Silvretta Therme für 60 Mio. Euro

ISCHGL (otko). Im Zuge der Hauptversammlung der Silvrettaseilbahn AG vergangenen Freitag wurde das Projekt "Silvretta Therme" vorgestellt. Bis dort hin hüllten sich die Verantwortlichen in Schweigen. Im Stillen wurde in Zusammenarbeit mit dem TVB Paznun-Ischgl und der Gemeinde Ischgl ein Architektenwettbewerb durchgeführt. Aufgrund von Stillhaltefristen war bis zur Hauptversammlung alles streng geheim. Das Siegerprojekt, das von der Jury einstimmig gekürt wurde, stammt von den Architekten Wimreiter & Krieger. Mit 60 Mio. Euro wird dies die größte Einzelinvestition sein, die die Silvrettaseilbahn AG jemals getätigt hat.
"Die Silvretta Therme ist eine Erweiterung des Komplementärangebots für Gäste und Einheimische. Damit soll ein Alternativangebot für das gesamte Tal geschaffen werden. Zudem gab es schon länger Überlegungen für eine neue Freizeitanlage, da das Silvrettacenter bereits über 30 Jahre alt ist", erklärten die Seilbahn-Vorstände Hannes Parth und Markus Walser den anwesenden Aufsichtsräten und Aktionären.

Wichtige Infrastruktur

Seit Anfang an in das Projekt eingebunden war Neo-Seilbahn-Vorstand Günther Zangerl. "Das Vergabeverfahren war umfangreich, komplex und streng. In einem EU-weiten Architektenwettbewerb wurden die Teilnehmer nach und nach reduziert und schließlich ein klarer Sieger von der Bewertungsjury gekürt."
Auf der orografisch linken Seite am so genannten "Schmittaboden" soll die Silvretta Therme entstehen. Das 7.500 Quadratmeter große Hanggrundstück ist im Besitz der Silvrettaseilbahn AG. Die Planungsgemeinschaft Wimreiter & Krieger fanden eine optimale Lösung für das schwer zu bebaubare Grundstück. Die zweigeteilte Anlage umfasst 65.000 Kubikmeter umbauten Raum. Die Anlage umfasst vier Geschosse sowie eine Tiefgarage. Im vorderen Bereich wird die Therme mit mehreren großzügigen Innen- und Außenbecken und einer Wasserfläche von 900 Quadratmeter angesiedelt. Dazu kommt noch ein Gastrobereich, ein Fitnesscenter mit 400 Quadratmetern, zwei Kegelbahnen und eine 1.300 Quadratmeter große Saunalandschaft im hinteren Bereich. Auch ein Veranstaltungssaal für 600 Personen beherbergt das neue Gebäude. Für Vorstand Zangerl ist der Eislaufplatz ein Highlight, der im ersten Stock rund um das Gebäude verläuft. Dieser ist 255 Meter lang und umfasst 2.000 Quadratmeter. Die Gesamtnutzfläche beträgt 12.700 Quadratmeter – dafür wird auch die Gemeindestraße überbaut.

Modulare Anlage

"Das Projekt ist ein adäquater Ersatz für das Silvrettacenter und das bestehende Freischwimmbad. Viele unerwartete Ideen sind gekommen. Die Sieger des Architektenwettbewerbs haben bereits zahlreiche Bäder gebaut und die Planungsgemeinschaft betreibt selber Bäder. Zudem wird die Anlage modular geplant und es können Bereiche in der Zwischensaison geschlossen werden", so Zangerl.
Der Zeitplan sieht eine Eröffnung für die Wintersaison 2022/23 vor. Nach der Detailplanung sowie den Ausschreibungen und Vergaben soll im Herbst 2019 mit den Erdbauarbeiten begonnen werden.