Impulspaket für den Landecker Talkessel

Der Landecker Talkessel hofft auf zusätzliche Fördermillionen.
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  • hochgeladen von Othmar Kolp

ZAMS (otko). Das Gebiet des Planungsverbandes Oberes und Oberstes Gericht im Bezirk Landeck ist seit 1. Juli 2014 als EU-Regionalfördergebiet ausgewiesen worden und hat seit 1. Jänner 2015 vom Land Tirol zusätzlich ein maßgeschneidertes regionalwirtschaftliches Förderprogramm (RWP) erhalten. Über zehn Jahre werden zehn Millionen Euro flüssig gemacht. Auch das Pitztal erhält ab dem kommenden Jahr vom Land Tirol ein regionales Impulspaket mit zehn Millionen Euro auf zehn Jahre.

Grundsätzlich denkbar

Im Oberen Gericht sind bereits erste Erfolge deutlich sichtbar und durch die Förderungen ist es zu einem Investitionsschub gekommen. Dies weckt natürlich auch Begehrlichkeiten in anderen Regionen. "Wir sind an den Landeshauptmann herangetreten ob so etwas auch für den Talkessel möglich und denkbar ist. Grundsätzlich sei es denkbar, aber es brauche gemeindeübergreifende Projekte im Planungsverband. Für die Ideensammlung braucht es einen Moderator, der neben einem Konzept auch einen Handlungsleitfaden für die Projekte erstellt", erläuterte der Zammer Bgm. Siegmund Geiger bei der letzten Gemeinderatssitzung. Die Ideen sollen bis Ende Jänner verschriftlicht und das aufbereitete Konzept der Landesregierung vorgelegt werden.
Der Planungsverband 6 Landeck und Umgebung besteht aus den Gemeinden Landeck, Zams, Schönwies, Fließ, Stanz bei Landeck, Grins, Pians und Tobadill. "Bei der Sitzung des Planungsverbandes wurden von Seiten des Regionalmanagements regioL Angebote für solch einen Prozessbegleiter vorgestellt. Das billigste Angebot würde die acht Gemeinden 34.200 Euro kosten. Diese Kosten würden mit 0,62 Euro pro Einwohner auf die einzelnen Gemeinden aufgeteilt werden", so Geiger. Für Zams belaufen sich die Kosten auf 2.000 Euro.

Viele Themen

Im Gemeinderat entwickelte sich dann eine rege Diskussion. GR Theresia Schönherr wollte wissen, was hier für Projekte angedacht seien und für was es hier eine zusätzliche Beratung brauche. "Hier soll eine lokale Entwicklungsstrategie für den Talkessel erarbeitet und mit dem Land abgeklärt werden. In der Vorbereitung sollen die Themen erarbeitet werden, die alle Gemeinden betreffen, wie zum Beispiel die Abnahme der Privatzimmervermietung, das Parken am Bahnhof, Radwege, landwirtschaftliche Themen, Nahversorgung oder der öffentliche Verkehr. Wir haben genug Themen, aber wir brauchen für die Einreichung ein förderfähiges Konzept", erklärte der Dorfchef. Viele Themen seien in einer Gemeinde allein nicht lösbar und dazu brauche es den Planungsverband.

Ein Wunschkonzert?

"Mir ist das alles zu schwammig. Wir brauchen niemanden, der uns die Sachen zusammenschreibt, die wir eh schon wissen", entgegnete Schönherr. Auch FPÖ-GV Mathias Venir sparte nicht mit Kritik: "Wir finanzieren hier zig Parallelstrukturen und verbrennen Steuergeld für Berater. Zudem sind solche Projekte oft ein Wunschkonzert und die Gemeinden müssen aufpassen, da sie selber einen Sockelbetrag zahlen müssen."
GV Herbert Frank (SPÖ) meinte, dass die genannten Themen durchaus sinnvoll seien. "Es braucht dafür aber eine Prozessbegleitung vor dem Start und ich hoffe, dass etwas herauskommt."
Die Abstimmung ging dann knapp mit 8 Ja-Stimmen für die "Stadt-Land-Kooperation im Planungsverband 6" aus. Die vier FPÖ-Mandatare sowie zwei ÖVP- und ein SPÖ-Gemeinderat stimmten dagegen.

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