Richter Franz Michael Senn war "rettender Engel von Pfunds"

Die Tafel beim Eingang des Pfundser Richterhofs erinnert an den Tiroler Demokraten und Bauernvertreter Franz Michael Senn.
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  • hochgeladen von Marion Prieler

PFUNDS (Me.). Er wurde 1759 als Sohn eines Müllers in Flirsch geboren und besetzte mit 28 Jahren 1787 die Stelle eines Richters und Gerichtsschreibers in Pfunds. Ein großer Oberländer, nämlich der Richter und Landtagsabgeordnete Franz Michael Senn (1759–1813), wurde vor kurzem im Pfundser Dorf gewürdigt. "Auf Grund seiner hervorragenden geistigen Fähigkeiten gehörte er zu den fähigsten und populärsten Männern im Lande", brachte es Heimatforscher Robert Klien bei der Enthüllung der Gedenktafel am Pfundser Richterhof auf den Punkt.
1790 wählten ihn alle Gerichtsgemeinden von Telfs bis zum Arlberg, bis Galtür und zum Reschen in den Tiroler Landtag. Klien stolz: "Da trat der glänzende Redner Senn leidenschaftlich für die Wiederherstellung der alten Tiroler Landesverfassung ein."

Höchste Gefahr drohte

Dass das Pfundser Dorf 1799 in den Napoleonischen Kriegen vom Feind verschont blieb, haben die Pfundser ebenfalls Senn's Verhandlungsgeschick zu verdanken. "Er war der rettende Engel von Pfunds und stand mit seinen Pfundser Schützen erfolgreich im Abwehrkampf", schilderte Klien beim Festakt am Richterhof. An der Stelle, wo erfolgreich verhandelt wurde, erinnerte bald ein Kreuz an diesen Tag und die Pfundser hielten bis 1922 jährlich am 27. März einen Dankgottesdienst am sogenannten "Franzosenfeirti".
1801 verfasste Landesverteidiger und Reformer Senn den Entwurf einer demokratischen Verfassung für Tirol. "Darin wehrte er sich unter anderem gegen die Vorrechte des Adels und der Kirche", erzählte Heimatforscher Klien. Außerdem strebte Senn den Zusammenschluss der Länder Tirol, Vorarlberg und Salzburg an, nachdem 1805 Tirol zu Bayern kam.
Sämtliche Passagen stammen von Prof. Reg.-Rat Robert Klien, der auch diese Veröffentlichung genehmigte.

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