Bürgerinstrument genutzt
LT-Vizepräsident Mattle erntete Kritik für Paznauner Wolfs-Petition

Anton Mattle rechtfertigt die Einbringung der Petition: "Ich habe mich hier als Galtürer Bürgermeister und Alp-Vertreter engagiert. Ich geniere mich nicht für meine Meinung zur Wolfsproblematik." | Foto: VP Tirol
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  • Anton Mattle rechtfertigt die Einbringung der Petition: "Ich habe mich hier als Galtürer Bürgermeister und Alp-Vertreter engagiert. Ich geniere mich nicht für meine Meinung zur Wolfsproblematik."
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PAZNAUN, GALTÜR (otko). Vertreter der vier Paznauner Talgemeinden und des Tourismusverbandes überreichten Landtagspräsidentin Ledl-Rossmann eine Petition zum „Schutz der Bevölkerung, der Land- und Almwirtschaft, des Tourismus und des ländlichen Raumes vor großen Beutegreifern“. Einer der Petitions-Überbringer war auch Landtagsvizepräsident Anton Mattle in seiner Funktion als Galtürer Bürgermeister. Dafür erntete er Kritik.

Wolfsfreie Zone im Paznaun gefordert

Der heurige Almsommer im Paznaun war vom Thema Wolf geprägt. Rund 40 Schafrisse sorgten für Verunsicherung und einen Aufschrei unter den Almbauern im Bezirk Landeck. Besonders betroffen war die Versingalm in See. Auf Initiative von Bernhard Pircher, Obmann der Agrargemeinschaft Alpe Versing, wurde nach einem bereiten Diskussionsprozess in den vier Talgemeinden analog zu Serfaus und Fiss die "Petition zum „Schutz der Bevölkerung, der Land- und Almwirtschaft, des Tourismus und des ländlichen Raumes vor großen Beutegreifern“ beschlossen. Unter anderem wird darin eine wolfsfreie Zone gefordert. "Mit den Bürgermeistern konnten gleich breite Unterstützer gefunden werden. Zudem wurde die Petition in allen vier Gemeinden von verschiedenen Verantwortungsträgern aus Tourismus, Landwirtschaft und Vereinen mitgetragen", unterstreicht Pircher.
Am 14. September wurde in Innsbruck dann die Wolfs-Petition von Vertretern der Gemeinden und des Tourismusverbandes – LT-Vizepräsident Bgm. Anton Mattle (Galtür), Bgm. Helmut Ladner (Kappl), TVB-Obmann Stv. Arnold Tschiderer (Ischgl), TVB-Vorstand Christoph Mallaun (See) und Alm-Obmann Bernhard Pircher – an Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann überreicht.

Paznauner Wolf-Petition überreicht: TVB-Obmann Stv. Arnold Tschiderer (Ischgl), LT-Vizepräsident Bgm. Anton Mattle (Galtür), TVB-Vorstand Christoph Mallaun (See), Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, Bgm. Helmut Ladner (Kappl) und Alp-Obmann Bernhard Pircher (v.l.). | Foto: Julian Angerer
  • Paznauner Wolf-Petition überreicht: TVB-Obmann Stv. Arnold Tschiderer (Ischgl), LT-Vizepräsident Bgm. Anton Mattle (Galtür), TVB-Vorstand Christoph Mallaun (See), Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, Bgm. Helmut Ladner (Kappl) und Alp-Obmann Bernhard Pircher (v.l.).
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Petition an sich sich selbst eingebracht

Für den Galtürer ÖVP-Dorfchef Anton Mattle sorgte das Überbringen dieser Petition aber für mediales Nachwehen. Auch von Seiten der Opposition hagelte es Kritik an dieser Vorgehensweise, den Petitionsausschuss damit zu befassen. Allen voran wurde kritisiert, dass Mattle als Landtagsvizepräsident dafür ein Bürgerinstrument nutze. Er habe eine Petition quasi an sich selbst eingebracht habe und sei Empfänger seiner eigenen Petition. Schließlich könne er als Abgeordneter doch jederzeit seine politischen Anliegen direkt im Landtag mittels eines Antrages einbringen.

Anton Mattle rechtfertigt die Einbringung der Petition: "Ich habe mich hier als Galtürer Bürgermeister und Alp-Vertreter engagiert. Ich geniere mich nicht für meine Meinung zur Wolfsproblematik." | Foto: VP Tirol
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Als Bürgermeister und Alp-Vertreter engagiert

Auf Nachfrage der BEZIRKSBLÄTTER Landeck nimmt Mattle dazu Stellung: "Für mich ist es wichtig in Sachen Wolf eine Lösung zu finden. Daher habe ich mich hier als Galtürer Bürgermeister und Alp-Vertreter engagiert. Ich geniere mich auch nicht für meine Meinung."
Es gebe hier viele Zugänge und zudem seien auch bei sehr vielen Petitionen, die eingereicht werden, Abgeordnete dabei. "In Tirol können wir die Wolfsproblematik nicht lösen und es braucht auf EU-Ebene eine Änderung der FFH-Richtlinie sowie der Berner Konvention. Hier geht es vor allem darum Problemtiere ohne langes Prozedere zu entnehmen", so Mattle.

Paznauner Gemeinden fordern wolfsfreie Zone

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Anton Mattle rechtfertigt die Einbringung der Petition: "Ich habe mich hier als Galtürer Bürgermeister und Alp-Vertreter engagiert. Ich geniere mich nicht für meine Meinung zur Wolfsproblematik." | Foto: VP Tirol
Paznauner Wolf-Petition überreicht: TVB-Obmann Stv. Arnold Tschiderer (Ischgl), LT-Vizepräsident Bgm. Anton Mattle (Galtür), TVB-Vorstand Christoph Mallaun (See), Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, Bgm. Helmut Ladner (Kappl) und Alp-Obmann Bernhard Pircher (v.l.). | Foto: Julian Angerer
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