Fisser Blochziehen: Ein seltenes Brauchtumsspektakel
"Hoagascht: Beim Fisser Blochziehen" mit Conny Bürgler am Samstag, 03.02., ab 19:40 Uhr auf ServusTV.
FISS. alle vier Jahre ereignet sich am letzten Sonntag im Jänner im sonst ruhigen 1.000-Einwohner-Ort Fiss in Tirol ein Brauchtumsspektakel, das rund zehntausend Besucher aus Nah und Fern anlockt und begeistert. Seit 2011 immaterielles UNESCO Weltkulturerbe, zählt das Fisser Blochziehen zu einem besonders traditionellen und schönen Fasnachtsbrauch im Tiroler Landeck. Conny Bürgler ist dabei, wenn der Bloch, ein großer Holzpflock, mit vereinten Kräften durch die Gemeinde befördert wird.
Gartenarbeit auf Tirolerisch
Es ist ein beeindruckendes Schauspiel der jahrhundertealten Auseinandersetzung von Gut und Böse, von Natur und Mensch: das Blochziehen. Ein traditionelles Fest, das das Frühjahr einläuten und Fruchtbarkeit über das Tiroler (Ober-)Land bringen soll.
Seinen Namen verdankt der Brauch dem Bloch, einem rund sechs Tonnen schweren und 35 langen Zirben-Stamm. Er repräsentiert einen Pflug, der sinnbildlich die Felder für die frische Aussaat aufbricht und damit den Frühling willkommen heißt.
Der Bär ist los
Für gewöhnlich folgen Fasnachtsbräuche einer immer gleichbleibenden Dramaturgie. Anders verhält es sich beim Blochziehen, denn die Leitfigur ist beim Fisser Spektakel immer eine andere. Während beim vergangenen Blochziehen 2014 der "Miasmann", der "wilde Mann", die führende Rolle übernahm, steht heuer der Bär im Zentrum des Geschehens. Während also der Bloch auf einem geschmückten Holzschlitten durch das Dorf gezogen wird, begeben sich die Bärentreiber, die symbolisch für die Naturbändiger stehen, die Mohrelen, welche die guten Kräfte gegen das Böse darstellen, und die Jäger auf Bärenjagd. Gelingt es ihnen, den Bären einzufangen, wird er an den Bloch gespannt.
Einer für alle, alle für einen
Für Klamauk sorgt der "Schwoaftuifl" am Ende des Baumstammes, der versucht, den Bloch in die Gegenrichtung zu ziehen. Auch andere Figuren versuchen, den Bloch zu stoppen, sowie den Bären und Miasmann von den Ketten zu befreien: Hexen etwa, die Dämonen und den bitteren Winter verkörpern. Begleitet vom Bajatzl, Giggerler, den Schallner und den Mohrelen führt der Umzug ins Dorfzentrum, wo der Bloch als feierlicher Abschluss vom Bürgermeister versteigert wird.
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