DIE UNENDLICHE GESCHICHTE DER TIROLER ENERGIEWENDE - TEIL 2

Was in der Schweiz in einem Schigebiet (Andermatt) möglich ist, sollte wohl auch bei uns möglich sein! © Ing. Günter Kramarcsik
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  • Was in der Schweiz in einem Schigebiet (Andermatt) möglich ist, sollte wohl auch bei uns möglich sein! © Ing. Günter Kramarcsik
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Rekordjahr für die Windenergie 2014 aber nicht in Tirol!

2014 war ein Rekordjahr für die Windenergie weltweit. In Europa überrundete die Windenergie in Sachen Zubau alle anderen Stromerzeugungs-Technologien. In Summe wurden letztes Jahr knapp 11.800 MW Windkraftleistung errichtet und rund 16 Mrd. Euro mit dem Windkraftausbau investiert. Deutschland bleibt Spitzenreiter in Europa. Mit dem Windkraftausbau von 411 MW Windkraftleistung erreichte Österreich den sechsten Platz in der EU und Tirol trägt mit keinem einzigen Windkraftwerk die rote Laterne!

In Tirol besteht Hoffnung auf einen Kriterienkatalog für Windkraft, welcher mit einstimmigen Beschluss des Tiroler Landtags im Mai 2012 in Auftrag gegeben wurde und von einem Expertenteam mit November 2012 fertig gestellt war! Seither schlummert dieser Katalog in diversen Schubladen vom Landeshauptmann Günther Platter bis zu diverse Landesräte und harrt nach wie vor seiner Beschlussfassung! Die politische Entscheidung braucht offensichtlich 5x länger, als die Erstellung des Kriterienkatalogs mit viel Fachwissen vieler Experten in Anspruch nahm!

Hier stellt sich Tirol mit Sicherheit nicht sonderlich innovativ dar und schreckt mögliche Investoren nur noch ab! Da grenzt es schon an ein Wunder, wenn Österreichs einziger Hersteller von Großwindkraftanlagen (Leitwind) mit seinem Standort in Telfs nicht schon längst in ein windfreundlicheres Bundesland übersiedelte!

In Europa können jetzt in einem durchschnittlichen „Windjahr“ 10 % des Strombedarfs mit Windenergie gedeckt werden. Weltrekordhalter ist Dänemark, das 39% des eigenen Stromverbrauchs 2014 mit Windstrom deckte. Auf Bundeslandebene kann sich seit 2014 auch Burgenland mit weltrekordverdächtiger 100% Strombedarfsdeckung aus Windenergie selbst versorgen!

Durch den kontinuierlichen Zubau der Windenergie hat Ende 2014 die Windenergie die Atomkraft in Europa bereits überholt.

Erstmals steht mehr Windkraftleistung (128.751,4 MW) als Atomkraftleistung (122.328,3 MW) in der EU zur Verfügung!

Für 2015 rechnet die Branche mit robusten Zuwachszahlen. Da stellt sich letztlich die Frage, wie die TIWAG und andere EVUs bzw. Wasserkraftprojektbetreiber der Meinung sein können, dass der Stromhandelspreis an der Börse sich wieder erholen wird, wenn alle deutschen AKW nach 2020 abgeschaltet sein werden? Kommt jetzt die Erleuchtung und folgt nun ein Umbruch in Sachen Energiestrategie?

Angesichts der schon mit November 2013 erzielten Erzeugungskosten von Windstrom mit 4,5 Ct./kWh kann man davon ausgehen, dass sich wie beim Solarstrom diese Kosten noch senken werden! Siehe Studie vom FRAUNHOFER-INSTITUT: <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-pdf-dateien/studien-und-konzeptpapiere/studie-stromgestehungskosten-erneuerbare-energien.pdf">Stromgestehungskosten Erneuerbare Energien</a>

Schon jetzt liegen die Erzeugungskosten im höheren Kostenbereich der Wasserkraft mit 5,5 Ct./kWh! Bei der Wasserkraft ist die Technologie jedoch weitgehend ausgereift. Hier kann man keine großen Kostensenkungspotenziale mehr erwarten, wie das bei den anderen erneuerbaren Energieformen der Fall ist! Die Wasserkraftstandorte der 1. Wahl wurden alle schon realisiert und was jetzt noch in Angriff genommen werden soll, sind Standorte 2. Wahl und somit sind dort auch höhere Stromgestehungskosten zu erwarten! Auch diese Fakten müssten die TIWAG und andere EVUs bzw. unsere Politiker zum Umdenken in Bezug auf deren Betriebsstrategie bewegen?

Hier sind die Links zu allen 4 Teilen:
1. Teil

2. Teil

3. Teil

4. Teil

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