Gemeinderatssitzung
Zammer Mandatar lehnte Subvention für Zeitzeugenarchiv ab

Das Zammer Dorfleben soll in einem digitalen Zeitzeugenarchiv dokumentiert werden. Der Gemeinderat beschloss die Projekt-Ausschreibung. | Foto: Othmar Kolp
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ZAMS (otko). Trotz einer Förderung von 50 Prozent erscheinen Mathias Venier die Gesamtkosten von 40.000 Euro für das Projekt zu hoch. Vizebgm. Reheis verweist auf den Mehrwert für alle.

50 Interviews geplant

Die Gemeinde Kauns, Kaunerberg und Kaunertal haben es erfolgreich vorgemacht und seit kurzem arbeitet auch die Gemeinde Prutz daran. Jetzt möchte auch die Gemeinde Zams ein Zeitzeugenarchiv erstellen lassen, das mit alten Foto- und Filmdokumenten sowie mit Interviews von Persönlichkeiten bestückt wird. Diese sollen über das frühere Leben im Dorf, Almtraditionen, Landwirtschaft, Optanten, Migranten, Handwerk, Tourismus, Gasthäuser, Katastrophen und vieles mehr erzählen.
In der Gemeinderatssitzung am 5. Februar stellte Vizebgm. Josef Reheis, Obmann des Kulturausschusses, und Koordinatorin GRin Theresia Schönherr das Projekt vor. Das über das Regionalmanagement regioL zu 50 Prozent geförderte Projekt kostet insgesamt 40.000 Euro und dauert zwei Jahre. "Geplant sind 50 Interviews mit Zammer Dorfpersönlichkeiten und Leistungsträgern, die mit Filmausschnitten aufgelockert werden. Die Gemeinde muss dazu heuer und im kommenden Jahr einen Beitrag von 10.000 Euro leisten, der jeweils budgetiert wurde. Die Zeit drängt, da wir das Projekt am 5. März bei regioL vorstellen. Bis dahin müssen wir noch die benötigten Leistungen ausschreiben und Angebote einholen", berichtete Schönherr. Nach dem Projektstart im April 2020 ist geplant alle 14 Tage auf der Homepage der Gemeinde ein Interview zu verlinken. Diese werden dann gesammelt auf einer DVD erscheinen, die auch als Geschenk hergenommen werden kann.

Dinge für Nachwelt bewahren

"Ich finde es eine gute und lässige Geschichte. Die Frage stellt sich nur, ob es angenommen wird. Auch Förderungen sind Steuergeld und wir haben bereits ein Dorfbuch. Die Gemeinde hat andere Aufgaben, wie die Straßensanierung, als in ein solches Projekt zu investieren. Zudem stehen auch noch die Kindergarten-Erweiterung und der Ausbau des Seniorenzentrums an. Ich habe nichts gegen das Projekt, aber mich schockiert der Betrag von 40.000 Euro", kritisierte GV Mathias Veneir (FPÖ). Zur Kostensenkung brachte SPÖ-GV Herbert Frank als Anregung das Thema Sponsering in die Debatte ein.
Für Vizebgm. Reheis (ÖVP) ist es wichtig, dass die Gemeinde auch Geld für die Kultur ausgibt. "Das digitale und frei zugängliche Archiv ist ein Mehrwert für alle, auch für die jüngere Generation. Zudem bewahren wir auch Dinge für die Nachwelt auf, die sonst unwiederbringlich verloren gehen", betonte Reheis. Ähnlich argumentierte auch Bgm. Siegmund Geiger.
Schlussendlich wurde die Projektträgerschaft sowie die Ausschreibung mit der Gegenstimme von Venier mehrheitlich beschlossen.

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