Kraftwerkspoker an der Sanna

Die Lattenbach-Bürgerinitiative fordert, dass die Sicherheit an erster Stelle steht. | Foto: Archiv/Prieler
2Bilder
  • Die Lattenbach-Bürgerinitiative fordert, dass die Sicherheit an erster Stelle steht.
  • Foto: Archiv/Prieler
  • hochgeladen von Othmar Kolp

LANDECK/PIANS (otko). Am Donnerstag fällt im Landecker Gemeinderat eine Vorentscheidung für das umstrittene Wasserkraftwerk an der Sanna. In den sieben Sanna-Anrainergemeinden sind die Gemeinderatsmandatare aufgerufen, über eine Kraftwerksbeteiligung abzustimmen. Die Stadtgemeinde Landeck macht den Anfang und die Entscheidung dürfte sicherlich eine Signalwirkung für die anderen sechs Gemeinden haben.
Der Pianner Bgm. Peter Rauchegger betont hingegen, dass in Pians erst eine Entscheidung fällt, wenn alle Fakten am Tisch liegen: "Wir stimmen nicht wie in Landeck auf halbem Weg ab."

Informationsdefizit

Mit Blick auf die Abstimmung in Pians hat die Bürgerinitiative für Sicherheit an Sanna und Lattenbach in Pians einen Postwurf versandt, in dem sie den "derzeitigen Informationsmangel" unter der Pianner Bevölkerung kritisiert und eine öffentliche Vorstellung des Gesamtprojekts fordert.
Die Bürgerinitiative fürchtet um die Sicherheit vor Naturgefahren und verweist auf das hohe Gefahrenpotenzial des Lattenbachs, der mitten durch den Ort fließt.
Die Initiatoren Walter Mathoy, Hermann Wolf, Adolf Ladner, Alois Kolp und Ossi Kolp haben bereits mehr als 300 Protestunterschriften gesammelt.
"Bis heute wurde von den Projektwerbern kein Lösungsvorschlag für die Lattenbachsicherheit vorgelegt", betont Sprecher Mathoy. Neben einer seriösen Wirtschaftlichkeitsrechnung und Kostenwahrheit fordert die Bürgerinitiative von den Projektplanern auch unabhängige Gutachten über die Auswirkungen des Kraftwerksstollens auf den Rutsch- und Kriechhang Quadratsch. "Zudem soll das ganze Ausbruchmaterial des acht Kilometer langen Treibwasserstollens über den Zwischenangriff Pians und weiter über die Anschlussstelle Pians auf die S 16 abtransportiert werden", erklärt Mathoy. Diese 3-jährige Großbaustelle würde eine zusätzliche Verkehrs-, Feinstaub- und Lärmbelästigung für die Pianner Bevölkerung mit sich bringen.

Bevölkerung informieren

"Mir ist es nur recht, wenn sich die Bürger interessieren. Es wird aber keiner überrollt und überfahren", stellt Bgm. Rauchegger klar. Für den Gemeinderat sei die Entscheidung aber nicht einfach, da die Gemeinde vom Kraftwerk stark betroffen sei. "Wenn das Projekt soweit fertig ist, werden alle Fragen beantwortet. Es wird an tragbaren Lösungen gearbeitet", stellt das Dorfoberhaupt klar.
"Es werden leider immer auf der emotionalen Ebene Ängste geschürt, die bei sachlicher Betrachtung nicht existieren", erklärt Infra-Projektleiter Hans Bayer. Der Zwischenangriff Pians wurde aus dem Projekt herausgenommen. "Es wird nichts durch das Pianner Ortsgebiet abtransportiert", beruhigt Bayer. Beim Lattenbach werde die Lösung derzeit theoretisch aufbereitet und soll in die UVE einfließen.
Zum Thema Rutschhang stellt Bayer klar, dass dieser kein sicherheitstechnisches Problem darstelle. "Der Stollen ist so tief drin, dass unser Projekt den Hang nicht beeinflusst", so Bayer.

Lesen Sie dazu den Kommentar: Ein gemeinsamer Nenner wird gesucht

Die Lattenbach-Bürgerinitiative fordert, dass die Sicherheit an erster Stelle steht. | Foto: Archiv/Prieler
Bgm. Peter Rauchegger: "Die Bevölkerung wird informiert und kann mitreden."
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.