Unterschätzte Gefahr
Wildwechsel erhöht Unfallgefahr im Herbst

Besonders im Herbst gilt besondere Achtsamkeit im Straßenverkehr - So können viele Wildunfälle vermieden werden. | Foto: Archiv/Kolp
3Bilder
  • Besonders im Herbst gilt besondere Achtsamkeit im Straßenverkehr - So können viele Wildunfälle vermieden werden.
  • Foto: Archiv/Kolp
  • hochgeladen von Marion Prieler

BEZIRK LANDECK (sica). Im Herbst besteht auch auf den Straßen im Bezirk Landeck erhöhte Unfallgefahr durch den Wildwechsel. Besonders in der Morgen- und Abenddämmerung ist deshalb besondere Vorsicht geboten.

Gefahr durch Wildwechsel oft unterschätzt

Besonders in den Wochen nach der Zeitumstellung ist die Unfallgefahr durch Wildwechsel erhöht: Wildtiere passen ihr Verhalten an die Umwelteinflüsse an und wechseln im Regelfall die Straßenseite, wenn wenig Verkehrsaufkommen besteht. Durch die Zeitverschiebung um eine Stunde nach hinten trifft dieses Verhalten nun oft genau in die Hauptverkehrszeit, wodurch es in der Morgen- sowie in der Abenddämmerung vermehrt zu Unfällen kommt. Gerade auf Straßen entlang von Waldrändern und bei vegetationsreichen Feldern ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten, denn das Wild überquert die Straße da sich ihre Äsungsflächen (Nahrungsplätze) im Herbst ändern. 

Achtung Wildwechsel! Besonders im Herbst ist auf den Straßen besondere Vorsicht geboten. | Foto: Othmar Kolp
  • Achtung Wildwechsel! Besonders im Herbst ist auf den Straßen besondere Vorsicht geboten.
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

19 Stück Rotwild und 47 Rehe getötet

Dass Unfälle mit Wild immer wieder vorkommen, zeigt die Bilanz des heurigen Jagdjahres, wie Bezirksjägermeister Hermann Siess informiert: "Im Zeitraum vom 1. April bis 18. Oktober sind 19 Stück Rotwild und 47 Rehe dem Straßenverkehr und der Bundesbahn zum Opfer gefallen." 
Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 kamen 22 Stück Rotwild und 48 Rehe im Straßenverkehr um.

"Heuer kommt sicher eine höhere Opferzahl zustande, da in den Herbstmonaten der Wildwechsel verstärkt stattfindet",

so Siess.

Bezirksjägermeister Hermann Siess apelliert an die Bevölkerung, Wildunfälle immer zu melden. | Foto: Johanna Tamerl
  • Bezirksjägermeister Hermann Siess apelliert an die Bevölkerung, Wildunfälle immer zu melden.
  • Foto: Johanna Tamerl
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Richtiges Verhalten

Damit man nicht selbst Teil eines unschönen Wildunfalles wird, rät Bezirksjägermeister Hermann Siess langsam zu fahren, wo Wild wechseln könnte, das Abblendlichteinzuschalten, wenn Wild erkennbar ist und abzuwartenob weitere Tiere die Straßenseite wechseln, da speziell der Mutter folgende Jungtiere eine allfällige Gefahr noch nicht erkennen können.  Generell gilt auf Straßenabschnitten mit dem Gefahrenzeichen "Achtung Wildwechsel" erhöhte Aufmerksamkeit. Der Sicherheitsabstand zu Vorderfahrzeugen sollte soweit vergrößert werden, dass ein rechtzeitiges Reagieren auf eine mögliche Vollbremsung des Vorderfahrzeuges noch möglich ist.

Besonders im Herbst gilt besondere Achtsamkeit im Straßenverkehr - So können viele Wildunfälle vermieden werden. | Foto: Archiv/Kolp
  • Besonders im Herbst gilt besondere Achtsamkeit im Straßenverkehr - So können viele Wildunfälle vermieden werden.
  • Foto: Archiv/Kolp
  • hochgeladen von Marion Prieler

Verhalten bei einem Wildunfall

Wenn es aber doch  zu einem Unfall und einer Kollision mit einem Wildtier kommt, sollte der Lenker stark bremsen und das Lenkrad gut festhalten. Da ein Ausweichmanöver riskanter als ein Zusammenstoß mit dem Tier selbst ist, sollte dieses vermieden werden.
Wie bei Unfällen aller Art üblich, ist zuerst die Unfallstelle abzusichern und erforderlichenfalls die Rettungskette in Gang zu setzen. Wenn lediglich ein Sachschaden entstanden ist muss die nächstgelegene Polizeidienststelle oder, sofern bekannt, der zuständige Jagdberechtigte verständigt werden - Die Nichtmeldung eines Sachschadens ist strafbar. Im Zeichen des Tierschutzes bittet Bezirksjägermeister Hermann Siess die Bevölkerung, einen Wildunfall in jedem Fall zu melden.

"Immer wieder kommt es vor, dass die angefahrenen Tiere am Wegesrand liegen bleiben und kläglich verenden müssen.",

weiß Siess. Ein Wildunfall könne jedem passieren und es gebe keinen Grund zu Angst vor Konsequenzen, ein angefahrenes Wildtier müsse jedenfalls erlöst werden.

Erhöhte Unfallgefahr durch Wild im Herbst

Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.