Diözese Innsbruck trauert um Tiroler Missionar Pater Fritz Tschol

Verbindung einzelner Missionsstationen durch Radiophonie/Sprechfunk: P. Fritz Tschol am Apparat
um 1982. | Foto: Diözese Innsbruck
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  • Verbindung einzelner Missionsstationen durch Radiophonie/Sprechfunk: P. Fritz Tschol am Apparat
    um 1982.
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ST. ANTON. Der Tiroler Missionar und frühere Generalvikar der brasilianischen Prälatur (Missionsdiözese) Altamira-Xingu, Pater Fritz Tschol, ist am Montag in Altamira im 88. Lebensjahr an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben, teilt Kathpress mit. Tschol war Ordensmitbruder und über viele Jahre hinweg einer der engsten Mitarbeiter des seit dem Vorjahr emeritierten Bischofs von Altamira, Erwin Kräutler. Fast sechs Jahrzehnte seines Lebens verbrachte er am Xingu.

Vorbild und Ansporn

Diözesanadministrator Jakob Bürgler zeigt sich betroffen, heißt es in einer Aussendung aus Innsbruck: „Der Heimgang von P. Fritz Tschol löst in der Diözese Innsbruck eine tiefe Betroffenheit und Anteilnahme aus. P. Tschol ist einer jener Missionare gewesen, die unermüdlich und treu unter schwierigsten äußeren Gegebenheiten und mit großen inneren Strapazen den Armen die Frohe Botschaft Jesu verkündigt haben und nicht müde geworden sind, den Menschen beizustehen und ihr Leben leichter zu machen.“
Bürgler weiter: „Tschol war ein hoch geschätzter Tiroler und St. Antoner und ist damit ein positives ‚Aushängeschild‘ für unser Land geworden. Wir brauchen solche Menschen, die für unsere Jugend und für uns Ansporn und Vorbild sind.“
Der Diözesanadministrator abschließend: „P. Tschol war ein eifriger und bescheidener Priester. Er hat seine Aufgabe als Generalvikar von Bischof Erwin Kräutler umsichtig und kompetent wahrgenommen. Ihm gilt unser großer Dank und seiner Familie unsere innige Anteilnahme. Möge er den reichen Lohn Gottes erfahren und im Himmel für uns alle ein Fürsprecher sein.“

Beispielhafter Priester mit tiefer Spiritualität

Bischof Kräutler würdigte Tschol – so Kathpress – noch am Montag in einem Rundschreiben als "beispielhaften Priester", der "mit tiefer Spiritualität und einer tatkräftigen Option für die Ärmsten im Volk Gottes" gewirkt habe. "Er hatte ein besonders großes Herz für die Armen und Schwachen", betonte Kräutler. Wie die Prälatur Xingu weiters mitteilte, findet das Requiem für Tschol bereits am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in der Kirche Nossa Senhora do Perpetuo Socorro von Altamira statt. Im Anschluss erfolgt die Beisetzung auf dem Stadtfriedhof.

In St. Anton geboren, Matura am Bischöflichen Gymnasium Paulium

Fritz Tschol wurde am 20. Juni 1929 in St. Anton am Arlberg als Sohn einer Tiroler Bauernfamilie geboren. 1949 legte er seine Matura am Bischöflichen Gymnasium Paulinum in Schwaz ab und trat der Ordensgemeinschaft der Missionare vom Kostbaren Blut bei. 1956 empfing er in Salzburg die Priesterweihe.
Seit 1957 war er als Missionar und Priester in der Territorialprälatur Xingu im brasilianischen Altamira tätig. Die Diözese ist mit 432.000 Quadratkilometern viermal so groß wie Österreich.
Bischof Kräutler setzte Tschol 1980 als Generalvikar ein. Beide engagierten sich insbesondere für die Indigenas im Amazonastiefland. Tschol realisierte zahlreiche Infrastrukturprojekte wie Straßen, Schulen, Krankenhäusern sowie Wohn- und Siedlungsbauten am Rio Xingu. Unter Kräutlers Nachfolger, Bischof Joao Muniz Alves, war Pater Fritz Tschol noch ein Jahr (2015) als Ökonom tätig.
Tschol erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den "Bischof Kräutler Preis für die für Verdienste um die Indigenas Lateinamerikas" (1997), das Ehrenkreuz "Pro Ecclesia et Pontifice für besondere Verdienste um die Anliegen der Kirche und des Papstes" durch Papst Johannes Paul II. (1999) und den "Reinhold Stecher Preis" (2004).

Verbindung einzelner Missionsstationen durch Radiophonie/Sprechfunk: P. Fritz Tschol am Apparat
um 1982. | Foto: Diözese Innsbruck
P. Fritz Tschol bei kinderreicher Familie, die durch Xingu-Kirche zu Grundstück und Haus gekommen ist. | Foto: Diözese Insbruck
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