Snowboardtraining der besonderen Art
Britische Soldaten am Kaunertaler Gletscher

British Army Kaunertaler Gletscher: Aktive britische Soldaten sowie Veteranen trainierten zuletzt mit ihren Snowboard- und Para-Snowboardteams am Kaunertaler Gletscher. | Foto: Kaunertaler Gletscher
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  • British Army Kaunertaler Gletscher: Aktive britische Soldaten sowie Veteranen trainierten zuletzt mit ihren Snowboard- und Para-Snowboardteams am Kaunertaler Gletscher.
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KAUNERTAL. Einheiten der British Army, Royal Navy und Royal Air Force waren zuletzt zwei Wochen lang mit ihren Snowboard- und Para-Snowboard-Teams zu Gast am Kaunertaler Gletscher. Mit dabei waren neben aktiven Soldaten auch Veteranen. So wurde etwa ein spezielles, neues Snowboard für Versehrte getestet.
Bereits zum nunmehr vierten Mal kam die britischen Soldaten für zwei Wochen auf den Kaunertaler Gletscher. Kriegsveteranen sowie Einheiten der Army, der Royal Navy und der Royal Air Force trainierten gemeinsam, unter anderem für Wettkämpfe wie die „Royal Navy Championships“ oder für die Paralympics 2022. Das Snowboardtraining dient nicht nur der physischen Fitness, sondern auch der Abwechslung vom Alltag, zu Teambildung-Zwecken und der Motivationsförderung. „Überzeugt hat die Trainingsgruppe unsere Schneesicherheit und Barrierefreiheit am Gletscher, aber vor allem kommen sie wegen unserer Gastfreundschaft und unserem Know-how“, erzählt Betriebsleiter Franz Wackernell. „Wir freuen uns, dass die britischen Soldaten so gerne bei uns im Kaunertal sind.“ Finanziert werden diese Trainingsreisen teils von der British Army, teils – für die Veteranen – von Charity-Vereinen und durch Selbstfinanzierung.

Jedes Jahr mehr Zuwachs

Die Trainingsgruppe bekommt von Jahr zu Jahr mehr Zuwachs. Mit dabei sind auch Veteranen, wie beispielsweise Darren Swift, von allen Swifty genannt. Der heute 53-Jährige verlor 1991 durch eine Granate beide Beine von den Knien abwärts. Seit 14 Jahren fährt er schon Snowboard und durfte nun am Gletscher eine neue Konstruktion testen: ein Spezial-Snowboard, das eigens für ihn entwickelt wurde. Sein derzeitiges Ziel ist die Teilnahme an den Paralympischen Spielen 2022. Dort wäre er nicht nur der älteste, sondern auch der einzige Teilnehmer mit dieser Art von Behinderung bei einem Para- Snowboardrennen.
Ben wiederum verlor bei einem Bombenangriff sein Augenlicht. Seit seiner Erblindung 2007 stand er im Kaunertal das erste Mal wieder auf einem Snowboard. Mit der Unterstützung von Seilen und Glocken konnte er selbstständig die Pisten befahren. Auch Veteran Paul, der 2005 an Multipler Sklerose erkrankte, ist Teil des Wintersport-Programms: „Seitdem ich das machen kann, habe ich wieder zurück ins Leben gefunden. Ich konnte viele neue Freundschaften schließen. Mittlerweile habe ich sogar einen Sponsor gefunden, ich möchte unbedingt bei den Paralympics dabei sein.“
Lee Lloyd, ebenfalls Teammitglied des Para-Snowboard-Teams: „Der Kaunertaler Gletscher ist eine großartige Location und eine tolle Erfahrung für unser Team. Auch verwundete, verletzte oder an einer Erkrankung leidende Soldaten, wie ich selbst, können hier eine Wintersportart ausüben. Wir sind sehr dankbar für die Chance, in Tirol unsere Snowboard-Fähigkeiten verbessern zu können.“

British Army Kaunertaler Gletscher: Aktive britische Soldaten sowie Veteranen trainierten zuletzt mit ihren Snowboard- und Para-Snowboardteams am Kaunertaler Gletscher. | Foto: Kaunertaler Gletscher
Veteran Swifty: Veteran Darren Swift, Swifty genannt, verlor beide Beine von den Knien abwärts. Am Gletscher testete er nun ein neues Spezial-Snowboard, das eigens für ihn entwickelt wurde.
  | Foto: Kaunertaler Gletscher
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