243.000 Euro Anteil
Venetbahn – Gemeinde Zams stimmt für Rettungspaket

Ergebnisoffene Diskussion zur Zukunft der Venetbahn: In einem Jahr soll entschieden werden. | Foto: Othmar Kolp
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Notwendige Abgangsdeckung bei der Venet Bergbahnen AG: Die Gemeinde Zams übernimmt 243.000 Euro zum Gesamtbetrag von 600.000 Euro. Eine Entscheidung über die weitere Zukunft des Freizeitbergs Venet soll im nächsten Jahr fallen.

ZAMS. Zuletzt war die Venetbahn mit einem technischen Defekt und einer notwendigen Abseilaktion von 17 Personen aus einer Gondel in den Schlagzeilen. Nach einer Reparatur fährt die Bahn inzwischen wieder – MeinBezirk.at berichtete.
Abseits davon steht der Venet Bergbahnen AG wieder einmal in finanzieller Hinsicht das Wasser bis zum Hals. Am Ende der abgelaufenen Wintersaison ist ein Minus von 600.000 Euro ausgeapert. Nun müssen neuerlich die Aktionäre – die Gemeinde Landeck und Zams sowie der TVB TirolWest – dem Seilbahnunternehmen unter die Arme greifen. Gemäß den Anteilen trifft es die Stadt Landeck mit 297.000 Euro. Dies soll bei der Gemeinderatssitzung am 23. Juni beschlossen werden. Grünes Licht gab es hingegen schon von der Gemeinde Zams für ihren Anteil von 243.000 Euro. Bei der Gemeinderatssitzung am 14. Juni wurde der Anteil einstimmig beschlossen. Der Betrag wird aus dem Überschuss der Gemeinde finanziert. Bereits beschlossen hat auch der TVB TirolWest seinen Beitrag von 60.000 Euro zum Gesamtbeitrag von 600.000 Euro.

Abgangsdeckung für Venet Bergbahnen AG: Der Zammer Gemeinderat beschloss am 14. Juni den Anteil von 243.000 am Gesamtbetrag von 600.000 Euro. | Foto: Othmar Kolp
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Aus für den "Fehlinvestition VenetBob"

Bgm. Benedikt Lentsch (Unser Zams) bedankte sich in seinem Statement über das "konstruktive Klima in den Beratungen". Zudem seinen vonseiten der Venet Bergbahnen AG alle Fragen beantwortet und Unterlagen zur Verfügung gestellt worden-

"Damit haben wir die geforderte Transparenz erreicht. Zusammen mit dem von der Gemeinde Zams bestellten Aufsichtsrat Oskar Platter und dem Interimsvorstand Albert Ehrenreich, der den im Krankenstand befindlichen Walter Siegele vertritt, wird es künftig jede Woche ein intensives Controlling geben. Über jede größere Ausgabe wird künftig berichtet."

Hart ins Gericht ging Lentsch mit dem ehemaligen Vorstand Werner Millinger. "Es wurde viel zu viel Geld ausgegeben und ein Scherbenhaufen hinterlassen – strafrechtliche Schritte sind in dem Zusammenhang zu überlegen."
Zudem verkündete der Dorfchef offiziell das Aus für die "Fehlinvestition VenetBob": "Er wird nicht mehr in Betrieb gehen. Auch wäre heuer eine erneute Reparatur fällig. Er wird verkauft und es gibt zwei Tiroler Interessenten." Damit soll das Minus der Millioneninvestition zumindest etwas abgefedert werden.

Bgm. Beneditk Lentsch (Mitte): "Damit haben wir die geforderte Transparenz erreicht." | Foto: Othmar Kolp
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Wie es künftig mit dem Hausberg Venet weitergeht, soll im kommenden Jahr feststehen. Zur Diskussion stehen der Abbau, Neubau oder Teilabbau sowie die Schließung von Liftanlagen oder nur mehr ein Sommerbetrieb.

"Derzeit schwirren zu viele Zahlen und Halbwissen herum. Nun sollen sich Experten mit allen Szenarien befassen und dann haben wir es für eine Entscheidung schwarz auf weiß. Schließlich geht es hier um sehr viel Geld. Wir stehen aber alle hinter dem Freizeitberg Venet und die Zusammenarbeit mit der Stadt Landeck und auch dem Aufsichtsrat funktioniert gut",

verweist Lentsch.

Ergebnisoffene Diskussion zur Zukunft der Venetbahn: In einem Jahr soll entschieden werden. | Foto: Othmar Kolp
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Bekenntnis zum Freizeitberg Venet

Für GV Josef Reheis (Team Dominik Traxl) ist die Situation bei der Venetbahn "schwierig und ernst". "Manche Zahlen haben einen schockiert und es wurden Fehlinvestitionen gemacht. Es braucht Budgetdisziplin und wir können die Bahn aber nicht in die Insolvenz schlittern lassen." Für GRin Theresia Schönherr braucht es konkrete Überlegungen und nicht nur immer das Stopfen von Löchern.

"Es arbeiten engagierte Leute im Aufsichtsrat, aber jeder Kuchltisch im Talkessel weiß es besser".

GV Dominik Traxl meinte mit Blick auf den letzten Störfall bei der in die Jahre gekommenen Bahn, dass zeitnah etwas passieren müsse.
GR Florin Krismer (Unser Zams) befürwortete den Erhalt des "Venet als Familienberg". Voll des Lobes für den Bürgermeister war hingegen GR Christof Hammerl. "Vor der Wahl hat sich Benedikt Lentsch viel anhören müssen und dass er nur Zurufe von außen gemacht habe. Nun haben wir einen ordentlichen Einblick in die Zahlen. Jetzt ist die Kontrolle da und wir können die notwendigen Szenarien entwickeln."

Wie soll es mit der Venetbahn in Zukunft weiter gehen?

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