Umweltwerkstatt: Erfolgsmodell feierte 20-Jahr-Jubiläum

Feierten das Erfolgsmodell Umweltwerkstatt für den Bezirk Landeck: Bgm. Markus Pale, Obmann Helmut Ladner, Markus Regensburger, Bernhard Weiskopf, Bgm. Roland Wechner und Bgm. Heinz Kofler (v.l.).
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PRUTZ/BEZIRK (otko). 42.000 Tonnen Altpapier, 17.000 Tonnen Schrott, 6.000 Tonnen Altkleider oder 870 Tonnen Ökoboxen – diese beeindruckenden Zahlen an Abfallmengen wurden in den letzten 20 Jahren in den Gemeinden des Bezirks Landeck gesammelt. Allein mit der gesammelten Menge an Altpapier würden die LKW Stoßstange an Stoßstange von St. Anton am Arlberg bis knapp vor Imst stehen. Mit der Gründung des Vereins Umweltwerkstatt wurde 1997 der Grundstein für ein funktionierendes, innovatives und gemeindeübergreifendes Abfallmanagement gelegt. Vergangenen Dienstag wurde das runde Jubiläum in der Winklbühne in Prutz gebührend gefeiert.
Allerdings war der Beginn vor über 20 Jahren noch etwas holprig. Damals gab es in den Gemeinden noch eigene Mülldeponien, die oft im wahrsten Sinn zum Himmel stanken. Dies sollte sich mit den frisch gebackenen und ersten Abfallberater im Bezirk, Ing. Bernhard Weiskopf und Markus Regensburger ändern. 1991 startete Regensburger als Gemeindebediensteter mit 15 Gemeinden im Oberen Gericht. 1994 folgte ihm Weiskopf unabhängig davon im Stanzertal und Paznaun. "Damals hatte unsere Berufsbezeichnung das Image einer ansteckenden Krankheit. Was damals als Müll bezeichnete wurde, ist heute der Wertstoff. Wenn ich in die Disco gegangen bin, dann warst du der Müllpabst oder der Komposti. Du warst alles, aber nur nicht sexy", erinnerte sich Regensburger an die Anfänge des modernen Abfallmanagements. Mit den gesetzlichen Änderungen und der damit einhergehenden Trennung der Wertstoffe wurden dann die ersten Recyclinghöfe gebaut. Anfangs brauchte es auch viel Überzeugungsarbeit. Schließlich wurde dann der Verein Umweltwerkstatt für den Bezirk Landeck gegründet.

Beispielgebende Kooperation

Bis auf St. Anton am Arlberg, das mit der EWA St. Anton ein eigenes System betreibt, sind alle 29 Gemeinden Mitglied des Vereins Umweltwerkstatt. Heute fallen in den Kompetenzbereich des Vereins die Betreuung, Verwaltung und Logistik von insgesamt 24 Recyclinghöfen bzw. Abfallwirtschaftszentren im Bezirk Landeck. Das Tätigkeitsfeld ist aber noch wesentlich umfangreicher: Gebührenkalkulation, laufende gesetzliche Anpassungen, aber auch Dokumentationspflichten im Elektronischen Datenmanagement (EDMK)-Protal gehören dazu, ebenso die Verwaltung von Bodenaushubdeponien und Zwischenlagern. Es werden aber auch bewusstseinsbildende Schulprojekte durchgeführt. "Wir schreiben als Gemeinden nur mehr die Rechnungen und den Rest erledigt der Verein. Allein wären gerade die kleineren Gemeinden mit dem Thema überfordert. Diese gemeindeübergreifende Kooperation ist beispielgebend", betonte Obmann Bgm. Helmut Ladner.

Win-Win-Situation für alle

Ein wichtiger Teil ist inzwischen auch die Vermarktung der Wertstoffe. "In dieser Form ist sie in Österreich auf kommunaler Ebene einzigartig. Hier steckt viel Know-How dahinter und es gab teils massiven Widerstand aus der Privatwirtschaft", blickt Weiskopf zurück. Inzwischen werden laut Regensburger mit der Wertstoffvermarktung jährlich ca. 550.000 Euro umgesetzt. "Die Rohstoffe von heute sind der Müll und ohne Altpapier würden die Papierfabriken still stehen", so Regensburger.
In den 20 Jahren hat sich aber auch die Struktur des Vereins Umweltwerkstatt geändert. So wurde anfangs auch noch eine GmbH gegründet, um Projekte auch außerhalb des Bezirks abzuwicklen. Die jetzige Konstellation mit der Auslagerung der Beratung in das technische Büro von Weiskopf und der strategischen Weiterentwicklung in die Werbeagentur von Regensburger besteht seit zehn Jahren. "Für alle ist es eine Win-Win-Situation. Wir sind im Abfallbereich federführend am Weg. Die Gemeinden tragen die Entwicklungen solidarisch und partizipieren gemeinsam", bringt Weiskopf die Erfolgsgeschichte auf den Punkt.

Feierten das Erfolgsmodell Umweltwerkstatt für den Bezirk Landeck: Bgm. Markus Pale, Obmann Helmut Ladner, Markus Regensburger, Bernhard Weiskopf, Bgm. Roland Wechner und Bgm. Heinz Kofler (v.l.).
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