Bauern und Wiesen leiden unter der Trockenheit
Die Bauern des Bezirks zeigen sich besorgt über die anhaltende Trockenheit und fordern einen vermehrten Einsatz von Beregnungsanlagen.
BEZIRK LANDECK/NAUDERS (das). Der seit langer Zeit ausbleibende und wenn, dann nur wenig ergiebige Regen macht vielen Landwirten im Bezirk schwer zu schaffen. Die Felder und Wiesen sind großteils staubtrocken. "Derzeit kann man nur von einem Braunland statt einem Grünland sprechen!" äußerte sich der Bezirksstellenleiter der Landwirtschaftskammer Landeck, Peter Frank, in dieser Woche sehr besorgt. Auf den Wiesen fehlt der Niederschlag, um das Graswachstum nach dem ersten Schnitt wieder anzuregen. Denn, zu dieser Jahreszeit sollten die Wiesen saftig grün leuchten und nicht verdorrt und braun aussehen, besonders die Wiesenflächen von Fließ aufwärts Richtung Nauders sind davon betroffen.
Bauern fordern Bewässerung
Doch auch beim ersten Schnitt machte sich die frühen sommerlichen Temperaturen im Frühling bemerkbar. So wurde teilweise ein Drittel weniger Heu eingefahren und für den zweiten Schnitt sieht es teilweise noch schlechter aus. "Dabei wollen wir einfach den Ertrag des zweiten Schnitts halten und nicht diesen vermehren, ansonsten sind wir auf einem sehr schlechten Weg!" betonte Bezirksbauernobmann, Elmar Monz.
Eine Gegenmaßnahme wäre in diesen Bereichen auch schon gefunden: eine Bewässerung in Form einer Beregnungsanlage.
Bewässerung unter Auflagen möglich
Doch dies ist nicht überall so ohne Weiteres möglich. Bei mehreren Besprechungen wurde dabei über eine Bewässerungsanlage in Nauders nachgedacht, teilweise unter Einbindung der Tiroler Umweltanwaltschaft. Da in diesem Bereich die geschützten Braunkehlchen brüten, wäre nur unter Einhaltung von gewissen Auflagen und unter Berücksichtigung von diversen Forschungsergebnissen eine solche Anlage möglich. Studien zu einer bereits installierten Beregnungsanlage in Nauders zeigen, dass in diesem bewässerten Bereich keine der seltenen Vögel mehr aufzufinden sind. "Von unserer Seite aus gibt es kein Beregnungsverbot, allerdings wünschen wir uns, dass hier kundige Fachleute in diesen Prozess miteingebunden werden", betonte der Sachbearbeiter der Tiroler Umweltanwaltschaft , Mag. Michael Reischer.
Auswirkungen auf die Landschaft
"Wir haben alle Auflagen eingehalten und trotzdem gelten wir Bauern als Mörder der Kleintierwelt", zeigte sich Elmar Monz erbost. Er fordert hier ein politisches Umdenken, denn wenn die Landwirtschaft immer hinten angestellt wird, wird dies längerwierige Auswirkungen auf die Landschaft haben. "Und wenn wir keine intakte Landschaft mehr haben, dann wird das Braunkehlchen erst recht nicht mehr hier brüten", ist sich Monz sicher. Außerdem habe es auch schon früher eine Bewässerungen der Wiesen gegeben. Und tatsächlich werden in Bereichen wo alte Beregnungsanlagen eingesetzt wurden immer noch Braunkehlchen aufgefunden. "Dies ist der Form der Bewässerung geschuldet, da diese mit größeren Tropfen bewässern und daher eher einem Regenguss ähneln als moderene Anlagen", erklärte Reischer abschließend.
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