Pians erweitert den Friedhof

Der Friedhof in Pians mit seinen schmiedeeisernen Kreuzen wird in einer ersten Bauphase um 280.000 Euro netto erweitert.
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PIANS (otko). Der Friedhof in Pians sind momentan noch wenige Plätze frei. 117 Gräber – 114 Erdgräber und drei Urnenstehlen – sind derzeit belegt. Eine Erweiterung des Gottesackers ist daher unumgänglich. Vergangenen Donnerstag lud Bgm. Harald Bonelli zur Präsentation des Projekts Friedhofserweiterung in den Gemeindesaal. Zahlreiche interessierte Besucher nahmen die Gelegenheit wahr und machten sich ein Bild.
"Im Herbst sind wir darauf gekommen, dass Handlungsbedarf auf dem Friedhof besteht, da nur mehr wenige Plätze frei sind. Sofort wurde die Initiative ergriffen und gemeinsam mit GemNova in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt und der Diözese ein Architektenwettbewerb durchgeführt", erläutert Bgm. Bonelli. Insgesamt sechs Büros wurden zum Wettbewerb geladen. Eine Jury, bestehend aus jeweils zwei Vertretern der Kirche, Gemeinde sowie Fachkollegen der Architektenkammer kürte schließlich nach einem Tag Beratung das Siegerprojekt.
"Bei dem eingereichten Projekten wurden eine hohe Qualität vorgelegt und uns aufgezeigt, was man alles auf diesem wunderschönen Friedhof machen könnte", freut sich der Pianner Dorfchef. Ähnlich sieht es auch Josef Liegl von der GemNova: "Mit der Durchführung eines Wettbewerbs wurden tolle Ideen vorgelegt und ein wertvoller Beitrag zur Baukultur gemacht.

Wertvolle Ideen

Das Siegerprojekt stammt vom Architektenbüro Scharfetter-Rier aus Innsbruck.
Mit der Erweiterung entsteht Platz für 100 neue Erdgräber, für ein Sammelgrab sowie für einen zentralen Verabschiedungsplatz bei Beerdigungen. In dem Sammelgrab – die Idee stammt vom Pfarrer – sollen künftig die Knochen von aufgelassenen Gräbern bestattet werden. Dort sollen auch Verstorbene von anderem Konfessionen Platz finden. Zudem sind auf der ersten Terrasse 64 Vertiefungen für Urnengräber vorgesehen. Dieses betonierte Urnenband ist 90 Zentimeter breit und schaut 20 Zentimeter aus dem Boden heraus. In den vorerst 20 geplanten Vertiefungen können die Urnen beigesetzt werden. Die bestehenden Parkplätze bei der Margarethenkapelle fallen weg und es stehen künftig für Besucher fünf Stellplätze unterhalb des Friedhofs zur Verfügung.

Bestand wird erhalten

Architekt Martin Scharfetter erläuterte das Projekt: "Wichtig ist, dass der alte Friedhof mit seinen vier Terrassen erhalten bleibt. Der neue Friedhof wird einfach dran gebaut. Wir erhlaten die Identität und es gibt künftig einen alten Friedhof in einem neuen Friedhof." Als erste Baumaßnahme ist die Errichtung einer neuen Umgrenzungsmauer auf dem östlich angrenzenden Grundstück geplant. Es soll eine maximal 1,5 Meter hohe Naturstein bzw. Trockenmauer werden. "Damit orientieren wir uns am bestehenden Maßstab. Zudem haben wir uns lange mit dem Gelände auseinandergesetzt und der neue Friedhof soll ohne große Erdbewegungen errichtet werden", informiert Scharfetter. Ein neuer betonierter Weg führt vom Verabschiedungsplatz auf der untersten Terrasse im Zick-Zack angepasst an das Gelände hinauf zur Margarethenkapelle. Dieser soll mit Rollstühlen, Rollatoren und dem Leichenwagen befahrbar sein. "Neben viel Grün und einer Bepflanzung wird vorerst eine natürliche Gestaltung vorgesehen", so der Architekt.

Zwei Bauabschnitte

Viele Fragen von Seiten der Zuhörer gab es zum geplanten Urnenband auf der obersten Terrasse, da dort 25 bestehende Gräber aufgelassen werden sollen. "Die Erdgräber dort sinken ab und wir kommen auch mit dem Bagger dort nicht hin. Natürlich bieten wir für die Grabbesitzer dort eine pietätvolle Verlegung auf dem neuen Friedhof an. Auch mit den drei bestehenden Urnenstehlen werden wir nach einer Lösung suchen. Es wird aber niemand dazu gezwungen", versicherte Bonelli.
Eine Umsetzung erfolgt in zwei Bauabschnitten. Ende März wird das Projekt eingereicht und soll im herbst 2017 fertig sein. "Für den ersten Abschnitt rechnen wir mit Kosten von 280.000 Euro netto. Derzeit bemühen wir uns um Förderungen seitens des Landes. Auch finanziell geht es bei der Gemeinde wieder aufwärts und wir werden 2017 von den Restschulden erlöst sein", so der Dorfchef.

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