Liste Fritz spricht sich gegen Olympia 2026 in Tirol aus

Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider
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  • hochgeladen von Jasmin Olischer

LANDECK (joli). Am 15. Oktober wird nicht nur ein neuer Nationalrat gewählt, sondern auch in ganz Tirol über eine Olympia-Bewerbung abgestimmt.
Die Liste Fritz stellt sich als einzige Landtagspartei klar und vehement gegen die von ÖVP und Grünen – von SPÖ und FPÖ unterstützte – geplante Bewerbung für Olympische Spiele 2026 in Innsbruck/Tirol – Ganz unter dem Motto "JA zum Sport, NEIN zum Olympia-Milliarden-Wahnsinn!". Für die Liste Fritz ist Olympia viel zu teuer, viel zu riskant und brandgefährlich. Das viele Steuergeld kann in Tirol und für die Tiroler besser verwendet werden.
"Es ist falsch, dass es den Tirolern und Tirolerinnen keinen Cent der Steuergelder kostet. So viel Steuergelder für 27 Tage Bespaßung ist mir zu viel Geld, da wir auch nicht wissen, wie dieses 'Olympia-Abenteuer' ausgeht. Das Land soll sich um die Bevölkerung und nicht um Olympia 2026 kümmern", kritisiert die Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider bei ihrem Besuch in Landeck.
Die Liste Fritz bekennt sich klar zu Sportevents in Tirol, welche bewältigbar sind und den Tirolern einen Mehrwert bringen. "Pro Jahr stehen den rund 2.500 Sportvereinen in Tirol ca. € 9 Mio. Landesförderung zur verfügung, jedoch für die Olympia-Bewerbung werden mehr als € 15 Mio. locker gemacht (Anm. d. Red.: Die Schweiz kalkuliert für die Olympia-Berwerbung von Sion 2026 € 21 Mio.). Wir sind ein Sportland und dazu gehört, dass man die Vereine und Kinder unterstützt. Mir wäre es lieber, wenn dieses Geld in die Kinder und jungen Leute investiert wird", so Haselwanter-Schneider weiter.
Bereits jetzt wurden € 300.000 in eine Machbarkeitsstudie, € 400.000 in Werbung inkl. Bezirkstour und € 600.000 in die Volksbefragung investiert – nicht zu vergessen die € 15 Mio. für die Bewerbung. "Im Austragungsfall fallen bis zu € 2 Mrd. an Steuergeldern an, und das ist schon sehr knapp berechnet", betont die Liste Fritz-Klubobfrau.

Versteckte Kosten

Die Pro-Olympia-Fraktion rechnet mit € 1,175 Mrd., jedoch ist hier noch kein einziges Olympisches Dorf (pro Dorf rund € 100 Mio.) miteingerechnet und die Kosten für die Sicherheit wurden noch nicht berücksichtigt: "Diese Kosten zahlen alle Steuerzahler, auch die Tiroler", weist Haselwanter-Schneider auf – Bsp.: Sicherheitskosten Olympische Winterspiele 2010 in Vancouver – € 100 Mio. budgetiert, tatsächlich wurden es € 600 Mio.
"In der Machbarkeitsstudie wurden keine negativen Punkte aufgelistet, jedoch viele Wünsche vermerkt. Wie z.B. eine Tiefgarage in St. Anton a.A. oder eine zweites Bahngleis ins Oberland. Ich finde solche Maßnahmen und zusätzliche Infrastruktur wie Wohnungen sollten gebaut werden, wenn es notwendig ist, und nicht nur auf Grund von Olympischen Spielen", betont die Klubobfrau.

Touristische Erwartungen

Laut der Machbarkeitsstudie erwartet man sich u.a. einer Stärkung der Marke sowie der Kernkompetenz im Bereich Wintersport, eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und einen langfristigen Tourismus-Effekt. Die Liste Fritz sagt klar dazu: "Das können wir auch ohne Olympia haben und auch billiger."

Vereinnahmung der Bevölkerung

Weiters verwehrt man sich gegen totale Vereinnahmung der Bevölkerung.
Auf einer Werbetafel heißt es "Paznaun für Olympia". Darüber haben sich Bürger beschwert. Die Liste Fritz billigt es jeder Seite zu, Werbung für ihr Anliegen zu machen, jedoch eine totale Vereinnahmung eines ganzen Tales durch Polit- und Tourismusfunktionäre findet man nicht in Ordnung (Lesen Sie mehr hier).

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