Mitgestalten durch Jugendgemeinderäte
SPÖ-Jugend Oberland pocht auf stärkere Jugendbeteiligung
LANDECK/ZAMS/OBERLAND. Um der Abwanderung in ländlichen Regionen vorzubeugen, setzt die SPÖ-Jugend auf Jugendgemeinderäte, welche junge Leute in die Gestaltung des eigenen Wohnorts einbinden sollen.
In Gestaltung einbinden
Gemeinden im Oberland sind, wie für ländliche Regionen üblich, stärker von Abwanderung betroffen als Ballungszentren. Speziell bei jungen Menschen ist dies häufig zu beobachten. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, setzt die SPÖ-Jugend auf ein besonderes Instrument: Jugendgemeinderäte. Dadurch sollen junge Leute mehr in die Gestaltung des eigenen Wohnorts einbinden. „Junge Menschen zieht es meist dorthin, wo es ihnen am besten gefällt. Hier soll ein Instrument geschaffen werden, damit die Jugendlichen ihre Gemeinde mitgestalten können und sich dort auch wohl fühlen.“, zeigt Philipp Pflaume, Vorsitzender der Jungen Generation Oberland, auf.
Erfolg beim Jugendgemeinderat in Zams
Als Beispiel dient hier ein umgesetztes Konzept in der Gemeinde Zams, wo vor ein paar Jahren ein Jugendgemeinderat gegründet wurde. Dieser verfügt über ein eigenes Budget und ein Gemeinderat fungiert hier als Schnittstelle zwischen dem Jugendgemeinderat und der Gemeinde. In Zams wurden auch schon einige Projekte umgesetzt, wie ein Calisthenics Park (Outdoor-Fitnessstudio), ein Bodentrampolin oder in der Coronazeit ein Autokino. „In Zams zeigt sich, dass mit engagierten jungen Menschen viel umsetzbar ist.“, erfreut sich Pflaume über die regelmäßig umgesetzten Projekte der Jugendlichen.
Jugendgemeinderäte in allen Oberländer Bezirken
Jedoch ist das Erfolgprojekt in Zams ein Einzelfall. Jugendgemeinderäte braucht es in allen Gemeinden der drei Oberländer Bezirke Landeck, Imst und Reutte. „Was in in Zams auf die Beine gestellt wurde, muss es in allen Gemeinden geben. Die Jugend braucht in allen Gemeinden eine Möglichkeit mitzugestalten. Leider wird in vielen Gemeinden an der Jugend vorbei, anstatt zusammen mit der Jugend gearbeitet. Auch in meiner Heimatgemeinde Landeck ist die letzten 6-7 Jahre für die Jugend sehr wenig passiert, der Zustand der öffentlich zugänglichen Sport- und Spielplätze ist alarmierend!“ appelliert Pflaume an die Bürgermeister sämtlicher Couleurs sich dieser Thematik zu widmen.
Auf gerade Wohl hier etwas aus dem Boden zu stampfen wird nicht gewinnbringend sein, deshalb hat sich die Junge Generation Oberland Gedanken über ein mögliches Konzept gemacht. So soll zu Beginn jeder Interessierte mitmachen dürfen. Sollte der Andrang zu groß sein, könnte ein Rotationsprinzip Abhilfe schaffen. Um dem Projekt Jugendgemeinderat einen Rahmen zu geben, sollen auch Sozialarbeiter, junge Gemeinderäte oder Personen mit Erfahrung mitgestalten.
Budget für die Jugend
Weiters braucht der Jugendgemeinderat ein eigenes Budget, mit welchem die Jugendlichen haushalten sollen. So wird nicht jedes Projekt sofort umgesetzt, sondern auch genauer geplant, um, wenn möglich, Kosten zu sparen.
„Wir fordern für die Jugend einen fixen Budgetposten des Gemeindebudgets. In vielen Gemeinden mit Jugendgemeinderat werden die Kosten immer erst per Rechnungslegung abgegolten, das heißt viele Projekte müssen immer auf die nächste Sitzung des Gemeinderats bangen. Das fixe Budget für den Jugendgemeinderat soll frei von etwaigen Gemeinderatsbeschlüssen dem Jugendgemeinderat zur Verfügung stehen, um Projekte auch langfristig planen zu können, eine Budgethoheit zu gewinnen und auch jungen Leuten das Gefühl von Sicherheit und Planbarkeit zu vermitteln. Es ist unerlässlich, jungen Personen die Chance zu geben ihre Ideen auch eigenständig zu verwirklichen!“, hebt Pflaume hervor. Dieses Budget soll natürlich nicht nur für den Jugendgemeinderat verwendet werden, sondern beispielsweise auch zur Instandhaltung bzw. Instandsetzung von Orten, an welchen Jugendliche gern ihre Freizeit verbringen.
„Wir nehmen hier die Kommunen in die Pflicht, in ihrem Handlungsbereich gemeinsam mit den Jugendlichen die Stadt oder das Dorf zu gestalten. Wir in der Jungen Generation der SPÖ vertreten nicht umsonst den Leitsatz – Wer die Jugend verliert, verliert die Zukunft! Die Gemeinden dürfen dies nicht als Belastung ihres Gemeindebudgets sehen, sondern als Investitionen in die Zukunft. Ich stehe sämtlichen BürgermeisterInnen zur Seite, wenn sie einen Jugendgemeinderat einsetzen wollen.“, so Pflaume abschließend.
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