November und Dezember waren die Touristiker und Seilbahner Ischgl durchaus optimistisch, dass die Wintersaison zumindest in einer abgespeckten Form stattfindet. Aufgrund der verschärften österreichweiten Corona-Maßnahmen und unterschiedlicher Regelungen auf Schweizer Seite sprach sich die Silvrettaseilbahn AG dann vor Weihnachten gegen eine Öffnung des grenzüberschreitenden Skigebiets aus. Der Winterstart wurde daraufhin vorerst auf Ende Jänner verschoben. Dann gab es immer wieder die Hoffnung, dass doch geöffnet werden könnte. Allerdings war das Skigebiet heuer noch nie in Betrieb.
Entscheidung gegen Öffnung
Nun dürfte die Wintersaison in Ischgl aber endgültig ein Totalausfall werden. Vergangenen Donnerstag vertagte der Aufsichtsrat der Silvrettaseilbahn AG nochmals die weitreichende Entscheidung.
"Bei einer erneuten Sitzung heute Abend wird die finale Entscheidung getroffen. Es gab einige Stimmen, die die gestrige Pressekonferenz mit den Lockerungsmaßnahmen der Bundesregierung noch abwarten wollten. Allerdings hat sich nicht viel zum Positiven geändert",
betont Vorstand Günther Zangerl auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER.
Die Deadline sei mit der Hoffnung einer Besserung immer weiter nach hinten gelegt worden. Ostern sei für die Öffnung des Skigebietes aber nun definitiv zu spät. "Wir können jetzt nicht mehr länger abwarten. Es wären aber alle sehr überrascht gewesen, wenn es umfassende Öffnungsschritte in der Gastronomie oder Hotellerie gegeben hätte. Wir haben kaum Tagesgäste. Die Rahmenbedingungen sprechen gegen eine Öffnung. Leider hat sich die ganze Lage mit den Mutationen, dem Infektionsgeschehen und den Reisebeschränkungen noch verschlechtert. Es ist bittere Realität und wenn man sich diese vor Augen hält, dann ist es relativ klar in was für eine Richtung die Entscheidung geht. Ich gehe davon aus, dass der Beschluss des Aufsichtsrates daher nur noch eine Formsache ist", informiert Zangerl.
Planungssicherheit fehlte bis zuletzt
Lange sei man optimistisch gewesen und es habe eine Funken Hoffnung gegeben. "Vor dem Auftreten der Mutationen war es durchaus realistisch vielleicht noch im März starten zu können. In den letzten Wochen hat sich aber alles zerschlagen und in die gegenteilige Richtung entwickelt."
Den Skibetrieb hätte man in einigen Tagen hochfahren können, da Großteils einheimische Mitarbeiter beschäftigt werden. Bis zuletzt wurde alles vorgehalten – es wurde beschneit, die Pisten präpariert und die Lawinensicherung durchgeführt. "Somit konnten zum Teil auch die Mitarbeiter beschäftigt werden", verweist der Vorstand. In der Gastronomie hätte dies aber deutlich mehr Vorlaufzeit gebraucht. Viele Saisonarbeitskräfte kommen hier aus Osteuropa und hätten erst anreisen müssen. "Uns fehlte aber bis zuletzt die Planungssicherheit."
Derzeit sind die Mitarbeiter der Silvrettaseilbahn AG in Kurzarbeit. Diese wurde im Frühjahr 2020 noch bewusst vermieden. "Wir wollten aus eigener Kraft durch die Krise kommen. Ab Herbst ist dies aber ein zweites Mal mehr zu bewerkstelligen gewesen", so Zangerl.
Trotz Krise wird weiter investiert
Trotz der Krise und dem Totalausfall der Wintersaison wird die Silvrettaseilbahn AG aber weiterhin investierten. Bei der Silvretta-Therme wird die Gebäudehülle fertiggestellt und im nächsten Winter läuft hier der Innenausbau. Zur Wintersaison 2022/23 erfolgt die Eröffnung. Auch das im vergangenen Jahr begonnene Mitarbeiterhaus am Florianplatz wird heuer fertiggestellt. "Diese beiden notwendigen Investitionen werden nicht verschoben. Als zusätzliches Arbeitsbeschaffungsprojekt werden wir auch die restlichen Mitarbeiterunterkünfte auf Vordermann bringen. Damit können wir künftig unseren Mitarbeitern adäquate Unterkünfte mit einer hohen Qualität bieten", erläutert der Vorstand abschließend.
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