Windenergie in Tirol?
Venet Windenergie - quo vadis?

Bild 01: Windsack am Venet # 5497 | Foto: © by Ing. Günter Kramarcsik
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Bekanntlich ist der Winter wesentlich windreicher als der Sommer (siehe dazu Vergleichsgrafik - Bild 14)! Bekannt ist auch, dass im Winter viel weniger Wasser zur Verfügung steht als im Sommer. Der logische Vergleich ergibt, dass das Tief der Stromerzeugung aus Wasser mit dem Hoch der Stromerzeugung aus Windkraft im Winter kompensiert werden kann. Dieses Faktum scheint jedoch die Tiroler Landesregierung seit nun fast 1 Jahrzehnt völlig negieren zu wollen! Seither gammelt der Windkriterienkatalog in den Schubladen der Regierungsverantwortlichen ohne Beschlussfassung herum.

Gerade in Zeiten wie diesen (Corona Pandemie) würde die Stromerzeugung am Venetmassiv mit Hilfe des Windes in etwa jenen Umsatz erzielen, wie die Seilbahn ihn in der Vergangenheit mit Kartenverkauf erzielen konnte! Somit entgehen diesem Betrieb heuer vermutlich mehr als 1 Mio. Euro an Umsatz aus dem Kartenverkauf wegen der Corona Pandemie! Dieser Verlust wäre mit Hilfe der Stromerzeugung dank der WEA Venet fast um das 2- fache kompensiert!

Resümee: mit Hilfe des Landes wird nun schon seit fast 1 Jahrzehnt lang ein 2. wirtschaftliches Standbein der Venetbahn AG verhindert und das nur weil unserem LH Günther Platter Gipfelkreuze lieber sind als Windräder.

Dafür werden die Abgänge (Verluste der Venetbahn) in enorme Höhen steigen und über Gebühr die Budgets der Hauptaktionäre (Stadt Landeck, Gemeinde Zams und TVB TirolWest) zusätzlich belasten! Neben den durch Corona bedingten Mindereinahmen der eigenen Steuern der Gemeinden und der Minderabgaben an Tourismus- Abgaben aller Betriebe, gilt es dann noch Verluste der Bahn abzudecken!

Schließlich leidet die gesamte Volkswirtschaft unter dem mangelnden Tourismus und nicht nur die Hotellerie und Gastronomie! Stromerzeugung mit erneuerbarer Energie (Wind und Sonne gibt es bislang noch gratis) kann von Corona unabhängig erfolgen und wäre somit der einzige Garant für kalkulierbare und ziemlich verlässliche Einnahmen!

Siehe auch meine Version (Panoramabild) vom 16. Mai 2013:
Meine Version von grünen Rückenwind für VENET- Windenergie

Ebenso vom 16.5.2013 die„Grüne Windkraftwerbung während der Wahlwerbung“
Ist wohl ein Beispiel dafür wie schnell eine Partei unglaubwürdig wird, sobald sie an den Hebeln der Regierungsmacht sitzt?

Tourismus und Windenergie sind kein Widerspruch und dies beweist nachfolgender Exkursionsbericht aus Andermatt mit dem höchsten Windpark Europas (in der Schweiz).
Hier ist der heutige Innsbrucker Bürgermeister der Grünen als vehementer Unterstützer der Windenergie zu sehen. Meiner Meinung nach hat man ihn als Nationalrat in die Wüste nach Wien entsendet, um die Voraussetzungen für eine Koalition Schwarz – Grün zu schaffen? Mit der SPÖ wollte Platter wohl auch nicht mehr, weil auch die SPÖ sich für die Nutzung der alternativen (erneuerbaren) Energieformen aussprach und sich nicht ausschließlich auf Wasserkraft kaprizierte!

Hier findet ihr meine Satire aus dem Jahr 2013 zum damaligen Jahreswechsel:
Für alle Venet- und Windenergiefreunde
In diesem Gedicht sind nur die Jahreszahlen auszutauschen und dann hat es noch immer seine Gültigkeit!
Zum Thema Wind passend möchte ich den dort geschriebenen Kommentar von Georg Paganal zitieren:
„politiker drehen sich eben nach dem wind ........“


Ergänzung vom 01.02.2021:

Zitiere eine Aussage vom Univ.- Professor Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Streicher von der UNI Innsbruck: „ Wir müssen alles tun, was nur machbar ist, und das nicht irgendwann.“ Das ist eine Aussage welche im TT- Artikel vom 4.11.2019 hier nachgelesen werden kann: Windkraft „in Tirol gute Ergänzung“ 

Auch von Interesse dürfte die 3 Minuten lange Aussage von zur Windenergie vom Tourismusdirektor Flurin Riedi in Andermatt sein: Bitte nach unten Scrollen bis zum einschlägigen Video


Ergänzung vom 03.02.2021:

Wie in meiner Kommentarantwort an Mari O. versprochen, reiche ich nun 3 Bilder nach, welche den Kommentar zusätzlich etwas verständlicher machen sollten.

Ergänzung vom 09.02.2021:

Nun wurde dieses Thema auch in der Tiroler Tageszeitung aktualisiert und wie ich nun feststellen konnte, kommt es offensichtlich zu mehr Einsicht unter den Regierungsverantwortlichen. Siehe: Landeck: „Windkraft hat Potenzial für die Energiewende“


Ergänzung vom 06.07.2023:

Nun hat die neue Tiroler Landesregierung dieses Thema neu aufgegriffen. So besteht nun doch ein Windpotential mit ca. 1.200 GWh/a um das 5- fache mehr als noch vor 10 Jahre! Siehe dazu ein Kurier- Artikel:  Land Tirol lobt 100.000 Euro Prämie für das erste Windrad aus oder TT- Artikel: Studie gibt grünes Licht für Windkraft in Tirol.

Hier kann man nachlesen, dass der Ausbau des Kaunertal- Speicherkraftwerks mit Wasser aus dem Ötztal ca. 886 Mio. Kilowattstunden kWh/Jahr erzeugt. Laut Aussage der Tiroler Landesregierung ein enorm wichtiges Projekt, um das Klimaziel 2050 zu erreichen. 

Würde man stattdessen Windräder entsprechend dem Potential lt. Land Tirol errichten, so würde man mindestens um ca. 35% mehr Strom erzeugen, als mit diesem Wasserkraftwerk! 

Darüber hinaus werden bei einem Windrad mit 3 MW Nennleistung ca. 3.900 To CO2/a eingespart. Ergibt bei 160 Windräder eine Einsparung von rund 624.000 Tonnen CO2 und das ist um mehr als das Doppelte als das Pumpspeicherkraftwerk Kaunertal II samt Speicher Platzertal rund 300.000 Tonnen CO2 jährlich subsituiert!

32,50 € kostet der Ausstoß einer Tonne CO2 in Österreich im nationalen Emissionshandel. Bis 2025 soll dieser schrittweise auf 55 Euro je Tonne ansteigen. Also in Geld ausgedrückt sparen die 160 Windräder derzeit mind. 324.000 to x 32,50 € = 10,53 Mrd. Euro pro Jahr an "Strafen" bzw. bis in 2 Jahren 17,82 Mrd. Euro!

Volkswirtschaftlich gesehen geht es hier nicht nur um das Erreichen eines Ziels bis 2050, sondern in Bezug auf nachhaltige Volkswirtschaft spart man sich ein Vielfaches an Milliarden Euro im Vergleich zum Kaunertal- Kraftwerk! Die 160 Windräder würden ca. 640 Mio. Euro kosten, wogegen das TIWAG- Kraftwerk derzeit lt. deren Kostenschätzung vor 10 Jahren mind. 1,3 Mrd. Euro kosten würde. Index bereinigt dürften sich die Errichtung- Kosten bis zur Realisierung auf ca. 1,6 Mrd. Euro erhöhen!

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