Kaunertaler Parasnowboarder startet wieder durch
Rene Eckhart peilt WM-Teilnahme an

Rene Eckhart peilt, über gute Ergebnisse im Weltcup, die WM-Teilnahme im Frühjahr 2019 an. | Foto: Kaunertaler Gletscher
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  • Rene Eckhart peilt, über gute Ergebnisse im Weltcup, die WM-Teilnahme im Frühjahr 2019 an.
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KAUNERTAL. Anfang November beginnt auch für die Parasnowboarder des ÖSV die neue Saison. Erster Stopp ist mit Dubai eine Stadt, die man nicht unbedingt mit Schnee assoziieren würde. Mittendrin im Geschehen ist auch der Kaunertaler Rene Eckhart – der 31-Jährige peilt über gute Ergebnisse im Weltcup die WM-Teilnahme im Frühjahr 2019 an.

Am 4. November hebt die kleine ÖSV-Abordnung der Parasnowboarder in Richtung Vereinigte Arabische Emirate ab: Darunter finden sich drei männliche Athleten sowie ein Mini-Betreuerstab. In Dubai wird die neue Saison von 6. bis 8. November mit drei Rennen eröffnet. „Das ist natürlich schon eine spezielle Location für den Auftakt. Wir fahren in einer Skihalle, das hat mit der Atmosphäre eines Gletschers oder anderer Skigebiete, wie man sie aus Europa kennt, nichts zu tun. Aber es wird sicher eine spannende Erfahrung“, erklärt Rene Eckhart.
Der Kaunertaler ist seit seiner Geburt beinamputiert, stand aber bereits mit fünf Jahren zum ersten Mal auf Skiern. Mit acht Jahren fand er dann zum Snowboard – nicht ungewöhnlich für einen Kaunertaler, gilt das Tal doch als eine „Wiege des Snowboardens“. Der Kaunertaler Gletscher war eines der ersten Skigebiete in Österreich, das die damals noch junge Trendsportart mit offenen Armen empfing. Events wie das Kaunertal Opening, das seit über drei Jahrzehnten veranstaltet wird, genießen Kultcharakter in der Szene.

WM-Teilnahme als großes Ziel

„Da kommt man fast nicht am Snowboarden vorbei. Als Kind hat mich die lebendige Snowboardszene im Kaunertal voll gepackt. Danach hat sich das zu einem Hobby entwickelt, das ich immer weiter intensivieren konnte – seit 2014 zähle ich nun zu den ÖSV-Kadern“, berichtet Rene Eckhart, der bislang im Weltcup, sowohl im Boardercross als auch im Banked Slalom, einige Male hauchdünn am Stockerl vorbeischrammte. Wie seine beiden Teamkollegen macht sich Eckhart nun für die anstehende Saison Hoffnungen auf Podestplätze – und das ganz große Ziel, die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im März in Finnland.
„Die WM ist das absolute Highlight, aber davor warten noch einige Aufgaben. Die Qualifikation muss ich über den Weltcup schaffen, dafür rechne ich mir schon gute Chancen aus“, so Eckhart. „Ich habe diesen Sommer viel Kraft in den Tiroler Bergen getankt, mich dann u.a. intensiv am Kaunertaler und Pitztaler Gletscher vorbereitet. Die beiden Skigebiete unterstützen mich schon seit längerer Zeit. Zudem haben wir drei Vorbereitungsphasen mit dem ÖSV-Behindertenskiteam absolviert.“

Teilzeit-Schlosser und Parasnowboarder

Nach Dubai folgen Mitte November gleich die nächsten Rennen in einer weiteren Skihalle in Landgraaf (Niederlande), Ende November/Anfang Dezember geht es im finnischen Pyhä weiter, bevor der Weltcup bis Ende Jänner 2019 eine Pause einlegt. „Da kommt in den nächsten Wochen ein straffes Programm auf uns zu. Zumal wir ja nicht hauptberufliche Sportler sind, sondern alle daneben arbeiten müssen. Ich bin in Teilzeit als Schlosser in Imst tätig, mein Arbeitgeber ist aber sehr flexibel und entgegenkommend, sonst würde das nicht klappen“, erläutert Rene Eckhart. „Mit Anfang 30 überlegt man schon, wie lange man noch fahren möchte. Aber solange man Spaß an der Sache hat und gesundheitlich fit ist, geht es definitiv weiter – eine Teilnahme an einem Großereignis würde da doppelt motivieren.“
Der Tiroler hofft, dass künftig noch mehr sportaffine Menschen mit Handicap den Weg zum Parasnowboard finden. „Wir haben leider ein Nachwuchsproblem im ÖSV, sind daher ständig auf der Suche nach Athleten. Ich bin mir sicher, es gibt gerade bei uns in Tirol einige, die das Zeug zum Weltcupstarter und Paralympioniken hätten, es sich aber vielleicht bisher nicht zugetraut haben. Wer Interesse hat, kann sich jederzeit beim ÖSV melden.“

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