Prutz: Einmalige Chance fürs Dorfzentrum

Die Gemeinde Prutz kauft das Raika-Gebäude im Dorfzentrum. Der Gemeindevorplatz soll im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses neu gestaltet werden. | Foto: Olischer
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PRUTZ (otko). Der Gemeinderat in Prutz hat kürzlich einstimmig ein knapp 6,6 Millionen Euro Budget für das Jahr 2017 beschlossen. Auf den ordentlichen Haushalt entfallen dabei 4.075.700 Euro an Einnahmen und Ausgaben. Für Investitionen sind im außerordentlichen Haushalt 2.520.000 Euro vorgesehen. "Mit diesem Geld haben wir vor das Raika-Gebäude inklusive 3.000 Quadratmeter Grund im Ortszentrum zu kaufen. Die zweite Großinvestition ist die Generalsanierung der Oberen Dorfstraße mit den Seitenauffahrten inklusive Kanalverlegung und Wasser", informiert Bgm. Heinz Kofler.
Die Raiffeisenbank Oberland veräußert die frühere Zentrale des Obergrichts. Neben dem zweigeschossigen Gebäude sind bei dem Deal auch 3.000 Quadratmeter Grund (drei viertel des Gemeindevorplatzes sowie der Parkplatz beim Winkelhaus) enthalten. "Über mehrere Termine haben wir uns auf einen fairen Kaufpreis geeinigt. Als Gemeinde können wir so etwas nicht auslassen und müssen diese einmalige Chance nutzen", erläutert der Dorfchef. Dies sah auch der Gemeinderat so und votierte einstimmig für den Kauf. Derzeit werden die Verträge vorbereitet – über den Kaufpreis herrscht vorerst Stillschweigen. Neben einem Darlehen wird der Kaufpreis großteils aus dem Überschuss gezahlt.

Wirtschaft beleben

Inzwischen wird im Gemeindeamt aber bereits an Plänen für die künftige Nutzung der zentralen Immobile gearbeitet. "Wir bereiten die Attraktivierung des Dorfplatzes und die Sanierung des Gemeindehauses vor. In Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement regioL soll ein Bürgerbeteiligungsprozess gestartet werden", so Kofler. 2018 sollen die Ergebnisse dann umgesetzt werden.
"Die Raiffeisenbank Oberland bleibt aber als Mieterin im Gebäude", bestätigen Vorstand Dir. Roger Klimek und Bgm. Kofler. Zudem ein Café, das auch den Dorfplatz einbezieht, im Erdgeschoss situiert werden. Zusätzlich sollen im Raika-Gebäude Büroflächen für einen "Innopark Prutz" zur Verfügung gestellt werden. Jungen, aufstrebenden Unternehmen und Ein-Personen-Unternehmen sollen dabei günstige Büros vermietet werden. "In den nächsten drei Jahren entstehen in Prutz rund 100 neue Wohnungen, aber es fehlt an Arbeitsplätzen. Mit dem Innopark Prutz wollen wir die Wirtschaft weiter beleben", erläutert Kofler.
Aber auch in anderen Bereichen muss die Gemeinde zusätzliche Infrastruktur schaffen. "Aufgrund des Bevölkerungswachstums und des Zuzugs von jungen Leuten müssen wir 2018 womöglich eine 5. Kindergartengruppe einrichten. Im Bereich Schule sind wir aber gut aufgestellt", so Kofler.

Verkehrsberuhigung

Im Zuge der Bürgerbeteiligung über die Neugestaltung bzw. Attraktivierung des Gemeindevorplatzes soll auch über das Thema Verkehr nachgedacht werden. "Dabei sollen unterschiedliche Ideen diskutiert werden, um den Durchzugsschwerverkehr aus dem Dorf zu bringen. Seitens der BH Landeck und des Landes ist hier keine Änderung in Sicht und wir müssen uns selber helfen", unterstreicht der Dorfchef. Als eine Lösung schwebt ihm die Einführung einer Begegnungszone im Dorfzentrum vor. "In diesem Bereich gilt dann eine 20 km/h-Beschränkung und alle Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer sind gleichberechtigt unterwegs. "Dies soll zu einem Umdenken bei den Firmen und LKW-Fahrern führen, ob es dann nicht schneller geht, wenn sie über die bestehende Schwerverkehrsstraße ausweichen", erhofft sich Kofler.

Die Gemeinde Prutz kauft das Raika-Gebäude im Dorfzentrum. Der Gemeindevorplatz soll im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses neu gestaltet werden. | Foto: Olischer
Bgm. Heinz Kofler: "Wir müssen diese einmalige Chance nutzen."
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