"Alles ist abhängig vom Geld"

Bgm. Alois Jäger hat in den nächsten Jahren einige Projekte abzuwicklen.
  • Bgm. Alois Jäger hat in den nächsten Jahren einige Projekte abzuwicklen.
  • hochgeladen von Othmar Kolp

SPISS (otko). Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Spiss am 28. Februar bot im Vorfeld einiges an Spannung. In der höchst gelegenen Gemeinde Österreich war über Wochen ungewiss, ob überhaupt ein Bürgermeisterkandidat und eine Liste zur Wahl antreten. Bgm. David Jäger hatte auf eine weitere Kandidatur verzichtet. Schließlich stellte sich Alois Jäger als einziger Bürgermeisterkandidat zur Wahl. Auch seine Liste "Tiroler Bauernbund", die als einzige wahlwerbende Gruppe antrat, holte alle neun Mandate. Der 46-jährige ist seit bereits seit zwei Perioden in der Kommunalpolitik tätig. 2010 hatte er sich bereits um das Bürgermeisteramt beworben. Im Brotberuf arbeitet Jäger als kaufmännischer Angestellter in der Schweiz und nebenbei hilft bei der Gemeinde mit. Im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN gab er einen Einblick in die Zukunft der Gemeinde.

Verantwortung übernehmen

"Für meine Kandidatur habe ich mich ziemlich spät entschieden. Der ausschlaggebende Punkt für mich war, dass niemand kandidieren wollte. Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass Spiss auch in Zukunft eine selbstständige Gemeinde bleibt und deshalb habe ich Verantwortung übernommen", schildert Jäger seine Beweggründe. Seinen Posten als Feuerwehrkommandant hat er inzwischen abgegeben.
Die finanzschwache Gemeinde – der Verschuldungsgrad liegt seit Jahren über 100 Prozent – kämpft mit besonderen Problemen. "Im Moment haben wir 128 Einwohner, aber wir haben keine Geburten mehr", so der Dorfchef. Mangels Nachwuchs gibt es im nächsten Jahr keinen Kindergarten mehr. Die Volksschule mit drei Kindern wird noch nächstes Jahr weiter geführt. "Wir müssen schauen wie es dort weiter geht. Jedenfalls müssen wir in Sachen billiges Wohnen etwas machen, sonst geht die Bevölkerung noch weiter zurück", verweist Jäger.
Bei der Umsetzung von Projekten ist die Gemeinde aber auf Bedarfszuweisungen des Landes angewiesen. Heuer stehen aber mehrere Projekte an. Der Dorfchef nennt hier unter anderem die Verbreiterung der Straße von Oberspiss in Richtung Gande. Zudem soll ein neuer Wandersteig gemacht werden, um den Tourismus weiter zu fördern. Ein Projekt, dass sich über mehrere Jahre zieht ist die Erneuerung der Wasserleitung, wobei heuer 60.000 Euro investiert werden. Auch eine Saugstelle sowie die Verbesserung der Versorgung mit Löschwasser soll umgesetzt werden.

Finanziell abhängig

In Sachen Visionen gibt sich der Bürgermeister zurückhaltend: "Es ist alles abhängig vom Geld. Wir sind finanziell vom Land abhängig, aber sie unterstützen uns gut. Ich lege aber großen Wert auf drauf, dass wir ein schönes und sauberes Spiss haben." Umgesetzt werden soll auch eine etwas kompliziertere Baulandumlegung, damit die Eigentümer einen Bauplatz bekommen.
Im großer Freude blickt Bgm. Jäger aber zwei Ereignissen im Sommer entgegen. Am 17. Juli feiert die FF Spiss ihr 90-jähriges Jubiläum. Ebenfalls im Juli wird der neue Naturspielplatz eingeweiht, der mit Unterstützung des Landes und des TVB im vergangenen Jahr errichtet wurde.

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