Theaterfestival: Gegen den Strom der Zeit

"Wer bin ich?" Ephmere (Sarah Scherer) geht ihrer Existenz, spielerisch und mit viel Fantasie, auf den Grund
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  • hochgeladen von Daniel Schwarz

LANDECK (das). „Ein Fluss schläft nie“ lautete der Titel des Stücks von Sarah Scherer, das am Donnerstag im Rahmen des Theaterfestivals „Kultur wächst nach" aufgeführt wurde. Ziel der Aktion ist es, besonders das junge Publikum durch Anschauen und Mitmachen die Leidenschaft für Kunst und Kultur zu wecken. Dabei setzen die Verantwortlichen auf ungewöhnliche Spielorte, wie etwa Feuerwehren, Gasthäuser, Museen, Bahnhöfe usw. um Theater und Kultur besonders im ländlichen Raum erlebbar zu machen. Auch bei und an Flüssen wurde und wird gespielt.

Besonderes Märchen am Ufer der Sanna

Die Flusslandschaft in der Pfadiau in Landeck bot der aus Südtirol stammenden Schauspielerin hier eine perfekte Bühne für die Geschichte um Ephemere, die Tochter des Flussgottes, die jeden Tag an einem anderen Ort erwacht und immer auf der Reise ist. In einem am Flussufer gefundenen Spiegel entdeckt sie nicht sich selbst, sondern den griechischen Gott Chronos, den Gott der Zeit, der zu allem Überfluss auch noch stets in Rätseln spricht.
Scheinbar aussichtslos scheinen Ephemeres Versuche, gegen den Strom der Zeit anzukämpfen, ob mittels einer Sofortbildkamera, um die Erinnerung festzuhalten, oder der Flucht über mehrere Zeitzonen hinweg. Die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz und der Zukunft, die auf Ephemere wartet, hat Sarah Scherer gelungen in eine spielerisch und fantasiereiche Geschichte, die für alle Altersgruppe geeignet ist, verpackt. Bei der Aufführung in Landeck musste sich die junge Schauspielerin vor den Kindern der Volksschule Angedair und des Kindergartens Bruggen beweisen. "Kinder sind ein gadenloses Publikum, wenn ihnen etwas nicht gefällt, sagen sie das auch direkt. Aber das macht die Sache erst so richtig spannend!" ist sich Sarah Scherer sicher. Die Musik von Matthias Jakisic untermalte die Szenen hervorragend.

Wer oder was bin ich?

Nach einer sehr schnell verflossenen Stunde war Ephemere am Ende ihrer Suche angelangt und fand den Mut zum Aufbruch in ihre Zukunft - die Lösung des Rätsels, die sie in der Vergangenheit suchte, und die eigentlich vor ihr lag. Im Anschluss durften die Kinder noch Fragen an Ephemere stellen und ihr Megafon ausprobieren. Die Kernfrage, wer oder was die Frau nun ist, bleibt aber unbeantwortet und kann auf verschiedenste Weise interpretiert werden.
Das Stück wurde letztes Jahr in Auftrag gegeben und stammt aus der Feder von Sarah Scherer. Es ist ihr erstes Stück für junges Publikum, denn im Normalfall schreibt sie Drehbücher für Spielfilme. "Mir war es wichtig, dass es kein belehrendes Stück wird, sondern die Kinder sollen zum Nachdenken angeregt werden. Kinder sollen ihre eigene Fantasie entdecken und fördern. Außerdem wollte ich als Kind immer gerne was Magisches sehen", erklärte die Künstlerin mit einem Schmunzeln.

Wo: Pfadiau, 6500 Landeck auf Karte anzeigen
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