Ausstellung
"Täler in Flammen" anno 1622 im Alpinarium Galtür eröffnet

"Täler in Flammen" im Alpinarium Galtür: Projektleiter Helmut Pöll, Geschäftsführer Bgm. Hermann Huber und der Vortragende Michael Kasper (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
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Die Wanderausstellung "Täler in Flammen" beleuchtet die Kriegsereignisse im Jahr 1622, von denen auch Galtür betroffen war. Eröffnet wurde die Ausstellung mit dem Vortrag "Krieg in der Silvretta" des Montafoner Historikers Michael Kasper.

GALTÜR (otko). Die sehenswerte Wanderausstellung "Täler in Flammen" wurde am 24. Juni im Alpinairum Galtür eröffnet. Geschäftsführer Hermann Huber und Projektleiter Helmut Pöll konnten dabei zahlreiche Interessierte aus nah und fern zum Vortrag "Krieg in der Silvretta" des Montafoner Historikers Michael Kasper begrüßen. Die Ausstellung ist noch bis 17. August 2022 bei freiem Eintritt im ersten Obergeschoss des Alpinariums zu sehen.

Die Ausstellung ist bis 17. August 2022 im Alpinarium Galtür zu sehen. | Foto: Othmar Kolp
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Täler wurden zum Kriegsschauplatz

Die Täler Paznaun, Montafon, Prättigau, Unterengadin sowie Walgau und Liechtenstein waren seit jeher nachbarschaftlich über Rätikon und Silvretta hinweg miteinander verbunden. Nicht immer spannungsfrei, aber doch lösungsorientiert hatten die Menschen gelernt, Konflikte zu bewältigen und Streitigkeiten beizulegen.
Mit der Ausstellung "Täler in Flammen" wird der Konflikt um das Jahr 1622 beleuchtet, der die ganze Region erfasste. Über die Geschehnisse vor 400 Jahren informierte der Historiker Michael Kasper in einem kurzweiligen Vortrag.

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"1622 war der Anfang des Dreißigjährigen Krieges  – ein Krieg um Macht. Politik und Einfluss. So gerieten auch die Täler an den Herrschaftsgrenzen mit ihren wichtigen Gebirgspässen ins Fadenkreuz der Großmächte und wurden zum Kriegsschauplatz."

Die große Auseinandersetzung zwischen Katholiken und Protestanten führte zu erbitterten Kämpfen südlich und westlich der Silvretta und begann mit der Besetzung Graubündens durch die Spanier und Österreicher. Als im April 1622 die Ausübung des reformierten Glaubens verboten und die Einheimischen zum Besuch des katholischen Gottesdienstes zwingen wollte, kam es zum Aufstand im Prättigau. Innerhalb weniger Tage vertrieben die Aufständischen die Besatzungstruppen. Nach der Befreiung ihres Tales griffen die euphorischen Kämpfer auch gleich am 4. Juli 1622 über das Schlappiner Joch das benachbarte katholische Montafon an.

"Täler in Flammen" im Alpinarium Galtür: Projektleiter Helmut Pöll, Geschäftsführer Bgm. Hermann Huber und der Vortragende Michael Kasper (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
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Als Galtür im Jahr 1622 brannte

Statt über den Futschöllpass zu ziehen und in den entscheidenden Kampf ums Engadin einzugreifen, hat sich ein Haufen dieser Kriegsleute in Galtür mit Plündern aufgehalten. Sie fielen am Bartlmötag in Galtür feindlich ein, verbrannten die Pfarrkirche nebst den Glocken und 34 Häuser samt Stall und Stadl, raubten das angetroffene Vieh und stahlen alles, was sie sonst noch fanden. Beim Brand der Kirche blieb das auf dem Hochaltar gestandene Muttergottesbild unversehrt und wurde von einem Bauern Namens Johann Mattle nach langem Suchen zur Freude aller aus der Asche herausgezogen. Hunger und Seuchen waren die Folge.
Für Historiker Kasper muss aber die Frage offen bleiben, wie dramatisch die Kriegsereignisse sowie die Zerstörungen und Plünderungen damals in Galtür waren.

"Auf einer zeitgenössischen Karte ist die brennende Kirche in Galtür eingezeichnet. Ansonsten findet sich aber kein Beleg und keine Hinweise aus der Zeit. Die überlieferten Ereignisse wurden erste 150 Jahre später aufgezeichnet."


Das brennende Galtür in einer zeitgenösssischen Darstellung. | Foto: Othmar Kolp
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Aktuelle Termine zur Wanderausstellung unter: www.stand-montafon.at/taeler-in-flammen.

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