FPÖ Bezirk Landeck
Neuer Bezirkskoordinator Claus Aniballi soll Partei wieder aufbauen

FPÖ-Bezirkskoordinator Claus Aniballi (re.) mit dem Reuttener Bezirksparteiobmann und FPÖ-Tirol-Pressesprecher Fabian Walch. | Foto: Othmar Kolp
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LANDECK (otko). Mit dem Prutzer Winzer Claus Aniballi hat die FPÖ einen neuen Bezirkskoordinator. Bei den Gemeinderatswahlen 2022 möchten die Freiheitlichen wieder an alte Erfolge anschließen.

Parteiaustritte aus der FPÖ

Nicht nur auf Bundesebene geriet die FPÖ nach der Ibiza-Affäre in Turbulenzen. Nach Unstimmigkeiten es auch Bezirk Landeck zu Parteiaustritten. Der damalige Bezirksobmann und Zammer Gemeindevorstand Mathias Venier, der Landecker Stadtrat und Urgestein Roland König und Gemeinderätin Gabi Greuter kehrten der Partei den Rücken. Daraufhin wurde der Reuttener Bezirksparteiobmann Fabian Walch mit der Leitung des Bezirks Landeck betraut. Ihm zur Seite steht als neuer Bezirkskoordinator der Prutzer Winzer und Weinhändler Claus Aniballi.

FPÖ-Bezirkskoordinator Claus Aniballi (re.) mit dem Reuttener Bezirksparteiobmann und FPÖ-Tirol-Pressesprecher Fabian Walch. | Foto: Othmar Kolp
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Partei wieder reanimieren

Am 29. Oktober luden beide zur ersten gemeinsamen Pressekonferenz. "Ja, ich bin jetzt FPÖ-Mitglied. Nach dem Lockdown gab es intensive Gespräche mit Nationalrat Wurm und Landesparteiobmann Abwerzger, wobei die Punkte besprochen wurden, die mir am Herzen liegen. Ich sehe mich hier als Bindeglied und Sprachrohr für den Bezirk. Zudem haben sich auch meine Werte nicht geändert", betonte Aniballi. Nach seinem Antritt für die freiheitliche Wirtschaft bei den Kammerwahlen wurde er gemäß den Statuten aus dem ÖVP-Wirtschaftsbund ausgeschlossen – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Die Frage, ob Aniballi auch Bezirksparteiobmann werden soll, wurde hingegen elegant umschifft. "Es geht um Stabilität und nicht um meine Karriere. Ich bin im ersten Schritt Koordinator und Obmann kann auch jemand anderer werden", verwies Aniballi. Angesprochen auf die ausgetretenen FPÖ-Politiker meinte hingegen Walch: "Es gibt nach wie vor Kontakte und sie machen weiterhin freiheitliche Politik. Zusammen mit Claus Aniballi wollen wir aber den Bezirk wieder aufbauen und die Partei in Landeck reanimieren. Bei der nächsten Gemeinderatswahl soll dann wieder an alte Erfolge angeknüpft werden."

Der Prutzer Winzer und Weinhändler Claus Aniballi will für die FPÖ neue Strukturen im Bezirk Landeck aufbauen. | Foto: Othmar Kolp
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Bündelung aller Kräfte

Bei den Sachthemen wurde natürlich auch die aktuelle Corona-Krise eingegangen. "Wir haben uns bewusst zurückgehalten, um nicht noch mehr mediales Öl in das ohnehin schon lichterloh brennende Feuer zu gießen. Trotz mehrfacher Angebote der Zusammenarbeit Richtung ÖVP gab es aber nur Schweigen. Es sind Fehler passiert, was in einer derartigen Situation aber menschlich ist. Die Frage ist aber nun, wie man damit umgeht. Als Quintessenz braucht es hier als Lösung die Bündelung aller Kräfte", erläuterte der Bezirkskoordinator.
In diesem Zusammenhang verwies Aniballi auch auf die derzeit schwierige und angespannte Situation in einigen Wirtschaftsbranchen. "Ich höre bei meinen Gesprächen mit Unternehmern immer dasselbe. Alle sind mit der derzeitigen Situation unzufrieden." Gerade im Bereich Tourismus müsse man sich die Frage stellen, warum der ganze Sommer nicht für bilaterale Gespräche mit Bayern und einer gemeinsamen Abstimmung genutzt wurde. "Hier herrscht offenbar ein Privatkrieg zwischen LH Platter und Ministerpräsident Söder. Touristiker aller Parteien sollen nun eine TaskForce bilden. Wir brauchen hier eine lösungsorientierte Politik für den Wirtschaftsfaktor Nummer eins in Tirol." Auch bei den Toruismuszulieferern und teilweise in der Landwirtschaft seien die Probleme derzeit eklatant, da die Abnehmer fehlen.
Ähnlich sah es auch Walch: "Der Bezirk Landeck ist durch die Corona-Krise zu 120 Prozent betroffen und geradezu ein Paradebeispiel für die Auswirkungen." Von politischer Seite brauche man jetzt aber von den Grünen kein "Tourismus- und Ischgl-Bashing".

Foto: Othmar Kolp

"Herunter vom hohen Ross"

Kritik übten die freiheitlichen Politiker auch an den Schulschließungen wie zum Beispiel in Prutz ("Kinder wurden teilweise traumatisiert"), am Social Distancing ("Jugendliche brauchen ihre Freiheit und soziale Kontakte") und an der "irrsinnigen Corona-Ampel, die zu den ausländischen Reisenwarnungen geführt habe". Schließlich wurde auch noch auf "die dramatische Situation" bei den Vereinen hingewiesen. Auch das (Sommer-)Thema Wolf der ÖVP spalte die Gesellschaft. Die Taktik, dass ein Schwarzer von einem Schwarzen etwas fordere, sei durchschaut worden.
"Es braucht gemeinsame Lösungen. Mein dringender Appell an den Parade-Landecker und Sonnenkönig LH Platter lautet daher: Herunter vom hohen Ross und hohl dir die besten Leute ins Boot, damit der Bevölkerung endlich geholfen wird", so Bezirkskoordinator Aniballi abschließend.

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