Josef Willi-Nachhaltigkeitspreis 2016 vergeben

Bezirkssieger Landeck: LK-Präsident Josef Hechenberger, Bezirksobmann Elmar Monz, die Bezirkssieger Ulli und Hansjörg Rietzler, LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid und Kammerdirektor Ferdinand Grüner. | Foto: LK Tirol/Haaser
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  • Bezirkssieger Landeck: LK-Präsident Josef Hechenberger, Bezirksobmann Elmar Monz, die Bezirkssieger Ulli und Hansjörg Rietzler, LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid und Kammerdirektor Ferdinand Grüner.
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BEZIRK LANDECK/RIED. Bereits zum dritten Mal ehrte die Landwirtschaftskammer Tirol mit dem „Josef Willi-Nachhaltigkeitspreis“ das Engagement der Tiroler Bauernfamilien im Bereich nachhaltiger Betriebsführung. Zahlreiche viehhaltende Betriebe haben sich beworben und wurden anhand eines umfangreichen Kriterienkataloges bewertet. Neben den sieben Bezirkssiegern konnte sich die Familie Widmoser aus Waidring (Kitzbühel) über den Bezirks- und Landessieg freuen.
„Nachhaltigkeit ist gerade in der Landwirtschaft ein sehr wichtiger Begriff. Eine kreislauforientierte Wirtschaftsweise, die neben dem Erhalt der natürlichen Ressourcen auch den Schutz der biologischen Vielfalt, Tierschutz, Lebensmittelsicherheit und viele weitere Aspekte beinhaltet, ist für jede Bauernfamilie eine Herausforderung. Deshalb möchten wir mit diesem Preis all jenen Betrieben, die sich über die geltenden Standards hinaus für dieses Thema einsetzen, unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger im Rahmen der feierlichen Prämierung in Thaur.

Nachhaltigkeit – für Gegenwart und Zukunft

Dass Nachhaltigkeit nicht nur in ökologischer und ökonomischer Sicht von großer Bedeutung ist, stellt auch LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid klar. Für sie spielt die soziale Komponente im Bereich Nachhaltigkeit eine große Rolle: „Mein Credo ist, dass jede Familie ihren landwirtschaftlichen Betrieb nur von ihren Kindern ‚geliehen‘ hat. Dementsprechend bedeutet eine nachhaltige Wirtschaftsweise für mich zugleich auch eine wirtschaftlich abgesicherte und damit zukunftsfähige“. Brunschmid lobt zugleich die große Bandbreite der eingereichten Betriebe und gratuliert allen Siegern, die mit ihren Familien damit eine wichtige Vorbildfunktion erfüllen.

Die Kriterien

Insgesamt wurden die Leistungen der bäuerlichen Betriebe in 44 unterschiedlichen Kategorien bewertet. In den drei Hauptkategorien ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit wurden dabei unter anderem Faktoren wie Biodiversität und Pflanzenbestand, Landschaftspflege, Nährstoffkreislauf, Futterqualität, Risikomanagement, Bildung, Familie und Sicherheit am Hof berücksichtigt.

Bezirkssieger aus Landeck

Ulli und Hansjörg Rietzler – „Lahn’a Hof“, Ried im Oberinntal

Der Landessieger

Bereits in der dritten Generation führt die Familie Widmoser ihren Biobetrieb in Waidring im Bezirk Kitzbühel. Ebenso hat auf dem Erbhof die Haltung von „Pinzgauern“ Tradition, deren Heumilch an „Zurück zum Ursprung“ geliefert wird. „Wir hatten schon immer Pinzgauer-Kühe im Stall. Als ich den Betrieb vor 25 Jahren übernommen habe, war die Entscheidung, das so beizubehalten, klar“, erklärt Betriebsführer Klaus Widmoser. Die Herde besteht neben reinrassigen Tieren zur Weiterführung der Zucht auch aus gekreuzten Rassen. Für die optimale Futterqualität sorgt eine moderne Heutrocknungsanlage mit Entlüftung, die eine Trocknung schon innerhalb eines halben Tages ermöglicht. Die Energie dafür kommt aus der eigenen Photovoltaikanlage, die den gesamten Betrieb mit Strom versorgt. Neben der Milchproduktion vertreibt der Widmoshof ein- bis zweimal jährlich Fleischpakete, Masthühner sowie Eier direkt an seine Kunden. Für diesen Bereich sowie für die Zimmervermietung ist Christine Widmoser verantwortlich. Sie sieht es auch als ihre Aufgabe, zu schauen, „dass es der Familie gut geht“. Unterstützt werden Klaus und Christine Widmoser bei ihrer täglichen Arbeit von ihren Kindern, wobei Sohn Stefan hauptberuflich am Hof ist. Damit diese generationenübergreifende Arbeit gut funktioniert, ist eine klare Aufgabenverteilung unerlässlich: „Im Sommer mache ich die Arbeit am Hof alleine, die Eltern sind da auf der Alm. Im Winter mache ich Schneeräumungsarbeiten, da ist dann der Vater wieder für den Stall verantwortlich“, erklärt Stefan Widmoser.

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