Für Hilfseinsätze ausgebildet

Lawinenübung: Soldaten des Landecker Lawineneinsatzzuges beim Sondieren am Alpkogel in Galtür. | Foto: Bundesheer
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  • Lawinenübung: Soldaten des Landecker Lawineneinsatzzuges beim Sondieren am Alpkogel in Galtür.
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BEZIRK (otko). Gerade im Bezirk gibt es Befürchtungen, dass mit einem Berufsheer der Katastrophenschutz nicht mehr gewährleistet sein könnte. In der Landecker Kaserne befindet sich das Katastropheneinsatzlager der Landes Tirol. Dort werden Schaufeln, Kettensägen, Schneeschieber und auch eine Brücke gelagert.
Die Soldaten der Garnison sind zudem geübt im Einsatz bei winterlichen Elementarereignissen. Das Gros des Lawineneinsatzzuges wird aber von Grundwehrdienern gestellt. Derzeit besteht diese Einheit aus 27 Mann, wovon 18 Grundwehrdiener sind. Der Zug ist bis Ende März einsatzbereit.
"Diese Soldaten erhalten nun zu ihrer militärischen Ausbildung bis zum Abrüsten hin wöchentliche Schulungen für ihre Aufgabe in einem Lawineneinsatzzug", erklärt Kasernenkommandant Olt Simon Alge. Am 15. Dezember führte der Lawineneinsatzzug mit der Bergrettung, der Bergwacht inklusive ihrer Hundestaffeln und der örtlichen Alpinpolizei eine Lawineneinsatzübung am Galtürer Alpkogel durch.

Ohne Herr geht es nicht

"Das Material für Katastropheneinsätze wird in Gegenden gelagert, wo verstärktes Potential dafür vorhanden ist. Es wäre fatal, wenn bei einer Schließung der Landecker Kaserne das ganze Equipment in Salzburg wäre", betont LA Anton Mattle. Die Kaserne ist bei Katastrophen die Drehscheibe für das Oberland. Als Galtürer Bgm. ist er zudem in Sachen Katastrophen leidgeprüft. "Bei der Lawinenkatastrophe 1999 und beim Hochwasser 2005 hat sich gezeigt, dass Präsenzdiener besonders motiviert waren zu helfen", erklärt Mattle.
Auch Pfunds wurde beim Hochwasser 2005 arg in Mitleidenschaft gezogen. "Ein Berufsheer kann bei solchen Katastrophen nicht mit Hundertschaften anrücken", erläutert Bgm. Gerhard Witting. Ähnlich sieht es auch sein Kappler Amtskollege Helmut Ladner: "Bei einer Katastrophe sind kurzfristig viele Leute mobilisierbar. 2005 waren in Kappl sicher an die 300 Rekruten im Einsatz, die die Feuerwehr abgelöst haben", zeigt Ladner auf. Gut funktionierende Strukturen sollten nicht zerstört werden.
Mit gemischten Gefühlen sieht auch Bezirksfeuerwehrkommandant Christoph Mayer die Diskussion. "Die Feuerwehren können schnell für den Ersteinsatz da sein. Für längerfristige Einsätze brauchen wir aber das Bundesheer, da die Freiwilligen in einem Arbeitsverhältnis stehen", verweist Mayer. Jedenfalls soll eine Reform nicht zu Lasten der Bevölkerung gehen.
LA Hans-Peter Bock sieht die Lösung in der Stärkung der Feuerwehren. "Wir benötigen eine Tiefbau-Profitruppe im Land, die mit Top-Geräten und Hubschraubern ausgestattet ist. Alles andere können die Feuerwehren vor Ort machen", zeigt sich Bock überzeugt.

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