Fachkräfte sind begehrte Mangelware

WK-Bezirksobmann Anton Prantauer (4. v. re.), Dir. Günther Schwazer und Andreas Grüner zeigten sich von der Karriere-Lounge begeistert.
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LANDECK (otko). Im Bezirk gibt es einen Bedarf nach gut ausgebildeten Fachkräften – diese Nachricht ist für die Unternehmen wohl kaum neu. Um dies zu ändern und um dem den Lehrberuf bei den Schulabgängern zu forcieren, lud die Wirtschaftskammer Landeck gemeinsam mit der Tiroler Fachberufsschule für Tourismus und Handel (TFBS) zu den Berufs-Info-Tagen 2014. Abgestimmt wurde das Event mit dem Arbeitskreis Schule – Wirtschaft. Zielpublikum sind Schüler der 8. Schulstufe sowie der Polytechnischen Schulen.
Im Rahmen dieser Aktion wurden jungen Leuten die Lehrberufe im Tourismus sowie der des Einzelhandelskaufmannes/-frau näher gebracht. Ein Anliegen der Berufs-Info-Tage formulierte WK-Obmann Anton Prantauer: "50 Prozent der Pflichtschulabgänger gehen bei uns in die Lehre. Wir müssen diese Quote unbedingt halten." Im Vergleich zu 2010 nimmt sowohl die Zahl der Lehrlinge als auch jene der Lehrbetriebe ab. Aktuell werden im Bezirk 807 Lehrlinge (2010: 1.037) in 67 Lehrberufen in 281 Lehrbetreiben (2010: 367) ausgebildet. "Es ist mittlerweile schwierig Lehrlinge zu finden, obwohl es gute Karrierechancen gibt. Das Handwerk hat nach wie vor einen goldenen Boden", meint Prantauer. Auch Johanna Ruetz, Präsidentin des Fördervereins, plädiert dafür, die künftigen Lehrlinge bereits in der Schule abzuholen und ihnen bei der Berufswahl zu helfen.

Karriere-Lounge

Bei den Berufs-Info-Tagen stellten vier Lehrbetriebe aus dem Tourismus und sieben aus dem Handel ihr Unternehmen selbst vor. "Lehrlinge aus dem jeweiligen Betreiben sind mit dabei und dies hat auf die Schüler eine größere Wirkung", erklärte TFBS-Direktor Günther Schwazer. An zehn Stationen konnten über 500 SchülerInnen Einblicke gewinnen und eine Entscheidungshilfe für die schwierige Berufswahl gewinnen. Neu war heuer die Karriere-Lounge. Dort stellten ehemalige Schulabgänger wie Suwi Zlatic (Sommelier-Staatsmeister) oder Christoph Zangerl (Küchenchef, Tannenhof) ihren Berufsweg vor. "Wir haben Leute hier, die etwas weiterbringen und der Tourismus. Bei 100 gemeldeten offenen Lehrstellen im Bezirk stimmt es mich aber nachdenklich, dass außer der Gastronomie der Bergbahnen Fiss sich keine anderen Tourismusbetriebe bei den Berufs-Infotagen vorstellen", betonte Schwazer. Ähnlich sah es auch WK-Bezirkstellenleiter Thomas Köhle: "Wir haben hier 500 potentielle Kandidaten und niemand aus dem Bezirk ist da."

Neues Internetportal

Andreas Grüner, Vorsitzender des Arbeitskreises Schule – Wirtschaft, berichtete über das neue Internetportal "Rookie". Damit können sich künftig Betriebe präsentieren, die Plätze für eine Schnupperlehre zu vergeben haben.
Ab dem Schuljahr 2015/16 wird zudem die Ausbildungsform "HGA superior" angeboten. Die Lehrgangsdauer wird von derzeit acht auf neun dreiviertel Wochen erhöht. Dabei werden von der Schule zusätzliche Lehrinhalte vermittelt. Bei der Lehre mit Matura kann ab 2015 auch die Matura künftig außerhalb der Saison in Blockform absolviert werden, was vor allem auf Tourismuslehrlingen abzielt.

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