Schallerbach: "Leute können wieder ruhiger schlafen"

Die neue Geschiebesperre am Schallerbach: Bis 2025 werden insgesamt 12,5 Mio. Euro in Schutzmaßnahmen investiert.
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SEE (otko). Zwei Jahre nach der großen Murenkatastrophe ist in See wieder Ruhe eingekehrt. Trotzdem wird die dramatische Nacht vom 7. auf den 8. Juni den Bewohnern in den Seer Ortsteilen Gries und Elis sowie im Kappler Weiler Schaller noch länger mit Schrecken in Erinnerung bleiben.
Während eines mehrstündigen Gewitters beförderte der Schallerbach über 100.000 Kubikmeter Geröll ins Tal wobei, rund die Hälfte im Ortsgebiet abgelagert wurde. Schwere Verwüstungen waren die Folge und rund 70 Häuser wurden beschädigt.
Was folgte war ein tagelanger Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei, Bundesheer und Rettung sowie zahlreichen freiwilligen Helfern und Asylwerbern.
Die Tiroler Landesregierung schnürte umgehend ein Maßnahmenpaket und Soforthilfen zur Bewältigung der Unwetterkatastrophe wurden beschlossen. Neben der Hilfe der öffentlichen Hand gab es auch eine Welle der Solidarität im ganzen Land mit Geld- und Sachspenden für die Betroffenen.

Umfangreiches Schutzprojekt

Parallel zu den Aufräumungsarbeiten begann die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) umgehend mit der Umsetzung von Sofortmaßnahmen. Zugleich wurde unter großem Zeitdruck ein neues Schutzprojekt für den Schallerbach ausgearbeitet.
Nach nur einem Jahr Bauzeit wurde im Juli 2016 die neue Geschiebesperre am Schallerbach offiziell eingeweiht.
Die neue Mauer prägt das Ortsbild der Weiler Gries und Schaller. In der neuen Geschiebesperre haben bis zu 50.000 Kubikmeter Geröll und Schlamm Platz. Bis 2025 werden insgesamt 12,5 Millionen Euro in die Verbauung am Schallerbach investiert. Unter anderem werden zehn Konsolidierungssperren am Mittellauf errichtet.

Große Solidarität

Bgm. Anton Mallaun blickt auch zwei Jahre danach mit gemischten Gefühlen zurück. In seiner 28-jährigen Amtszeit war dies bereits die vierte Katastrophe. "Für mich ist es eine große Erleichterung, dass die enormen Schäden behoben sind Ich hoffe, dass wir nun eine Weile vor solchen katastrophalen Unwettern eine Ruhe haben. Dank der Unterstützung seitens des Landes, des Katastrophenfonds, der Einsatzkräfte, der freiwilligen HelferInnen und der Spender konnten wir dies bewältigen. Alle haben eine große Solidarität gezeigt", so der Dorfchef. Gerade beim Wiederaufbau sei großartiges geleistet worden.
Fünf Häuser mussten nach der Murenkatastrophe abgetragen werden. "Inzwischen sind alle Häuser wieder errichtet und bezogen worden. Im Laufe des Juni soll auch die restliche Auszahlung der Spendengelder großteils abgeschlossen werden – einige Geschädigte haben aber noch nicht fertig abgerechnet. Bei der Wiederherstellung der Infrastruktur sind alle Schäden behoben – einige abschließende Asphaltierungsarbeiten stehen noch an", erläutert Mallaun. Über 700.000 Euro hat die Gemeinde See bisher in den Jahren 2015 bis 2017 Schutzmaßnahmen außertourlich investiert. "Gerade bei den Infrastrukturschäden haben wir aber etliches vom Katastrophenfonds wieder refundiert bekommen. Die Investitionen in diese Schutzmaßnahmen sind es uns wert, damit die Bewohner wieder ruhiger schlafen können", betont Mallaun.

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